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6.5.3 Ziele
für einzelne Teilräume (Karte 4.5)
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Wälder des Frankenwaldes (I) |
Die
Offenlandbereiche des Frankenwaldes, v. a. die Rodungsinseln
Bad Steben, Naila/Selbitz und Schwarzenbach a. Wald sollten weitgehend
von Erstaufforstung frei gehalten werden. Erstaufforstungskonzepte
sollen v. a. im Rahmen der gemeindlichen Landschaftsplanung
zu einer Entflechtung konkurrierender Nutzungsansprüche beitragen. |
Die großen Rodungsinseln im Norden des Frankenwaldes sind Ausgangspunkte der Besiedelung des Naturraums. Sie wurden in der Vergangenheit ackerbaulich genutzt. Weitere Offenlandbereiche sind die engen Wiesentäler, die früher der Ernährung des Viehs und als Streuwiesen dienten. Heute stellen sie ebenso wie die Rodungsinseln in der sonst geschlossenen Bewaldung eine Bereicherung des Landschaftsbildes und ein charakteristisches Merkmal des Frankenwaldes dar.
Durch die anhaltende Umstrukturierung der Landwirtschaft sind diese Täler und Hochflächen von Aufforstung und brachebedingter Wiederbewaldung bedroht. Dieser Entwicklung sollte durch landschaftspflegerische Maßnahmen entgegengewirkt werden, damit die landschaftsästhetisch wertvollen und Landschaftsbild prägenden Offenlandbereiche erhalten bleiben.
Erstaufforstungskonzepte sollen dabei v. a. im Rahmen der gemeindlichen Landschaftsplanung die Nutzungsansprüche entflechten.
Die heute prägenden Fichtenforste entstanden im Mittelalter bzw. in der frühen Neuzeit, als der Wald stark zur Bauholzgewinnung genutzt wurde. Vergleichsweise einheitliche Nadelholzbestände beeinträchtigen das Landschaftsbild u. a. auch durch den fehlenden jahreszeitlichen Aspekt. Es ist daher eine Entwicklung zu standortheimischen Laub- und Mischwäldern anzustreben.
Von Bergbau und Flößerei zeugen im Frankenwald noch heute zahlreiche Landschaftselemente, wie Floßteiche, Wehre, Lassen (senkrecht zum Hang angelegte Gräben zum Transport des Holzes hinab zu den Floßbächen), oder Ausbauelemente von Fließgewässern, wie z.B. Uferbefestigungen oder Sohlschwellen. Diese für die Landschaft charakteristischen und prägenden Elemente sollen bei einigen ausgewählten Objekten im Hinblick auf ihren historischen Zeugniswert erhalten und gepflegt werden. Diese sollten danach ausgewählt werden, ob sie für Erholungssuchende und kulturhistorisch Interessierte erreichbar sind soweit keine übergeordneten Belange von Naturschutz und Landschaftspflege (insbesondere in NATURA 2000-Gebieten) entgegenstehen. Die übrigen sollten in Übereinstimmung mit den naturschutzfachlichen Zielen (vgl. Kap. 6.4, A 39.04) renaturiert werden.
Der Charakter der Rodungsinsel im Bereich um Bad Steben soll in den nördlichen Teilen verbessert und in den südlichen, stärker strukturierten und von Grünland geprägten Bereichen erhalten werden. Das Potenzial der Landschaft soll vor allem im Norden durch die Stärkung gliedernder Elemente (Hecken, Gehölze) besser ausgeschöpft werden. Die Erhaltung der historischen Landschaftselemente, Flurformen und Wege soll bei Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung besonders berücksichtigt werden. |
Die Rodungsinsel mit Bad Steben in ihrem Mittelpunkt liegt im äußersten Nordwesten der Region. Ihr Charakter als Rodungsinsel geht vor allem im Norden durch die Weite der waldfreien Flächen oft schon verloren. Im Süden wird die Landschaft durch kleine eingestreute Waldbereiche strukturiert und abwechslungsreich gehalten. Dort ist eine Kulissenwirkung der zusammenhängenden Waldbereiche erkennbar und der Charakter einer typischen Rodungsinsel noch vorhanden. Die Landschaft besitzt insgesamt durch ein bewegtes Relief und weite Aussichten über die Höhen des Frankenwaldes ein hohes landschaftliches Potenzial und hohe Eigenart.
Das Angerdorf Langenbach und die Radialflur um Steinbach bei Geroldsgrün zeugen von kulturhistorischen Nutzungsformen der Rodungsinsel und prägen deren Charakter. Diese typische Flur soll daher durch der Flureinteilung folgende Heckenstrukturen wieder erlebbar gestaltet werden. Die kulturhistorische Bedeutung von Zeugnissen des Bergbaues, wie z.B. dem Friedrich-Wilhelm-Stollen, ist den Besuchern zu verdeutlichen.
Das Höllental ist in seiner Einzigartigkeit und Schönheit zu erhalten und zu pflegen. Die Felsen sind freizuhalten. |
Die Selbitz durchbricht den anstehenden Diabas nördlich der Ortschaft Hölle und gräbt sich teilweise 160 m tief in das Grundgestein ein. Sie schuf dort ein einzigartiges Durchbruchstal. Es ist gesäumt von mischwaldbestandenen Flanken, von denen sich reizvolle Ausblicke auf das Tal bieten. Zahlreiche schroffe, wild zerklüftete Felsgruppen liegen zwischen abwechslungsreicher Vegetation mit großem Artenreichtum. Auch zur Erhaltung ihrer landschaftsbildprägenden Funktion sind die Felsen freizuhalten. An den Hängen zum Tal hin liegen zahlreiche Blockschutthalden. Die Selbitz verläuft weitgehend unverbaut im Talgrund. Zusätzlich prägen zahlreiche kulturhistorische Besonderheiten das Tal. Als Beispiele sind das alte Elektrizitätswerk Höllental, alte Stollen oder das Besucherbergwerk Blechschmidtenhammer zu nennen.
Eine geplante Wiederbelebung der Höllentalbahn ist aus ökologischer und landschaftsästhetischer Sicht abzulehnen.
Die Landschaft um die Ortschaft Reitzenstein soll erhalten und gepflegt werden. Im Westteil sollte das Gebiet durch die Anlage von gliedernden Elementen strukturiert werden. Der Osten dieser Landschaftsbildeinheit soll durch eine Eingrünung der Abbaustellen aufgewertet werden. |
Das überwiegend ackerbaulich geprägte Tal des Issigbachs, in dessen Zentrum die Ortschaft Reitzenstein mit der gleichnamigen Schlossanlage liegt, ist in diesem Bereich relativ kleinräumig und abwechslungsreich strukturiert und somit landschaftsästhetisch wertvoll. Das Schloss wertet das Landschaftsbild zusätzlich auf. In den weiteren Bereichen ist die Landschaft um Issigau weiträumig und strukturärmer. Die Kuppen sind meist mit Nadelwald bestanden. Im Osten liegen zwei größere Diabasabbaustätten, die negativ auf das Landschaftsbild wirken. Der oberirdische Abbau mit den Maschinen ist für den Betrachter weithin sichtbar.
Die Kleinräumigkeit und der Strukturreichtum soll in dem Raum um Reitzenstein wegen ihrer landschaftsprägenden Wirkung erhalten und gepflegt werden. Die flacheren Bereiche um Issigau sollten zur Verbesserung des Landschaftsbildes an die landschaftsästhetisch höherwertigen Flächen durch Anreicherung mit Strukturelementen wie z.B. Hecken, Ranken oder Rainen und die Anlage von Uferbegleitgehölzen angeglichen werden. Die Fernwirkung der Abbauflächen im Osten sollte durch landschaftspflegerische Maßnahmen gemildert werden.
Das
Selbitztal von Schauenstein bis Hölle soll in seiner landschaftsästhetischen
Bedeutung erhalten werden. |
Der Talraum der Selbitz ist stark grünlandgeprägt und setzt sich von der sonst ackerbaulich genutzten Umgebung ab. Im flachen Talraum mäandriert die Selbitz in engen Bögen. Dort wird der Fluss über lange Strecken von Gehölzen begleitet. Der gewundene Flusslauf ist somit für den Betrachter gut nachvollziehbar und erlebbar. Weiter im Norden wird der Verlauf der Selbitz zunehmend gerader und der Bewuchs nimmt ab. Der Talraum wird jetzt durch die großen Siedlungen Selbitz und Naila sowie die Bundesstraße B 173 beeinträchtigt. Die Aue lässt sich anhand der Grünlandnutzung immer noch gut erkennen. Altläufe und deren Bewuchs bereichern und gliedern den Talraum.
Der ausgeprägte Grünlandaspekt der Selbitzaue prägt das Landschaftsbild des Talraums und soll daher wie die Uferbegleitgehölze, die den Flusslauf deutlich nachzeichnen, erhalten und gepflegt werden. Der mäandrierende Verlauf sollte aus Gründen des Landschaftsbildes erhalten werden, ausgebaute Bereiche sollten wieder rückgebaut oder Altarme reaktiviert werden.
In den Wirkungsbereichen der Siedlungen im Norden sollen störende Einflüsse unterbleiben, um das Landschaftsbild nicht zu überprägen.
Der
Geroldsgrüner Forst soll als großräumig unzerschnittener,
strukturreicher Wald der Mittelgebirgslagen erhalten werden. Die
für die montane Region typischen Laub- und Mischwaldbereiche sollen
erhalten werden. In den Nadelwäldern soll der Laubholzanteil mit
standortheimischen Baumarten gefördert werden. |
Der Gerlaser und Geroldsgrüner Forst sind großflächig zusammenhängende und störungsarme Waldgebiete mit hohem Wert für ein naturinteressiertes Landschaftserlebnis. In den zum Teil steilen Hanglagen findet man ausgedehnte Misch- und Laubwaldbereiche. Auf den Hochflächen ist der charakteristische Bergwald dagegen von Fichtenforsten überprägt und sollte zur Erhöhung der Vielfalt und Wiederherstellung der Eigenart zu standortheimischen Laub- und Mischwäldern umgebaut werden.
Die Täler von Langenau, Lamitz und Thiemitz sind teilweise noch von extensiver Grünlandnutzung geprägt. Nutzungsaufgabe oder Erstaufforstung führt in diesen Täler zunehmend zu Bewaldung und damit zum Verlust der traditionell gewachsenen Eigenart. Erstaufforstungen sind deswegen zu vermeiden und standortfremde, das Landschaftsbild störende Aufforstungen in den Talsohlen zu entfernen.
Die Zeugen der historischen Flößerei sollen erhalten bleiben, sofern keine übergeordneten Belange von Naturschutz und Landschaftspflege dagegensprechen (vgl. Ziel A 39.04). Durch die Ausarbeitung eines Gesamtkonzeptes sollten die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege sowie der Denkmalpflege entflochten werden. Kulturhistorisch wertvolle Landschaftsteile wie z.B. der Floßteich oder die Lasse an der Lamitz sollen dabei als erhaltenswürdige Elemente herausgestellt und ggf. gepflegt werden.
Das landschaftliche Potenzial der Tallandschaften von Culmitz, Döbrabach, Thronbach, Baiergrüner Bach und Lehstenbach südwestlich von Selbitz mit ihren Einzugsgebieten soll durch die Förderung von Grünlandnutzung und Entwicklung von Auengehölzen ausgeschöpft und die Bereiche zu lebendigeren und abwechslungsreicheren Bachauen entwickelt werden. Bestehende Nadelforste sollen zu standortheimischen Laubwäldern entwickelt werden, das Landschaftsbild störende Erstaufforstungen in den Talsohlen sollen entfernt werden. |
Die streng in Südwest-Nordost-Richtung verlaufenden Täler sind sanft in das umgebende Relief eingebettet. Sie fallen vom Frankenwald zur Münchberger Hochfläche ab und eröffnen dem Beobachter stellenweise reizvolle Ausblicke auf die Münchberger Hochfläche, die nicht durch Aufforstungen beeinträchtigt werden sollten. Die Gewässer sind mangels Uferbegleitgehölz nicht markant in der Talaue erkennbar, teilweise verlaufen sie in Nadelforsten. Die umgebende Landschaft ist deutlich landwirtschaftlich geprägt. Intensive, z. T. ackerbaulich genutzte Flächen reichen oft bis unmittelbar an die Bäche heran. Gliedernde Elemente sind rar, so dass landschaftsbildverbessernde Maßnahmen erforderlich sind. Eingestreute Einzelhöfe oder Scheunen lockern das Landschaftsbild oftmals auf. Bei Thron finden sich Relikte des historischen Eisenerz-Tagebaus.
Die
Frankenwaldhochfläche zwischen Bernstein und Schwarzenbach a.
Wald soll in ihrer Charakteristik und Kleinräumigkeit sowie
dem abwechslungsreich gestalteten Wechsel zwischen Rodungsflächen
und Wald erhalten und gepflegt werden. |
Die Frankenwaldhochfläche zwischen Bernstein und Schwarzenbach am Wald ist in ihrer Ausprägung charakteristisch für den Frankenwald in diesem Gebiet. Es herrscht ein kleinräumiger Wechsel von landwirtschaftlich geprägten Rodungsinseln und Waldflächen vor, der aufgrund seiner Vielfalt erhaltenswert ist.
Um die Rodungsinseln bieten die Wälder mit ihren unregelmäßigen Begrenzungen jeweils eigene Kulissen, die deshalb in der jetzigen Ausprägung erhalten werden sollen. Die ausgedehnten Waldbereiche sollen als typische Mittelgebirgswälder in ihrer Größe erhalten bleiben. Die jetzt z. T. prägenden Fichtenforste entstanden im Mittelalter bzw. in der frühen Neuzeit, als der Wald stark zur Bauholzgewinnung genutzt wurde. Vergleichsweise einheitliche Nadelholzbestände beeinträchtigen das Landschaftsbild, u. a. auch durch den fehlenden jahreszeitlichen Aspekt. Es ist daher auch im Hinblick auf das Landschaftsbild und -erleben eine Entwicklung zu standortheimischen Laub- und Mischwäldern anzustreben.
Bei Räumlas, Meierhof, Schönbrunn und Löhmar ist die Waldhufenflur noch zu erkennen und prägt den Charakter des Raumes. Diese gilt es zu erhalten und durch Entwicklung von Strukturelementen wie Hecken und Rainen zu verdeutlichen und erlebbar zu gestalten.
Gerade die Anlage von Christbaumkulturen, insbesondere mit der Blaufichte, beeinträchtigt das Bild einer natürlich gewachsenen, harmonischen Kulturlandschaft erheblich und ist daher zu vermeiden. Bereist bestehende Beeinträchtigungen sollen behoben werden.
Das Tal der Wilden Rodach mit seinen Nebentälern und Hängen soll als charakteristisches Frankenwaldtal erhalten, entwickelt und gepflegt werden. Im Talbereich soll darauf hingewirkt werden, dass die extensive Grünlandnutzung aufrecht erhalten wird. Die kulturhistorisch wertvollen Landschaftselemente, insbesondere der Flößereiwirtschaft, sollen in Abstimmung mit den Belangen von Naturschutz und Landschaftspflege erhalten werden. |
Eingerahmt von den steilen Hängen des Frankenwaldes, die z. T. mit Laub- und Mischwald bestockt sind, liegt das Tal der Wilden Rodach. Es zeigt sich als charakteristisches Kerbsohlental des Frankenwaldes. Im Grund herrscht extensives Grünland vor. Die Ufer sind teilweise von Laubbäumen und Auengehölzen eingefasst. Von der historischen Flößerei zeugen kulturlandschaftliche Elemente wie z.B. der Floßteich östlich der Bischofsmühle oder einzelne Uferbefestigungen.
An den Talflanken ist die Umstrukturierung von Nadelwäldern in standortheimische Mischwälder zur Erhöhung der Vielfalt und der Eigenart anzustreben.
Für die Erhaltung der romantischen und traditionell gewachsenen Eigenart der Frankenwaldtäler ist zum einen die Offenhaltung und Förderung der extensiven Grünlandnutzung erforderlich. Zum anderen die Entfernung standortfremder, das Landschaftsbild störender Aufforstungen in den Talsohlen. Desweiteren sollen die kulturgeschichtlichen Zeugen der ehemaligen Flößerei erhalten und ggf. gepflegt werden, sofern keine übergeordneten Belange von Naturschutz und Landschaftspflege dem entgegen stehen.
Der
Wald nördlich von Naila soll im Osten als abwechslungsreich
strukturierter und laubholzreicher Wald erhalten und in den nadelwalddominierten
Bereichen entwickelt werden. |
Der Wald nördlich von Naila besitzt vor allem im Osten ein kleinräumiges Nutzungsmosaik aus einer Mischung aus kleinen Lichtungen, Laub- und Nadelwaldabschnitten. Dieses abwechslungsreiche Erscheinungsbild des Waldes in Kombination mit einem verhältnismäßig hohen Laubwaldanteil wirkt sich positiv auf die Landschaftsbildeinheit selbst und die umgebenden Räume aus. Vor allem die Lichtungen sollen erhalten und von (Erst‑)Aufforstungen frei gehalten werden.
Im westlichen Teil des Waldes nimmt der Nadelholzanteil zu. Die Fichte dominiert dort weite Bereiche des Waldes und überprägt das Landschaftsbild. Langfristig sollte daher zur Aufbesserung des Landschaftsbildes ein Umbau des Waldes hin zu einem standortheimischen Mischwald erfolgen. Die große, überwiegend als Grünland genutzte Rodungsinsel Rothleiten ist eine Bereicherung des Erscheinungsbildes und soll daher langfristig erhalten werden. Aufforstungen in diesem Bereich sollen unterbleiben.
Der Wald stellt in seiner Größe und als relativ unzerschnittene Einheit in den waldärmeren Übergangsbereichen zur Münchberger Hochfläche eine Besonderheit dar, die es in dieser Form zu erhalten und zu schützen gilt. Er wird bereits durch die Autobahn A 9 gequert und durch die große Schneise beeinträchtigt. Weitere zerschneidungswirksame Eingriffe sollen daher vermieden werden.
Mittelvogtländisches Kuppenland
und |
Die weite, flachhügelige Landschaft des Mittelvogtländischen Kuppenlands soll vorwiegend durch gliedernde Elemente, wie Hecken, Raine oder Feldgehölze entwickelt werden. Ansatzpunkte hierfür sollen die wenigen strukturreichen Reste der Kulturlandschaft, wie z.B. um Feilitzsch, Trogen oder Kirchgattendorf (Heckengebiete, Gehölz-/ Rasen-komplexe), darstellen. Gewässer sollten optisch durch Begleitgehölze hervorgehoben werden. Der Wald des Rehauer Forstes soll in seiner Größe erhalten bleiben. Auf eine Entwicklung zu standortheimischen Mischwäldern soll hingewirkt werden. |
Das Mittelvogtländische Kuppenland liegt an der Nordgrenze der Region. Die Landschaft gestaltet sich flach wellig mit eingestreuten, teilweise bewaldeten Kuppen. Die gesamte Gneismasse ist nach Nordosten abgedacht.
Das Gebiet ist – durch gute Böden und sanftes Relief gefördert – stark landwirtschaftlich geprägt. Große Schläge in weiträumigen, relativ strukturarmen Fluren prägen das Bild. Strukturierende Elemente wie Hecken, Hohlwege oder Baumreihen, sind nur vereinzelt anzutreffen. Den Gewässern fehlen mancherorts die charakteristischen Auengehölze. Eine geringe Walddichte führt zudem zu einer wenig strukturierten, z. T. einförmigen Landschaft, die jedoch in Teilbereichen mit Möglichkeiten zur Fernsicht den positiven Eindruck von Weite vermittelt.
Zur Aufbesserung des Landschaftsbildes sind gliedernde Elemente in der Landschaft erforderlich. Die vorhandenen Strukturen sollen dabei erhalten werden und als Anknüpfungspunkte dienen. Bei der Entwicklung von Hecken oder Säumen ist auf eine ortstypische Ausprägung zu achten. Gewässer sollten durch einen begleitenden Gehölzstreifen betont werden.
Im Süden des Gebiets erstreckt sich der Rehauer Forst. Er wird über weite Bereiche von Fichtenbeständen dominiert. Die vergleichsweise einheitlichen Nadelholzbestände beeinträchtigen das Landschaftsbild, u. a. auch durch den fehlenden jahreszeitlichen Aspekt. Es ist daher eine Entwicklung zu standortheimischen Laub- und Mischwäldern anzustreben. Die abwechslungsreichen Strukturen des Rehauer Forstes wie lichte Bachtäler, Feuchtgrünland, Vermoorungen und Altholzinseln sollen erhalten und entwickelt werden.
Das Saaletal an der Landesgrenze vom
Höllental bis Untertiefengrün soll mit seiner Grünlandnutzung
und der guten Strukturierung erhalten und gepflegt werden. |
Das Saaletal verläuft ab dem Durchbruch durch die Münchberger Gneismasse in einem engen Tal mit steilen bewaldeten Hängen. Die zahlreichen markanten Felsen an den Hängen werden durch den Nadelwaldbewuchs in ihrer Wirkung erheblich beeinträchtigt. Im Tal überwiegt dabei die Grünlandnutzung. Dabei gliedern Hecken oder Einzelbäume den Talraum. Der Fluss ist von der intensiven menschlichen Nutzung geprägt. Zahlreiche Wehre und Stauanlagen prägen das Bild der Saale, die sich mit vielen Windungen in das Gestein geschnitten hat. Diese Schlingen bieten dem Betrachter immer wieder neue Ansichten des landschaftlich sehr reizvollen Tals.
Die Grünlandnutzung im Talgrund und die Strukturvielfalt, die sich durch Einzelbäume und Hecken ergibt, gibt der Landschaft ihren hohen Eigenartswert. Insbesondere die imposanten Felsen bereichern wesentlich das Landschaftsbild. Diese Kennzeichen der Landschaft sind daher erhaltenswert, die Felsen sollten wieder freigelegt werden.
Das obere Saaletal von Hof bis Untertiefengrün soll mit seinem hohen Grünlandanteil erhalten und gepflegt werden. Dabei sollen begleitende Gehölzstreifen entlang des Gewässers und Heckenstreifen entlang der Gleithänge entwickelt werden. |
Flussabwärts von Hof windet sich die Saale in einem flachen, weiten Tal. Der Talraum ist von Grünland geprägt und wird von einigen Äckern unterbrochen. Die Gehölze entlang der Saale machen den Verlauf des Gewässers mit Mäandern und Schlingen für den Betrachter gut nachvollziehbar und erlebbar. Kleinere Laubwäldchen entlang des Flussverlaufs prägen das Landschaftsbild zusätzlich. Im weiteren Verlauf wird die Saale geradliniger und die Dichte des Ufergehölzes nimmt ab. Die sanften Talflanken sind teilweise ackerbaulich oder als Grünland genutzt. Dabei ziehen sich einige Hecken parallel zu den Hangstufen. Die steilen Prallufer sind sowohl mit Laub- als auch mit einzelnen Nadelwäldern bestanden. Einige Mühlen zeugen von der historischen Nutzung der Saale.
Dieser Abschnitt das Saaletals soll in seiner Grünlandprägung erhalten und gepflegt werden. Fehlende Gewässerbegleitgehölze sollten zur Ergänzung des Landschaftsbilds entwickelt werden. Eine höhere Heckendichte soll v. a. an den Gleithängen in regionstypischer Weise das Landschaftsbild gliedern.
In der Aue der Südlichen Regnitz soll die Landschaftsbild prägende Grünlandnutzung erhalten werden. Es ist darauf hinzuwirken, dass vermehrt Äcker in Grünland umgewandelt werden. Das gewässerbegleitende Gehölz soll erhalten und gepflegt werden. Beeinträchtigungen des geschlungenen Gewässerverlaufs sollten vermieden werden. |
Der grünlandbetonte Talraum der Südlichen Regnitz zieht sich flach durch das Mittelvogtländische Kuppenland. Dadurch mäandriert der Fluss stark zwischen den flachen Talflanken hin und her. Das Ufer des Gewässers ist mit Laubgehölzen bestanden. Die hohen Erlen gliedern den Talbereich und machen den Flussverlauf für den Betrachter nachvollziehbar und erlebbar. In der Aue finden sich zusätzlich Einzelbäume und kleinere Feuchtgewässer, die das Landschaftsbild bereichern. Entlang der Südlichen Regnitz liegen Siedlungen, deren Name auf eine historische Wasserkraftnutzung hinweist (z.B. Klötzlamühle und Unterhammer).
Die Grünlandnutzung des Talbereichs gibt der Landschaft ihre Eigenart und ist daher erhaltenswert. Die Extensivierung der Nutzung und die Umwandlung von Acker in Grünland soll den für Talauen typischen Landschaftsbildcharakter wieder verstärken. Das Begleitgehölz soll erhalten und gepflegt werden. Die Mäander des Baches prägen das Tal und sollten, nicht nur aus landschaftsästhetischer Sicht, beibehalten werden.
Der weiträumige Rehauer Forst soll
in seiner Ausdehnung erhalten bleiben. Dabei soll eine Entwicklung
zu einem höheren Laubholzanteil, speziell in Waldrandbereichen
und in den Gebieten um Teiche und Feuchtgebiete, angestrebt werden.
Die Moorbereiche sollen regeneriert werden. |
Im Bereich des Rehauer Forstes finden sich hauptsächlich Fichtenbestände sowie einige Teich- und Weiherketten. Der große Forst ist prägend für die Kulisse, u. a. der Stadt Rehau, und soll in seiner Großräumigkeit und Ausdehnung erhalten bleiben. Zur Belebung des Landschaftsbildes soll dabei jedoch eine Durchmischung der Wälder mit Laubbaumarten und eine Entwicklung von laubholzbetonten Waldsäumen angestrebt werden.
Die zahlreichen feuchten Bereiche innerhalb des Rehauer Forstes werden derzeit durch den dichten Nadelwaldbewuchs in ihrer Charakteristik beeinträchtigt. Es sollte daher angestrebt werden, diese Bereiche durch die Entwicklung standortgerechter Laub- oder Mischwälder in ihrem Charakter als Au-, Bruch- und Moorwälder zu unterstreichen. Falls naturschutzfachlich erforderlich, sollten Moorstandorte durch die Regulierung des Wasserhaushaltes und die Entfernung von Fichtenbeständen regeneriert und die Nutzung der Teichketten extensiviert werden.
Die sich im Osten anschließende, teils ackerbaulich, teils als Grünland genutzte Zinnbachaue macht einen weiträumigen und offenen Eindruck. Vor den locker gestreuten, kleinen Ortschaften breitet sich die überwiegend nadelwaldgeprägte Kulisse des Rehauer Forstes aus. Die Siedlungen besitzen meist eine Eingrünung aus Hecken, Obstbäumen oder Einzelbäumen. Sie prägen den Abfall zur Zinnbachaue ebenso wie zahlreiche Einzelobjekte in der Landschaft, wie kurze Heckenreihen, kleine Obstwiesen, zahlreiche kleine Wäldchen oder mit Bewuchs eingefasste Weiher. Diese vorhandenen Strukturen sollen als Ausgangspunkt für die Entwicklung weiterer Landschaftselemente, wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc., dienen, da sie alleine eine abwechslungs- und strukturreiche Flur noch nicht gewährleisten können.
Hochflächen des Frankenwaldes (III) |
Die Hochfläche des Frankenwaldes und der Übergangsbereich zur Münchberger Hochfläche sollen in ihrem charakteristischen Erscheinungsbild mit landwirtschaftlich geprägten Rodungsinseln, großflächig bewaldeten Hängen und offenen Wiesentälern, erhalten, gefördert und gepflegt werden. Dabei soll insbesondere darauf hingewirkt werden, dass
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Die naturnahen, gebuchteten Waldrandbereiche und Übergänge (Laubholzmäntel und Gehölzsäume) sollen erhalten bleiben sowie in Defizitbereichen gefördert und neu ausgebildet werden. Kürzungen von Waldrandlängen durch Aufforstungen sollen vermieden werden.
Der Frankenwald definiert sich als ein Dreiklang von gerodeten Hochflächen, bewaldeten Hängen und Grünland geprägten Wiesentälern. Dies spiegelt sich im vorliegenden Landschaftsbildraum deutlich wider. Die Besiedelung des Frankenwaldes begann auf den Hochflächen, mit den heute noch erkennbaren Siedlungsformen Waldhufen- und Rundangerdorf. Die Wiesentäler dienten in der Vergangenheit der Ernährung des Viehs und der Streunutzung. Die jetzt prägenden Fichtenforste entstanden im Mittelalter bzw. in der frühen Neuzeit, als der Wald stark zur Bauholzgewinnung genutzt wurde, aus ursprünglichen Mischwäldern.
Heute ist die Kulturlandschaft im Frankenwald durch die fortschreitende Nutzungsaufgabe in der Landwirtschaft und in deren Folge durch Erstaufforstung bedroht. Dies betrifft sowohl die Wiesentäler als auch die Rodungsinseln der Hochfläche. Diese landschaftsästhetisch wertvollen, abwechslungsreichen und gut strukturierten Bereiche drohen zu Gunsten eines geschlossenen Waldes zu verschwinden.
Deshalb soll der Offenhaltung der Täler, Lichtungen und Rodungsinseln auf den Hochflächen besondere Bedeutung zukommen. Erstaufforstungen sind in diesen Bereichen daher zu vermeiden. Durch Förderung der extensiven Nutzung ist der Verbrachung bzw. der Sukzession entgegenzuwirken.
Die vor allem auf der Hochfläche vorkommenden, fichtendominierten Wälder beeinträchtigen das Landschaftsbild durch ihr monotones Äußeres. Um dem entgegenzuwirken, sollte angestrebt werden, sie in reich strukturierte und gemischte Wälder mit standortheimischen Laubbaumarten umzugestalten.
Die Offenland-Waldgrenze ist weitestgehend eine historisch gewachsene Unterteilung, die sich an Nutzungsansprüchen des Raumes, dem Relief und den Standortfaktoren der Böden orientiert. Sie spiegelt daher eine kulturhistorische Information wieder. Diese oftmals kleinräumig unterteilte und durch Nischen, Buchten und Kulissen geprägte Struktur belebt das Landschaftsbild und prägt die Eigenart eines Gebietes. Weiterhin hat der Waldrand, der sich oftmals durch einen vermehrten Laubholzanteil und/oder Heckensäume auszeichnet, eine besondere Bedeutung für das Landschaftsbild und das Landschaftserleben.
Die
Hochfläche des Frankenwaldes soll in ihrer Charakteristik
mit Rodungsinseln und dem kleinräumigen und unregelmäßigen Wechsel
zwischen Offenland und Waldflächen erhalten und gepflegt werden.
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Die Hochfläche um Presseck ist charakteristisch für den Frankenwald in diesem Gebiet. Kleinräumig wechseln die landwirtschaftlich geprägten Rodungsinseln mit den Waldflächen ab. Deutlich ist mancherorts die historische Hufenflur zu erkennen, wie z.B. bei Seubetenreuth, Schwand oder Kunreuth. Von den zumeist zentral in der Rodungsinsel liegenden Orten erstrecken sich die Flurstücke von den einzelnen Anwesen sternförmig bis zu den umgebenden Wäldern. An Hand von Rainen, Ranken oder schmalen Heckenstreifen lassen sich noch die traditionellen Flurgrenzen in der Landschaft ablesen.
Die Wälder mit ihren unregelmäßigen Grenzlinien bieten für jede Rodungsinsel eine individuelle Kulisse, die abwechslungsreich erhalten werden sollte. Es ist anzustreben, die reinen Nadelbestände zu standortheimischen Mischwäldern mit gut ausgeprägten Waldmänteln zu entwickeln.
Die für das Landschaftsbild großer Teile der Region prägende und weithin sichtbare „Fränkische Linie“ am Anstieg zum Frankenwald soll in ihrer markanten Ausprägung erhalten werden. |
Die Fränkische Linie bildet den Bruch zwischen dem Grundgebirge im Norden und dem Deckgebirge im Süden. Sie zieht sich durch ganz Oberfranken. Der Frankenwaldanstieg ist charakterisiert durch den hauptsächlich mit Mischwald bestandenen, in der Regel sehr steilen, südexponierten Hang. Dieser wird an mehreren Stellen durch größere (z.B. Steinachklamm) oder kleinere Täler (z.B. Wolfsbachtal) unterbrochen und gegliedert. Wie die Fränkische Linie sind deren Talflanken ebenfalls steil und überwiegend von Mischwald geprägt.
Der markante Anstieg zum Frankenwald ist als visuelle Leitstruktur weithin sichtbar und ordnet großmaßstäblich den Raum. Deshalb sollte er in seiner für das Landschaftsbild entscheidenden Funktion erhalten werden. Notwendige Planungen sind hinsichtlich ihrer Wirkung auf das Landschaftsbild besonders zu prüfen und mögliche Beeinträchtigungen zu vermeiden oder zu minimieren. Siedlungserweiterungen am Hang oder fortschreitender Abbau von Bodenschätzen sollten vermieden werden. Störungen des harmonischen Erscheinungsbildes z.B. durch querende Straßen oder Freileitungen, sollten unterbleiben, insbesondere fernwirksame Objekte, wie z.B. Sende- oder Windenergieanlagen sollen hier grundsätzlich nicht errichtet werden.
Das Durchbruchstal der Steinach soll in seiner Eigenart und Schönheit erhalten und gepflegt werden. |
In dem ca. 5 km langen Abschnitt des Steinachtals mit seinen steilen Hängen und schroffen Abfällen verläuft durch große senkrecht aufragende Quarzkeratophyrfelsen das Bett der Steinach. Durch viele Windungen des Tals entstehen immer wieder neue Landschaftseindrücke. Das Tal ist bis auf einen befestigten Fahrweg ungestört. Die Ruine Nordeck, die Schneidmühle oder der Waffenhammer belegen die kulturhistorische Bedeutung des Tals. Es ist in seiner Lage und Ausprägung mit den naturnahen Laub- und Mischwäldern einzigartig in der Region und charakteristisch für den Frankenwaldanstieg.
Deshalb sollen Beeinträchtigungen, die dort das Landschaftsbild verändern oder nachhaltig stören, vermieden werden. Erstaufforstungen im Talgrund und in den wenigen noch offenen Hangbereichen, die Anlage von Infrastrukturanlagen wie z.B. Windkraft- oder Sendeanlagen an den Hängen oder weithin sichtbar auf der Hochfläche, sollen unterbleiben.
Die Flächen um Marktleugast/Stammbach sollen in den kleinräumigen und relativ strukturreichen Gebieten erhalten und gepflegt werden. Die offenen, intensiver genutzten Kulturlandschaften sollen durch Kleinstrukturen, wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume, etc. belebt und entwickelt werden. |
Der Übergangsbereich zwischen Frankenwald und Münchberger Hochfläche ist im Vergleich zum Rest des Frankenwaldes waldarm. Z.B. um die Städte Kupferberg und Stammbach zeichnet er sich teilweise durch einen kleinräumigen Wechsel von offener Kulturlandschaft und Waldflächen aus. Das ausgeprägte Relief gliedert die Landschaft zusätzlich und unterstützt den Strukturreichtum. Die Gewässer werden von Begleitgehölzen umsäumt, sie bereichern ebenfalls das Landschaftsbild. In weniger reliefierten Bereichen, wie z.B. um Marktleugast oder östlich von Neufang, wird die Landschaft strukturärmer. Die Wälder weisen allgemein einen relativ hohen Anteil an Misch- und Laubwaldbereichen auf, die mosaikartig die Nadelwälder durchziehen.
Münchberger Hochfläche (IV) |
Auf der landwirtschaftlich intensiv genutzten Münchberger Hochfläche sollen strukturelle Verbesserungen durch Entwicklung von Hecken, Rainen, Ufer- und Feldgehölzen erfolgen. In den Wäldern ist auf eine Erhöhung des Anteiles standortheimischer Laubbäume und Entwicklung naturnaher Waldmäntel und -säume hinzuwirken. Die kulturhistorische Bergbaulandschaft, v.a. um Selbitz, soll erhalten und gepflegt werden. |
Die Münchberger Hochfläche ist geprägt durch ein bewegtes Relief mit eingestreuten Bergrücken, sanften Höhenzügen, Diabasfelskuppen sowie weiten, flachen Mulden. Im Bereich der härteren Serpentinite am Fichtelgebirgsrand bilden sich im Gegensatz dazu eher schroffere Anstiege. Von Natur aus besitzt die Landschaft durch das Relief, durch viele Nischen sowie wechselnde An- und Aussichten ein landschaftsästhetisch hohes Potenzial.
Das sanfte Relief ermöglicht eine gute Bearbeitbarkeit der Böden. Daher ist die Landschaft in weiten Teilen durch intensive Landwirtschaft geprägt. Hecken oder Feldgehölze finden sich zwischen ausgedehnten Ackerflächen daher selten.
In den weichen Gneis schneiden sich zahlreiche Bäche und kleine Flüsse, allen voran die Sächsische Saale und die Selbitz, die aufgrund des flachen Gefälles häufig mäandrieren. Seltener wird der Uferbereich durch einen Laubwaldgürtel gesäumt, teilweise reichen die Ackerflächen an die Gewässer heran. Dennoch überwiegt in den Tälern der Grünlandanteil. Die Walddichte ist aufgrund der langen Besiedelungsgeschichte der Münchberger Hochfläche relativ gering. Lediglich auf Kuppen oder Höhenzügen finden sich noch kleine Wälder, die hauptsächlich mit Nadelbäumen bestockt sind.
Der Raum soll daher aus landschaftsästhetischer Sicht durch die Anlage von gliedernden Strukturen, wie z.B. Hecken, Feldgehölzen oder Einzelbäumen, aufgewertet werden. Entlang von Gewässern sollten zur Strukturierung des Talraums begleitende Gehölzsäume entwickelt werden.
Die Waldflächen sind in ihrem Umfang erhaltenswürdig und durch die Entwicklung zu standortheimischen Mischwäldern noch verbesserungsfähig. Die Offenland-Waldgrenze ist weitestgehend eine historisch gewachsene Unterteilung, die sich an Nutzungsansprüchen des Raumes, dem Relief und den Standortfaktoren der Böden orientiert. Sie spiegelt daher eine kulturhistorische Information wieder. Diese oftmals kleinräumig unterteilte und durch Nischen, Buchten und Kulissen geprägte Struktur belebt das Landschaftsbild und prägt die Eigenart eines Gebietes. Weiterhin hat der Waldrand, der sich oftmals durch einen vermehrten Laubholzmantel und/oder Gehölzsäume auszeichnet, eine besondere Bedeutung für das Landschaftsbild und das Landschaftserleben.
Die Münchberger Hochfläche ist eine historische Bergbaulandschaft. Vor allem um Selbitz findet man zahlreiche Mulden, trichterförmige Erdvertiefungen und alte Orts- und Flurnamen, die auf Bergbau hindeuten. Diese Spuren sollten als Kennzeichen der Region in der Landschaft sichtbar und erlebbar erhalten werden.
Der
Charakter des Oberlaufs der Sächsischen Saale soll erhalten
und gepflegt werden. Dabei soll besonderer Wert auf den ausgeprägten
Grünlandanteil und den Uferbewuchs gelegt werden.
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Der Oberlauf des Saaletals schlängelt sich von seiner Quelle bei Zell bis Hof durch eine grünlandbetonte Aue. Dabei mäandriert die Saale anfangs stark in ihrem flachen Talgrund. Im Auebereich liegen zahlreiche kleine Laubwälder oder dichte Gehölzsäume, die den Lauf der Saale begleiten. Entlang der Siedlungsentwicklungsachse (mit überregionaler Bedeutung gemäß Regionalplan Oberfranken-Ost 1987/Zweite Änderung 1996 in Reg. Planungsverband 2002) Hof – Oberkotzau - Schwarzenbach beeinträchtigt vermehrte Siedlungstätigkeit und ein enges Netz an Infrastruktureinrichtungen das Landschaftsbild.
Der typische Grünlandcharakter des Talbereichs soll erhalten und weiter gepflegt werden. Die Uferrandstreifen sollen in ihrer Ausprägung bestehen bleiben. Weitere Störungen durch Siedlungs- oder Gewerbegebiete im Talbereich sollten aus landschaftsästhetischer Sicht vermieden werden.
Die Kulturlandschaft um Rehau soll durch die Entwicklung von Hecken und weiteren Strukturelementen aufgewertet werden. Die Talräume sollen durch die Entwicklung von Uferbegleitgehölzen landschaftsästhetisch aufgewertet werden. |
Die Landschaft um Rehau ist eher kleinräumig gegliedert und wird überwiegend ackerbaulich genutzt. Die Talbereiche der Lamitz und der Schwesnitz, der wichtigsten Fließgewässer in diesem Bereich, bilden durch überwiegende Grünlandnutzung einen abwechslungsreichen Kontrast zu der umgebenden Landschaft. Einige kleine Wälder beleben zudem das Landschaftsbild. Die Ausstattung mit Hecken oder Uferbegleitgehölzen als strukturierenden Elementen ist jedoch eher gering. Die Kulissenwirkung des Fichtelgebirges und des Rehauer Forstes mit jeweils geschlossenen Wäldern und zusammenhängenden Anstiegen bestimmen und prägen die Landschaft positiv.
Vor allem vor dem Hintergrund des Potenzials dieser Kulisse ist auf eine landschaftsästhetische Aufwertung des Gebietes durch die Entwicklung von Hecken oder anderen Kleinstrukturen hinzuwirken. Ebenso sollte ein Gewässer begleitender Gehölzsaum, der die Talräume optisch aufwertet, entwickelt werden.
Der Oberlauf der Selbitz von Helmbrechts bis Schauenstein soll vorrangig als grünlandbetonte Aue erhalten und entwickelt werden. Erstaufforstungen im Talgrund sind zu vermeiden. |
Der stark grünlandgeprägte Auenbereich des Oberlaufs der Selbitz zieht sich durch die sonst stark ackerbaulich geprägten Gebiete der Münchberger Hochfläche. Das Gewässer ist durch den teilweise vorhandenen Uferbewuchs von weitem zu erkennen.
Diese Struktur wirkt positiv und weit in die umgebende Landschaft hinein. Sie soll deshalb in ihrer Eigenart erhalten werden.
Die Entwicklung von Auwäldern ist jedoch mit der Erhaltung der traditionell als Grünland genutzten Wiesenlandschaft im Tal der Selbitz abzuwägen. Vorrangig sollte der gewachsene Offenlandcharakter im Gesamteindruck erhalten bleiben. Bestehende Nadelwälder sind zu standortheimischen Laubmischwäldern zu entwickeln, die Aufforstung mit Nadelgehölzen ist zu vermeiden.
Im Bereich des Serpentinitzuges sollen nördlich von Sparneck zur Verbesserung des Landschaftsbildes und Vermittlung der charakteristischen historischen Kulturlandschaft strukturelle Elemente entwickelt werden. Südlich davon sollte der Schwerpunkt auf der Erhaltung und Pflege der kleinräumigen Kulturlandschaft liegen. Die Reste der historischen Hutewaldwirtschaft am Haidberg sollen erhalten werden. |
Der Serpentinitzug erstreckt sich von dem bewaldeten Haidberg bei Zell über Sparneck nach Schwarzenbach a. d. Saale und Wurlitz. Die Landschaft ist geprägt vom nördlichen Fichtelgebirgsanstieg, der im Süden an das Gebiet angrenzt und mit seinen bewaldeten Hängen eine eindrucksvolle Kulisse bietet. Es bieten sich zusätzlich reizvolle Ausblicke auf das Tal der Sächsischen Saale. Der Bereich wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Dabei finden sich südlich von Sparneck noch zahlreiche Heckenstrukturen in einer kleinräumigen Kulturlandschaft. Nördlich davon werden die Schläge größer und Strukturelemente sind nur noch selten vorhanden.
Bei Zell finden sich Zeugnisse der historischen Siedlungsentwicklung als Waldhufendorf. An Hand von Rainen, Ranken oder schmalen Heckenstreifen lassen sich noch die traditionellen Flurgrenzen in der Landschaft ablesen. Die Ortschaften Benk, Förmitz und Hallerstein sind ebenfalls Waldhufendörfer, deren Flurcharakter jedoch weniger gut erkennbar ist.
Für die Entwicklung eines abwechslungsreichen Landschaftsbildes und der Erlebbarkeit von historischer Landschaft vor der Kulisse des Fichtelgebirges sollen nördlich Sparneck wieder gliedernde Elemente in der Landschaft entwickelt werden. Südlich Sparneck sollte die Struktur der Landschaft erhalten und gegebenenfalls gepflegt werden.
Die traditionelle Landnutzungsform des Hutewalds am Haidberg soll erhalten und weiterhin gefördert werden. Damit einhergehend ist eine langfristige Entwicklung der Fichtenforste in lichte Kiefernwälder anzustreben.
Am
Anstieg zur Münchberger Hochfläche sollen speziell im
Teilbereich um Wirsberg die Hecken- und Weinbergstrukturen erhalten
und gepflegt werden. Erstaufforstungskonzepte sollen v. a.
im Rahmen der gemeindlichen Landschaftsplanung zu einer Entflechtung
konkurrierender Nutzungsansprüche beitragen. |
Der Anstieg zur Münchberger Hochfläche setzt die Fränkische Linie als visuelle Leitstruktur im Südosten des Frankenwaldanstiegs fort. Der steile Hang ist hauptsächlich mit einem Mosaik von Laub-, Misch und Nadelwäldern bewachsen, lediglich südöstlich von Wirsberg wird kleinräumig Landwirtschaft betrieben. Die Flächen sind von zahlreichen Hecken durchzogen. Diese Strukturen sowie die historische Weinleite bei Wirsberg sollen erhalten, gepflegt und von Erstaufforstungen freigehalten werden. Hierzu sollen v. a. im Rahmen der gemeindlichen Landschaftsplanung Konzepte erarbeitet werden, die wertvolle Bereiche von der Erstaufforstung ausnehmen.
Die Autobahn BAB A 9 führt entlang eines bewaldeten Hangs und durchzieht den Raum. Sie bringt durch ihre Lärmbelastung und Zerschneidung der ehemals geschlossenen visuellen Leitstruktur ein erhebliches Störpotenzial mit sich, unter dem das Landschaftsempfinden stark leidet. Daher sollten weitere Infrastruktureinrichtungen, wie Straßen, Freileitungen oder Sende- bzw. Windenergieanlagen in dieser exponierten Lage entlang des markanten Anstiegs vermieden werden.
Die sog. „Schiefe Ebene“ bei Himmelkron ist ein alter Verkehrsweg, der das Obermainische Hügelland mit der Münchberger Hochfläche verbindet. Er soll seiner Bedeutung entsprechend erhalten und erlebbar gestaltet werden, z.B. durch die Entwicklung von Alleen entlang alter Wegeverbindungen.
Hohes Fichtelgebirge (V) |
Die
weiten, geschlossenen und unzerschnittenen Wälder des Fichtelgebirges
sind zu erhalten und zu optimieren. Die visuelle Leitstruktur
des Waldrandes ist dabei zu erhalten. |
Der zusammenhängende Wald des Fichtelgebirges prägt nicht nur das Mittelgebirge selbst, sondern wirkt auch in die umgebenden Landschaften der Münchberger und Selb-Wunsiedler Hochfläche. Die Kulisse der ansteigenden Wälder bereichert das Landschaftsbild weiter Teile der Region. Die geschlossenen Wälder haben somit als visuelle Leitstruktur für die angrenzenden Landschaftsbildeinheiten eine herausragende Bedeutung.
Die Landschaft des Fichtelgebirges ermöglicht die Erlebbarkeit tiefer, unzerschnittener Wälder und ist durch die Vermittlung intensiver Eindrücke von Ruhe und Naturnähe der Garant für den touristischen Wert des Gebietes. Deshalb soll bei allen Planungen das Landschaftsbild besondere Berücksichtigung erfahren.
Die frühere Nutzung der Wälder als Grubenholz- und Energielieferant für die Verkohlung und Verhüttung führte zum heutigen Bild der geschlossenen Fichtenforste. Der wesentliche Faktor einer Landschaft ist ihr typischer, nicht austauschbarer Charakter. Dazu gehören im Fichtelgebirge v. a. Wälder, die nicht den relativ häufig anzutreffenden Forsten entsprechen, sondern auf Grund ihrer Anpassung an den jeweiligen Standort als unverwechselbare Bergmischwälder Eigenart zeigen. Die regionale natürliche Zusammensetzung dieser Wälder sind nach Walentowski et al. (LWF 2001) Buchen-Tannen-Fichtenwälder bis zu strukturreichen Wäldern mit der Hauptbaumart Fichte in den obersten Höhen. Die Laubwälder der steilen eingeschnittenen Flusstäler, z.B. des Weißen Mains oder der Steinach, erhöhen den Erlebniswert indem sie die zonalen Abstufungen erlebbar machen und sind daher besonders erhaltenswürdig.
Offenlandabschnitte bereichern in dieser von Wald bestimmten Region das Landschaftsbild besonders. Lichtungen, Wald- oder Bergwiesen, Wiesentäler oder Feuchtgebiete sowie besiedelte Rodungsinseln bilden eine Abwechslung für den Betrachter und eröffnen den Blick auf die Wälder und Hänge, die so als Kulisse wirken können. Deswegen sind sie zu erhalten und zu pflegen. Erstaufforstungen sowie eine Nivellierung des Waldrandes sollen unterbleiben.
Extensiv genutzte Grünlandbereiche (Wiesen, Weiden) prägen den Charakter der Rodungsinseln und der Wiesentäler. Die Erhaltung dieser Bereiche soll unter Ausnutzung aller Förderprogramme (Landwirtschaft und Naturschutz) angestrebt werden.
Sehr große, fernwirksame Abbauvorhaben beeinträchtigen ein ungestörtes Erleben der reizvollen Landschaft. Auf eine Minimierung der Fernwirksamkeit ist daher besonders zu achten.
Die
Wälder des Hohen Fichtelgebirges sollen in ihrer Ausdehnung
und großflächigen Unzerschnittenheit erhalten werden. Dabei
ist darauf hinzuwirken, die Strukturvielfalt und in Höhen unterhalb
700 m ü. NN den Anteil standortheimischer Laubbäume
zu erhöhen. |
Das Hohe Fichtelgebirge ist geprägt vom geschwungenen Relief des Grundgebirgsgranit, in den sich auf der West- und Südkante Fließgewässer, wie z.B. der Weiße Main oder die Steinach, tief eingeschnitten haben. Zahlreiche Erhebungen, die höchsten sind der Schneeberg mit 1.051 m ü. NN und der Ochsenkopf mit 1.024 m ü. NN, ragen über die sanften Kuppen des nach Osten offenen, hufeisenförmigen Gebirgszuges heraus. Das gesamte Massiv ist von einem weiten, teilweise großflächig unzerschnittenen Nadelwald bestanden, der an den Hängen der Kerbtäler in Misch- oder Laubwald übergeht. Auf den Gipfelregionen dünnt der Wald aus und ermöglicht den Blick auf bizarre Felsformationen und Blockmeere aus Granit. Große Findlinge sind aber auch im Wald über das gesamte Fichtelgebirge verstreut. Zahlreiche Aussichtpunkte ermöglichen einen weiten Blick über die Höhenzüge, Gipfel und Täler des Fichtelgebirges sowie die angrenzenden Landschaften der Münchberger und Selb-Wunsiedler Hochfläche und des Obermainisch/Oberpfälzischen Hügellandes. Beeinträchtigend wirken verschiedene Sende- oder funktechnische Anlagen.
Dieses charakteristische Landschaftsbild mit seinen großflächig unzerschnittenen Wäldern ist in der Region einmalig und daher hochgradig erhaltenswürdig. Die Strukturvielfalt der Wälder ist jedoch teilweise gering und sollte daher erhöht werden. Dies ist zu erreichen, indem möglichst große Teile der Wälder natürliche Entwicklungsstufen und auch Zerfallsphasen ohne korrigierende Eingriffe durchlaufen dürfen (vgl. Ziel A 39.08). Dadurch kann sich dort eine naturnahe Baumartenzusammensetzung einstellen und auch Alt- und Totholz stehen bleiben. Durch Windbruch oder sonstige natürliche „Störungen“ (z.B. Schädlingsbefall) entstehen bereichernde Lichtungen. Schwerpunkte hierfür sollten Gebiete mit besonderen Standortkombinationen, wie z.B. Vermoorungen, offene Felsbildungen, naturnahe Bachläufe und Feuchtbereiche sein. Entwässerte Feuchtgebiete sollten zur Erhöhung der Vielfalt und Eigenart der Bergwälder wiedervernässt werden. Damit kann ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild des Mittelgebirgswaldes erreicht werden, das den unterschiedlichen Höhenstufen und diversen Standorteigenschaften entspricht und sich mit hohem Eigenartswert von Wäldern tieferer Lagen abhebt. In Höhenlagen unter 700 m ü. NN sollte allgemein der Anteil standortheimischer Laubbäume erhöht werden.
Im Fichtelgebirge wurde und wird ein reiches Spektrum an Bodenschätzen abgebaut. Dieses historische Erbe in Form von alten Stollen, Steinbrüchen oder Zinngräben sollte erhalten und gepflegt werden. Durch entsprechende Eingrünungen sollten Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes bei aktuellen Abbaustellen vermieden oder minimiert werden.
Die
Landschaft im steil eingeschnittenen Ölschnitztal und Tal
des Metzlersreuther Bachs von Bad Berneck nach Gefrees soll
als überwiegend von Grünland genutzte Talaue mit den Laub- und
Mischwäldern der Hanglagen erhalten werden. Strukturarme, landwirtschaftlich
geprägte Bereiche um die Ortschaften Metzlersreuth und Hermersreuth
sollen durch Kleinstrukturen, wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen,
Feldgehölze, Einzelbäume etc., belebt und entwickelt werden.
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Das Ölschnitztal liegt am Westrand des Fichtelgebirges, tief eingeschnitten in den Diabas der Münchberger Hochfläche und gilt als eines der schönsten Täler dieses Mittelgebirges. Der Hauptort Bad Berneck wird oft als „Tor zum Fichtelgebirge“ bezeichnet. Die vielen Flussschlingen der Ölschnitz bieten immer wieder neue Perspektiven. Laub- und Mischwälder zieren die steilen Hänge. Auf den Rodungsinseln Bärnreuth und Metzlersreuth wirkt die Kulisse des Fichtelgebirges. Die Täler sollten zur Erhaltung der Blickbezüge von Erstaufforstung frei gehalten werden und ggf. die Durchgängigkeit der Talzüge wiederhergestellt werden.
Auf den überwiegend ackerbaulich genutzten Flächen zwischen den Tälern und dem Fichtelgebirgsanstieg ist die Strukturvielfalt um die südlichen Ortschaften Bärnreuth und Heinersreuth optisch ansprechend, um Metzlersreuth und Hermersreuth wird die Strukturdichte geringer. Die reizvolle Landschaft des Tals soll erhalten werden. Die Bereiche um die Ortschaften Hermersreuth und Metzlersreuth sollten durch eine Anreicherung von gliedernden Strukturen aufgewertet werden.
Konfliktträchtig im Talraum sind die Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und -erlebens durch die beiden Bundesstraßen B 303 und B 2. Eine hohe Fernwirkung haben die großen Steinbrüche außerhalb des Tals, die den Bereich teilweise optisch beeinträchtigen.
Herrschaftliche Sitze, wie z.B. das Alte Schloss und Hohenberneck in Bad Berneck sowie Schloss Stein, die älteste Walpoten-Siedlung im Fichtelgebirge, belegen eine lange und bewegte Siedlungsgeschichte. Die Anlagen sollten erhalten und als kulturhistorisches Erbe gepflegt werden. Ansichten der Objekte und Blickbeziehungen zu ihnen sollten ebenfalls erhalten werden.
Der Oberlauf des Kornbachtals mit seiner Grünlandnutzung und den uferbegleitenden Gehölzen soll erhalten und gepflegt werden. Gliedernde Strukturelemente sollen vor allem an den ackerbaulich genutzten Hängen entwickelt werden. Die naturnahen, gebuchteten Waldrandbereiche und Übergänge (Laubholzmäntel und Gehölzsäume) sollen erhalten bleiben bzw. entwickelt werden. Kürzungen der Grenzstrukturlängen durch Erstaufforstungen sollen vermieden werden. Die historische Landnutzungsform der Blockstromheide soll erhalten und gepflegt werden. |
Zwischen den Ortschaften Kornbach und Haidlas liegt der flache Oberlauf des Kornbaches zwischen dem Waldstein- und Schneebergmassiv. Eingebettet in die Kulissen des Fichtelgebirges liegt die ebene, grünlandbetonte Aue. Die südexponierten, flachen Hänge sind teilweise ackerbaulich genutzt. Die Nordhänge sind bis zum Talraum bewaldet. Die Ebene durchzieht der Kornbach und mit ihm hohe, bachbegleitende Erlenbestände und kleine Laubwälder. Die vor- und zurückspringenden Waldränder bieten durch zahlreiche Nischen, Buchten und Waldvorsprünge eine abwechslungsreiche Einfassung des erlebbaren Talraumes. Die Wälder der Wasserscheide zwischen Eger- und Maineinzugsgebiet, sind abwechslungsreich strukturiert und im Feuchtbereich der Torfmoorhölle überwiegend durch Laubbäume aufgebaut. Sie passen sich daher sehr gut in das Landschaftsbild ein. Einzig eine Freileitung durch das Tal beeinträchtigt dieses Zusammenspiel.
In der südexponierten Hanglage am Rand des Kornbachtals findet sich noch eine naturkundliche Besonderheit des Hohen Fichtelgebirges, die Blockstromheide. Es handelt sich dabei um Heideflächen, die von einzelnen Wanderfelsblöcken durchsetzt sind, die durch Solifluktion hierher verfrachtet worden sind. Z. T. ist die Erlebbarkeit dieser Landschaft durch Aufforstung verlorengegangen. Daher sind die noch vorhandenen Reste für das Landschaftsbild von besonderem Wert und unbedingt erhaltenswürdig.
Es ist anzustreben, die in ihrer Form und Alterstruktur abwechslungsreichen Waldränder als wichtiges Element des Landschaftsbildes zu erhalten und eine „Glättung“ der Grenzlinien durch Aufforstung von Offenlandnischen zu vermeiden.
Die
Landschaft um die Rodungsinsel Bischofsgrün soll erhalten
und gepflegt werden. |
Das Landschaftsbild um Bischofsgrün ist durch die imposante Kulisse des Fichtelgebirges und den sehr bergigen Charakter geprägt. Die steilen Hänge werden überwiegend als Grünland genutzt. Sie sind durchzogen von Rainen, Einzelbäumen oder kleinen Wäldchen. Als Hauptachse teilt das tief eingeschnittene Tal des Weißen Mains die Landschaft. Die Siedlung ist relativ kompakt und schmiegt sich an die Bergflanken an. Die Lage in einer Rodungsinsel ist typisch für das Fichtelgebirge. Die ursprüngliche Entstehungsgeschichte lässt sich daran noch ablesen. Durch diese Eigenart besitzt sie einen hohen Identifikationswert. Daher ist es von großer Bedeutung, dass die Bergwiesen der Hänge nicht aufgeforstet werden.
Um den Charakter der Rodungsinsel erkennbar zu erhalten, muss auch die Siedlungserweiterung so abgestimmt werden, dass sie sich dem vorhandenen Orts- und Landschaftsbild anpasst. Groß dimensionierte Bauwerke, v. a. in exponierter Lage, wie z.B. die Höhenklinik, sollten in Zukunft vermieden werden.
Eine Beeinträchtigung in optischer, aber vor allem in akustischer Hinsicht stellt die Bundesstraße B 303 dar, die einen erheblichen Teil der Fläche durch Lärm beeinflusst, was durch das enge, steile Tal noch verstärkt wird. Ein ungestörtes Landschaftserleben ist somit nur in einigen Abschnitten möglich.
Der Charakter der Landschaft um Brand bei Marktredwitz soll aufgrund ihrer Eigenart in der Region erhalten werden. Vor allem im Umfeld der Ortschaften sollte die Strukturvielfalt erhalten, gepflegt und entwickelt werden. Die naturnahen, gebuchteten Waldrandbereiche und Übergänge (Laubholzmäntel und Gehölzsäume) sollen erhalten bleiben und Kürzungen von Grenzstrukturlängen durch Aufforstungen vermieden werden. |
Im Bereich um Brand bricht Basalt durch den sonst anstehenden Granit. Er verwitterte nicht so stark wie das umgebende Gestein und somit ragt in dem Bereich der Ruhberg, ein alter Vulkankegel, als eine markante Erhebung über den sonstigen Anstieg zum Pechofener Wald auf. Auf dem Basalt finden sich überwiegend Laub- und Mischwälder mit hohem Buchenanteil. Der Bereich nimmt hiermit eine Sonderstellung im Fichtelgebirge ein. Dieser Charakter des Gebietes soll deshalb als in der Region einmalig erhalten werden.
Im Wald finden sich die für das Fichtelgebirge typischen Rodungsinseln mit weit verstreuten Siedlungen (z.B. Haingrün). Die Offenbereiche werden überwiegend als Grünland genutzt. Teilweise sind sie von Heckenstrukturen durchzogen. Die Strukturvielfalt sollte in den Offenlandbereichen, vor allem um die Ortschaften, erhalten, gepflegt und entwickelt werden.
Bemerkenswert ist die bewegte Wald-Offenlandgrenzlinie, die sich vielgestaltig und abwechslungsreich zeigt. Diese landschaftsästhetisch ansprechende Nutzungsgrenze soll erkennbar bleiben. Es soll darauf hingewirkt werden, Aufforstungen in Nischen oder Buchten und dadurch ein Glätten des Waldrandes zu vermeiden.
Der Charakter der Rodungsinsel Warmensteinach soll erhalten und gepflegt werden. Dabei ist anzustreben, das Landschaftsbild bei künftigen Planungen besonders zu berücksichtigen und Beeinträchtigungen, z.B. durch ungeordnete, überdimensionierte Siedlungserweiterungen, zu vermeiden. |
Die Rodungsinsel Warmensteinach liegt am Oberlauf der Steinach am steil eingeschnittenen Hang. Die Siedlung besitzt teilweise den für die Hochlagen des Hohen Fichtelgebirges typischen Charakter einer Streusiedlung (mittlerweile durch ausufernde Siedlungstätigkeit stark beeinträchtigt) und erstreckt sich über beinahe die gesamte Rodungsfläche vom Talgrund bis zu den Satteln der Gebirgskämme. Zwischen den Siedlungen liegen weite Grünlandbereiche und kleine Wäldchen. Die Landschaft wirkt trotz der Enge des Tales aufgelockert und abwechslungsreich. Dabei kommt der typische Mittelgebirgscharakter einer Rodungsinsel, nicht zuletzt wegen einiger älterer Häuser, Scheunen und der Kirche am Osthang deutlich zum Tragen. Die Kulisse für diese Ortschaft bilden die ausgeprägten Fichtenwälder des Fichtelgebirges. Der Tourismus prägt den Wintersportort durch Loipen, Schilifte sowie touristische Einrichtungen, deren Integration in das Landschaftsbild besondere Beachtung finden sollen.
Das Ortsbild und der Charakter der Rodungsinsel ist noch von hoher Eigenart und daher erhaltenswert. Bei der Planung künftiger touristischer Einrichtungen und Siedlungserweiterungen ist deswegen das Landschaftsbild und der Charakter der Rodungsinsel besonders zu berücksichtigen und vor Beeinträchtigungen zu schützen.
Der
Charakter der Rodungsinsel um Fichtelberg und Mehlmeisel
soll erhalten und gepflegt werden. |
Der Landschaftscharakter der touristisch stark genutzten Rodungsinsel ist geprägt von den beiden Streusiedlungen vor der Kulisse der ansteigenden Fichtelgebirgswälder. Zwischen den Siedlungen werden die Flächen überwiegend als extensives Grünland genutzt, teilweise durchzogen mit den für die Rodungsinseln des Fichtelgebirges typischen Feuchtwiesen und Vermoorungen. Dabei wird die Landschaft im Norden stark durch strukturierende Elemente gegliedert. Die Dichte der Strukturelemente nimmt nach Süden hin ab. Dort sollen zur Verbesserung des Landschaftsbildes gliedernde Strukturelemente, wie z.B. Ranken und Raine entwickelt werden.
Die historisch gewachsenen, ca. 900 Jahre alten Streusiedlungen sollten als typische Siedlungsform der Rodungsinseln erhalten bleiben.
Die Landschaft um Bad Alexandersbad soll in ihrem Strukturreichtum
erhalten und in Teilbereichen entwickelt werden. |
Das Gebiet um den Kurort Bad Alexandersbad und die Rodungsinsel um Kleinwendern ist geprägt durch die imposante Kulisse des Fichtelgebirges. Der langjährige Kurort mit dem alten Kurhaus und dem Markgräflichen Schloss trägt zum attraktiven Orts- und Landschaftsbild bei. Auf den freien Flächen um die Siedlungen ist die Landschaft von zahlreichen Hecken und Baumreihen durchzogen. Kleinwendern wird von einem Grüngürtel eingefasst. Diese Kulturlandschaft des Fichtelgebirgsanstiegs soll erhalten und in den offeneren Bereichen östlich von Kleinwendern durch gliedernde Strukturelemente, wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc. entwickelt werden.
Im Hinblick auf die Funktion des Kurortes sollten die Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes und der Erholungseignung so gering wie möglich gehalten werden. Eine Reduzierung von Verkehrslärm, insbesondere von der Bundesstraße B 303, sollte angestrebt werden.
Der Charakter der Rodungsinsel Nagel soll erhalten und
gepflegt werden. |
Die Rodungsinsel Nagel liegt mit ihren sieben Ortsteilen Hohenbrand, Wurmloh, Mühlbühl, Reichenbach, Lochbühl, Ölbühl und Reissingerhöhe am südlichen Anstieg des Hohen Fichtelgebirges. Sie ist von weit verstreuten und locker bebauten Siedlungen gekennzeichnet. Zwischen den Gebäuden überwiegt die Grünlandnutzung auf der sehr kleinräumig wirkenden Flur. Zahlreiche Ranken, Raine, Hecken, Baumreihen und Einzelbäume gliedern die Offenlandbereiche und erhöhen den landschaftlichen Reiz. Dieser traditionelle und typische Habitus soll erhalten und gepflegt werden. Erstaufforstungen sind daher aus landschaftsästhetischer Sicht zu vermeiden und die vielfach gebuchteten Waldränder mit ihrem hohen Erlebniswert zu erhalten.
Die ehemaligen Torfstiche Ehewald und Hahnenfilz sind noch heute zu erkennen und sollen als Zeugen der historischen Nutzung des Raumes erhalten werden.
Der Charakter des Steinachtals soll erhalten und gepflegt werden. Eingriffe in das Landschaftsbild sind weitestgehend zu vermeiden. |
Das Steinachtal bildet ein tief eingeschnittenes Kerbtal zwischen den bewaldeten Höhen der Königsheide und der Kreuzsteingruppe. Der Fluss stürzt über große Granitblöcke und hat deutlichen Wildbachcharakter. Die Flanken des Tales sind überwiegend mit Laub- und Mischwald bestanden. Einige Granitfelsen ragen aus dem steilen Hangwald heraus. Dieser Charakter des Tales soll erhalten und gepflegt werden.
Im engen Talraum verläuft zusätzlich zur Steinach eine Straße und eine alte z. Zt. stillgelegte Bahnlinie. Bei einer Wiederaufnahme des Bahnbetriebs sollte auf die Beibehaltung der landschaftlichen Einbindung der Bahntrasse geachtet werden.
Der Arzberger Forst soll als großflächig unzerschnittener
Waldbereich erhalten und gepflegt werden. |
Der Arzberger Forst setzt das hohe Fichtelgebirge nach dem Steinwald nach Osten fort und bildet eine großflächig relativ unzerschnittene Waldfläche im Süden von Arzberg. Seine bis auf eine Freileitung unzerschnittenen Anstiege vom Röslautal und um den Kohlberg bilden eine weit über die Landschaftsbildeinheit hinaus wirkende visuelle Leitlinie, die weite Teile des Röslautales und der Selb-Wunsiedler Hochfläche optisch begrenzt und durch seine Kulisse aufwertet. Der Wald und mit ihm seine Anstiege sollen daher in ihrer Unzerschnittenheit erhalten und weitere zerschneidungswirksame Eingriffe vermieden werden.
Fichtenforste sollten in strukturreichere Laubmischwälder umgebaut werden.
Die für den Arzberger Forst charakteristischen Schneeheide-Kiefernwälder sind zu erhalten und zu entwickeln. Zur Förderung der Strukturvielfalt sind insbesondere Sonderstandorte wie Waldlichtungen, lichte Bachtäler oder Feuchtlebensräume wie z.B. beim Scheitelteich zu erhalten und zu pflegen.
Selb-Wunsiedler Hochfläche (VI) |
Die Landschaft der Selb-Wunsiedler Hochfläche soll
als traditionelle Kulturlandschaft erhalten und gepflegt sowie
in Teilbereichen durch die Anlage strukturierender Elemente
entwickelt werden. |
Die Selb-Wunsiedler-Hochfläche wird durch die hohen Anstiege des Fichtelgebirges im Westen, Norden und Süden hufeisenförmig eingerahmt und erhält somit an ihren Randlagen eine malerische Kulisse. Die Hochfläche selbst zeigt sich als eine flachgewellte Hügellandschaft. Leichte Verebnungen wechseln sich mit vereinzelten Inselbergen (Buchberg, Neudorfer Fels, Steinberg, Basaltkuppen bei Thierstein und Hohenberg) ab.
Die Strukturierung der Landschaft wechselt mit dem Relief, so finden sich z.B. um Weißenstadt oder Tröstau in stärker reliefierten Bereichen noch zahlreiche Elemente, welche die Landschaft bereichern. In weiteren Bereichen um Selb oder Thiersheim nimmt die Kleinräumigkeit der Landschaft und damit das Charakteristische der Selb-Wunsiedler Hochfläche ab. In diesen Bereichen soll der Strukturreichtum der Landschaft durch die Entwicklung von Strukturelementen, wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc., verbessert werden.
Der Betrachter erhält immer wieder Einblicke in die kulturhistorische Entwicklung der Landschaft. Alte Zinnbäche oder Abbaustellen von Torf und Bodenschätzen, Felsenkeller, Hohlwege, Scheunenreihen, Ackerterrassen, Hecken, Alleen oder Wartberge stellen abschnittsweise einen deutlichen Bezug zur historischen Landschaftsentwicklung und Landnutzung dar. Sie sollen sowohl auf Grund ihres kulturhistorischen Wertes, als auch auf Grund ihrer meist auch landschaftsbildbereichernden Funktion erhalten werden.
Die Wälder der Selb-Wunsiedler Hochfläche sind überwiegend nadelwaldgeprägt. Zur Verbesserung der Landschaftsvielfalt sollten sie langfristig in standortgerechte Wälder mit erhöhtem Laubholzanteil entwickelt werden.
Von mehreren attraktiven Aussichtspunkten (12-Gipfelblick, Wartberge, etc.) kann man Umfang und Schönheit der Mittelgebirgskulisse weiträumig erfassen. Sie sollen auf Grund ihrer historischen Funktion erhalten und die Ausblicke frei gehalten werden.
Die urtümlichen Landschaften der Selb-Wunsiedler Hochfläche, wie die Moorlandschaften um die Häusellohe und das Zeitelmoos sowie das Egertal sollen in ihrer prägnanten Eigenart und ihrer eigenen Schönheit erhalten und gepflegt werden.
Die Offenlandbereiche um den Wartberg bei Längenau
sollen in ihrer Kleinräumigkeit und dem hohen Grünlandanteil
erhalten werden. Der Strukturreichtum soll erhalten und gepflegt
werden. |
Die Offenlandbereiche um die Ortschaft Längenau
und den Wartberg sind durch einen kleinen Waldgürtel von der übrigen
Selber Rodungsinsel abgetrennt. Eingebettet in die Kulisse des Selber
Forstes und des Grenzwaldes zur Tschechischen Republik im Osten
der Landschaftsbildeinheit setzt sich die kleinräumige, traditionell
geprägte Kulturlandschaft durch ihren Strukturreichtum positiv von
den umgebenden Offenlandschaften ab. Auf engem Raum wechseln sich
Äcker mit der überwiegenden Grünlandnutzung ab. Dabei werden die
Flurgrenzen oft durch Hecken, Feldgehölze oder weitere gliedernde
Elemente betont. Vor allem im Talgrund und um den Wartberg finden
sich diese Strukturen. Einige kleinere Wäldchen und Stillgewässer
bereichern zusätzlich die Flur.
Die gebuchteten Waldränder entlang des Selber Forstes, des Grenzwaldes zur Tschechischen Republik und der Mühlbacher Waldung gilt es zu erhalten, da sie die Landschaft beleben und ihr Perspektiven und Tiefe verleihen. Um das Landschaftsbild noch zu optimieren, sollte langfristig ein Umbau der nadelholzdominierten Wälder des Selber Forstes und der Mühlbacher Waldung zu standortheimischen Mischwäldern mit höherem Laubholzanteil erfolgen.
Über allem liegt der weithin sichtbare, traditionell offen gehaltene Gipfel des Wartberges. In der Vergangenheit bildete er einen wichtigen Knotenpunkt bei der Weitergabe von Informationen, die mittels Lichtsignalen zwischen hohen Berggipfeln übermittelt wurden. Noch heute bieten sich von ihm aus weite Ausblicke über die Selb-Wunsiedler Hochfläche und das Hufeisen des Fichtelgebirges.
Die Landschaft zwischen Marktleuthen und Selb soll
durch die Anlage strukturierender Elemente entwickelt werden.
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Die Hochfläche zwischen Marktleuthen und Selb ist überwiegend ackerbaulich geprägt. Die großen Schläge werden durch einige kleinere Nadelwälder durchzogen. Strukturelemente bereichern nur vereinzelt die Landschaft. Die weiträumige Landschaft soll daher durch gliedernde Strukturelemente, wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc., entwickelt werden. Dabei sind autochthone Pflanzen zu verwenden.
Die historischen Siedlungsstrukturen der Angerdörfer Heidelheim und Spielberg sollten erhalten werden. Im Rahmen der Bauleitplanung sollen die historischen Siedlungsformen bei Siedlungserweiterungen verstärkt berücksichtigt werden.
Die Landschaft um die Häusellohe ist mit ihrem Hoch- und Zwischenmoorcharakter zu erhalten und durch Wiedervernässungen zu entwickeln. |
Die Häusellohe ist ein von Bächen und Stillgewässern durchsetztes Gebiet am Nordrand des Selber Forstes. In den Tälern liegen Offenlandbereiche mit Feucht- und Moorvegetation sowie lichten Wäldern mit Laubwaldanteilen. Diese seltene Hoch- und Zwischenmoorlandschaft im Fichtelgebirge ist zu erhalten. Um den Charakter der Landschaft zu pflegen, sind in Teilbereichen Wiedervernässungsmaßnahmen erforderlich. Entlang der Bachläufe kann durch Auflichtung der Waldbestände sowohl die Erlebbarkeit der Fließgewässer als auch die Durchgängigkeit für Tier- und Pflanzenarten verbessert werden.
Das Landschaftsbild von Steinberg und Hengstberg soll erhalten bleiben. |
Das Gebiet um den Hengstberg und den Steinberg ist geprägt durch einen für den Naturraum sehr hohen Laubwaldanteil auf Basaltboden. Dies stellt im Raum der Wunsiedler Hochfläche und des Fichtelgebirges eine Besonderheit mit hohem Eigenartswert dar. Der Wald gestaltet sich abwechslungsreich mit einigen Lichtungen, einer hohen Reliefenergie und einer guten Durchmischung der Baumartenzusammensetzung, was das Landschaftsbild durch reizvolle Übergangsbereiche mit hoher Aufenthaltsqualität positiv beeinflusst.
Die Landschaft der Weißenstädter Hochfläche soll erhalten
und in Teilbereichen durch strukturierende Elemente entwickelt
werden. Die historischen Bezüge in der Landschaft sollen erhalten
und gepflegt werden. |
Die Weißenstädter Hochfläche ist durch einen hohen Grünlandanteil geprägt. Vor der Kulisse des Fichtelgebirges, das die Gegend einrahmt, gibt es zwischen den oft großen Fluren wenig Wald oder sonstige gliedernde Elemente. Das wellige Relief, das diese Landschaft kleinräumig gliedert, und die hier typischen Feuchtwiesen geben der Landschaft dennoch einen eigenen Charakter von zumindest überdurchschnittlichem Identifikationswert. Vor allem der Weißenstädter See und die umgebenden Feuchtflächen sowie zahlreiche Bäche und Weiher werten das Landschaftsbild auf.
Bei Weißenhaid befinden sich noch Reste der charakteristischen Blockstromheiden. Auch die historischen Felsenkeller und die Scheunenreihe am Weißenstädter See zeugen von der traditionellen Kulturgeschichte und sollen deshalb erhalten und gepflegt werden.
Das große Potenzial dieser Kulturlandschaft soll erhalten und entwickelt werden. Dabei sollen die weitläufigen Ackerbereiche durch gliedernde Strukturelemente wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc. entwickelt werden.
Die Landschaftsbildeinheit wird bereits durch mehrere Staats- und Kreisstraßen durchschnitten. Eine Freileitung quert den Raum im Süden und stört das Bild der Landschaft. Eine weitere Zerschneidung durch Infrastruktureinrichtungen sollte vermieden werden.
Die Landschaft der Hochfläche um Thierstein und Marktleuthen
soll durch die Anlage naturnaher strukturierender Elemente
entwickelt werden. |
Die Hochfläche um Thierstein und Marktleuthen ist ackerbaulich geprägt. Die weithin sichtbaren Waldinseln sind zu einem erheblichen Teil nadelholzdominiert.
Naturnahe Strukturelemente gliedern nur vereinzelt die Landschaft. Die weiträumige Landschaft soll daher durch Strukturelemente wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc. entwickelt werden. Neben den kulturhistorisch bedeutsamen Angerdörfern Habnith und Rügersgrün weist die Landschaft alte Siedlungskerne und Burgen auf, wie z.B. in Marktleuthen oder Thierstein.
Durch die BAB A 93 und die Staatsstraße St 2177 kommt es in großen Bereichen der Landschaftsbildeinheit zur Beeinträchtigung des visuellen und akustischen Landschaftserlebens. Mehrere Freileitungen queren den Raum und stören das Bild der Landschaft. Weitere Maßnahmen, die eine Beeinträchtigung des Landschaftserlebens hervorrufen könnten, sollten daher vermieden werden.
Das Egertal ist in seiner Naturnähe und Ursprünglichkeit zu erhalten. Die Grünlandnutzung der Aue soll erhalten werden. Markante Felsformationen sollen frei gelegt oder frei gehalten werden. |
Die Eger zieht sich in ihrem überwiegend grünlandgeprägten Tal durch die Selb-Wunsiedler Hochfläche. Dabei mäandriert sie teilweise stark. Der Verlauf wird durch begleitende Gehölze betont. Dieser Aspekt soll erhalten und gepflegt werden.
Der Eintritt der Eger in den Kaiserhammer Forst markiert eine Veränderung des Landschaftsbildes. Das Tal wird im Selber Forst enger und von Nadelwäldern gesäumt. Granitblöcke im Bachbett und an den steilen Talflanken geben dem Verlauf ein ursprüngliches Gesicht. Dieser naturnahe Charakter soll erhalten bzw. durch Felsfreilegung wiederhergestellt werden.
Die Kraft der Eger wurde schon frühzeitig und bis in die heutige Zeit hinein genutzt, wie die Stauseen und Wasserableitungen für die Energiegewinnung zeigen. Zeugen für die Nutzung in der vergangenen Zeit sind die zahlreichen Mühlen und Ortsnamen mit der Endung auf “Hammer”. Zur Vermittlung des historischen Erbes sollen Bauwerke oder Einrichtungen, die mit der Wasserkraftnutzung im Zusammenhang stehen, wie Wehre, Mühlbäche, Mühlen oder Hammerwerke in Abstimmung mit den Belangen des Arten- und Biotopschutzes erhalten werden.
Der Wald um den Buchberg bei Dürnberg soll in seiner Strukturvielfalt und Unberührtheit erhalten werden. Der urtümliche und ungestörte Charakter der Paradiesteiche soll erhalten werden. |
Im Massiv um den Buchberg und Dürnberg finden sich strukturreiche und naturnahe Laub- und Mischwälder mit Feuchtgebieten, Stillgewässern (insbesondere Paradiesteiche), Vermoorungen, Bruchwäldern, Altholzinseln, ehemaligen Zinngräben und Lichtungen. Die reich gebuchteten Waldränder und felsigen Gipfellagen erhöhen zudem die Strukturvielfalt dieses Waldes. Seine dadurch geprägte hohe Eigenart und Besonderheit ist daher vorrangig erhaltenswürdig.
Die kleinräumig strukturierte Hochfläche um Tröstau und
Wunsiedel mit den kulturhistorischen Landnutzungsformen
soll erhalten und gepflegt werden. |
Die Kulturlandschaft der Hochfläche um Tröstau und Wunsiedel wird im Süden und Westen von der markanten Kulisse des Hohen Fichtelgebirges gesäumt. Die Kuppen der Hochfläche werden meist ackerbaulich genutzt, der Grünlandanteil überwiegt jedoch insgesamt im Gebiet. Das ausgeprägte Relief führt in Steillagen zu einer sehr kleinräumigen Nutzung, die von Geländestufen mit Hecken, Bäumen, Alleen oder Rainen gegliedert wird. Bei Schönbrunn ist z.B. noch deutlich die historische Terrassierung der Äcker zu erkennen. Auch die für die Selb-Wunsiedler Hochfläche typischen Felsenkeller sind teilweise noch gut erhalten, wie z.B. in der Kellergasse am Katharinenberg in Wunsiedel. Die Kleinräumigkeit und der hohe Strukturreichtum sowie die historischen Landnutzungsformen vor einer bedeutenden Mittelgebirgskulisse sind in dieser Häufung selten in der Region und sollen daher erhalten und gepflegt werden.
Kulturhistorisch wertvoll und daher in ihrer ursprünglichen Siedlungsstruktur erhaltungswürdig sind die Angerdörfer Breitenbrunn, Hauenreuth, Vierst und Wintersberg.
Der landschaftsästhetische Eindruck wird v. a. durch eine Freileitung sowie die stark frequentierte Bundesstraße B 303 gestört. Weitere Störungen, die das Landschaftsbild beeinträchtigen, sollten daher vermieden werden.
Die Landschaft des Zeitelmoos ist mit ihren Hoch- und
Zwischenmoorstandorten zu erhalten und zu entwickeln.
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Das Zeitelmoos ist ein mit Bächen und Stillgewässern durchsetztes Moorgebiet in einem von Nadelbäumen dominierten Wald. In den Tälern liegen Offenlandbereiche mit Feucht- und Moorvegetation sowie lichte Wälder mit Laubwaldanteilen. Diese seltene Hoch- und Zwischenmoorlandschaft ist zu erhalten. Um den Charakter der Landschaft zu pflegen, sind in Teilbereichen Wiedervernässungsmaßnahmen erforderlich.
Die Staatsstraße St 2177 und eine Freileitung queren den Wald. Um eine weitere Störung der Landschaft zu vermeiden, sollen weitere Zerschneidungen durch Verkehrstrassen und Infrastrukturmaßnahmen vermieden werden.
Die Landschaft um Thiersheim und Arzberg soll durch
die Anlage naturnaher strukturierender Elemente entwickelt
werden. |
Die Hochfläche um Thiersheim und Arzberg ist ackerbaulich geprägt. Die großen Flächen werden durch wenige, kleinere Wälder durchzogen. Nur vereinzelt gliedern Hecken oder Gehölze die Landschaft. Sie soll daher durch die Entwicklung naturnaher Strukturelemente wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc. gegliedert werden. Die Landschaftsbildeinheit weist u.a. mit den Felsenkellern bei Arzberg, Hohlwegen, historischen Siedlungsformen wie die Angerdörfer Grafenreuth und Raithenbach, alten Siedlungskernen und Burgen wie z.B. in Arzberg, Hohenberg a.d. Eger oder Thierstein eine Vielzahl kulturhistorischer Elemente auf. Eine Überprägung dieser kulturgeschichtlich bedeutenden Strukturen sollte auch in Zukunft vermieden werden.
Durch die Autobahn A 93 und die Bundesstraße B 303 kommt es in großen Bereichen der Landschaftsbildeinheit zur Beeinträchtigung des visuellen und akustischen Landschaftserlebens. Freileitungen stören zudem das Bild. Mehrere Windenergieanlangen und das Kraftwerk Arzberg, das in den nächsten Jahren abgerissen werden soll, können durch ihre hohe Bauweise bzw. Rauchentwicklung als Störfaktoren mit großer Fernwirkung wahrgenommen werden. Weitere Maßnahmen, die eine Beeinträchtigung des Landschaftserlebens hervorrufen könnten, sollten vermieden werden.
Das charakteristische Landschaftsbild des Röslautals bei
Seußen soll erhalten und in Teilbereichen entwickelt werden.
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Der besiedelte Talraum der Röslau bei Brand stellt sich in großen Teilen als traditionell geprägte Kulturlandschaft mit typischer standortbedingter Nutzungszonierung dar (Grünlandaue, ackerbaulich genutzte Hanglagen, bewaldete Höhenlagen des angrenzenden Reichsforst, vgl. L V 5). Die Ackerlagen sind häufig durch naturnahe Gehölz- und Saumstrukturen gegliedert.
Die stark mäandrierende Röslau ist von dichtem Begleitgehölz gesäumt, das den Verlauf des Baches in der Landschaft nachzeichnet und ihm eine harmonische Wirkung gibt. Am Anstieg zum Reichsforst schmiegen sich zahlreiche Einzelhöfe mit jeweils eigener Eingrünung in die Landschaft.
Diese kleinräumige Nutzungsstruktur ist typisch für die Landschaft der Selb-Wunsiedler Hochfläche am Fichtelgebirgsanstieg. Daher ist sie dort besonders erhaltenswert. Speziell die Grünlandnutzung in den Auen soll aufrecht erhalten werden.
Das störungsarme und urtümliche Durchbruchstal „G´steinigt“ ist in der Landschaftsbildeinheit und darüber hinaus eine Besonderheit und soll daher in seinem ruhigen und wenig beeinträchtigten Charakter erhalten werden.
In den Teilbereichen, die weniger gegliedert sind, ist durch die Anlage von strukturierenden Elementen, wie z.B. Hecken, Rainen, Baumreihen, Feldgehölzen, Einzelbäume etc., eine Aufwertung notwendig.
Durch die Bundesstraße B 303 und die Kreisstraße WUN 18 kommt es in großen Bereichen der Landschaftsbildeinheit zur Beeinträchtigung des visuellen und akustischen Landschaftserlebens. Freileitungen stören zudem das Bild. Weitere Maßnahmen, die eine Beeinträchtigung des Landschaftserlebens hervorrufen könnten, sollten daher vermieden werden.
Steinwald (VII) |
Die Landschaft des Steinwaldes soll als typische Mittelgebirgs- und Mittelgebirgsvorlandlandschaft erhalten und gepflegt werden. Strukturarme, Landschaften, wie Hänge und Kuppen um Poppenreuth und Lengenfeld sollen durch Kleinstrukturen, wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc., belebt und aufgewertet werden. In den Wäldern ist eine Entwicklung zu einem höheren Laubwaldanteil anzustreben. |
Der Landschaftsausschnitt um den Steinwald
ist mit der prägenden Kulisse des Steinwalds und dem sanften, von
Bächen durchzogenen Anstieg charakteristisch für die Region. Seine
Größe und Unzerschnittenheit spielt auch für die landschaftliche
Wirkung eine maßgebende Rolle. Typisch sind die namensgebenden Felsbildungen
Steinstrukturen, die sich im Wald verteilt finden.
Der
Anstieg zum Steinwald ist auf Grund des Reliefs kleinräumig. Zahlreiche
Täler durchziehen mit Grünlandstreifen und von Laubbäumen begleitet
die Landschaft. Die Hänge und Kuppen dagegen sind vermehrt durch
Äcker geprägt und strukturärmer.
Diese Landschaft soll in ihrem Gesamteindruck erhalten und gepflegt werden. Der geschlossene Wald soll in seiner Größe und Unzerschnittenheit erhalten werden. Die Täler des Anstiegs sollen in ihrer charakteristischen Art mit hohem Grünlandanteil und Begleitgehölzen erhalten und gepflegt werden. Die strukturarmen Bereiche der Hänge und Kuppen sollten durch die Entwicklung von Hecken bereichert werden.
Im Bereich des Anstiegs zum Steinwald um Poppenreuth
und Lengenfeld soll das charakteristische Landschaftsbild
der Talräume mit ausgeprägter Grünlandnutzung erhalten und
die Uferbegleitgehölze erhalten und gepflegt werden. Störende
Einflüsse, die das Landschaftsbild im Talraum maßgeblich verändern,
sollten vermieden werden. Die Kurbayerischen Defensionslinien
um Wolfersreuth und Walbenreuth sollen erhalten, gepflegt
und erlebbar gestaltet werden. |
Das Gebiet um Poppenreuth wird im Süden und Osten von den Wäldern und Bergrücken des Steinwaldes und Reichswaldes eingerahmt. Markant schiebt sich der bewaldete Roßkopf in die Landschaft. Diese Kulisse wirkt an vielen Orten der Landschaft. Sie ist durch zahlreiche Kuppen und kleine Täler gegliedert, was einen abwechslungsreichen Eindruck vermittelt. Die Talräume sind überwiegend von Grünland geprägt und die Bäche von Gehölzen gesäumt. Dies gestaltet die Landschaft ansprechend. Die Hänge und Kuppen sind dagegen meist einheitlich von Äckern geprägt und strukturärmer, wodurch der Gesamteindruck etwas leidet.
In den Talräumen soll auf eine Ausdehnung der Grünlandnutzung hingewirkt werden. Die Ufergehölze der Gewässer sollen dabei erhalten und gepflegt werden. Beeinträchtigungen der Talräume, wie durch eine Trasse der geplanten Ortsumgehung Waldershof, sollten aus landschaftsästhetischer Sicht gut abgewogen werden, da derartige Baukörper das Landschaftsbild beeinträchtigen können. Auf den ebenen landwirtschaftlich genutzten Bereichen sollte die Entwicklung von Heckenstrukturen die Kleinräumigkeit des Reliefs in der Flur fortsetzten.
Am Nascher Berg, am Walbenbach zwischen Wolfersreuth und Walbenreuth und nördlich Wolfersreuth trifft man auf Kurbayerische Defensionslinien, die als archäologische Denkmäler gesichert wurden. Sie sind für die historische Kulturlandschaft von besonderer Bedeutung und sollen daher erhalten und durch entsprechende Gestaltung und Informationen den Besuchern vermittelt werden.
Die Waldgebiete des Steinwaldes sind in ihrer Größe und Geschlossenheit zu erhalten. Langfristig soll auf eine Entwicklung zu standortheimischen Mischwäldern hingewirkt werden. Die bizarr verwitterten Granitblöcke sollen erhalten und an zugänglichen Orten durch entsprechende Informationen als naturkundliche Besonderheiten vermittelt werden. |
Der Steinwald ist ein geschlossenes und großflächig unzerschnittenes Waldgebiet. Er ist hauptsächlich mit Fichten bestockt, die immer wieder kleine Laubwaldinseln (vornehmlich Buchen) beinhalten. Der Steinwald setzt das typische Landschaftbild der zusammenhängenden, bewaldeten Bergkuppen des Fichtelgebirges nach Osten fort. Er erhielt seinen Namen von bizarr verwitterten Granitblöcken, die sich über den Wald und dessen Kuppen verteilen, wie z.B. der Felsstock der Burgruine Weißenstein. Von hohen Erhebungen, z.B. der Platte oder der Burgruine Weißenstein kann man weite Aussichten über das Fichtelgebirge oder die Wondrebsenke genießen.
Der Wald um den Roßkopf soll als abwechslungsreich strukturierter und laubholzreicher Wald erhalten und gepflegt werden. |
Der Wald um den Roßkopf besitzt vor allem im Süden ein kleinräumiges Nutzungsmosaik aus einer Mischung aus kleinen Lichtungen, Laub- und Nadelwaldabschnitten. Dieses abwechslungsreiche Erscheinungsbild des Waldes in Kombination mit einem verhältnismäßig hohen Laubwaldanteil wirkt sich positiv auf die Landschaftsbildeinheit selbst und die umgebenden Räume aus. Es soll daher erhalten werden. Die vorhandenen Lichtungen werten das Erscheinungsbild des Waldes weiter auf und sollen daher insbesondere von Erstaufforstungen frei gehalten werden.
Täler der Schorgast und des Weißen Mains (VIII) |
Der Strukturreichtum und die damit verbundene Vielfalt an
Perspektiven und Ausblicken im Tal der Schorgast und
des Weißen Mains sollen erhalten und gepflegt werden. |
Das Gebiet um Schorgast und Tal des Weißen Mains setzt sich in erster Linie aus dem Kulmbacher Muschelkalkzug und dem Kulmbacher Sandsteinrücken zusammen. Diese Höhenrücken werden von den Tälern der Schorgast, des Weißen Mains und der Trebgast unterbrochen. Dadurch bieten sich dem Betrachter immer neue An- und Aussichten auf die Besonderheiten des Gebiets. Die südwestlichen Steilhänge werden am Rand zum Roten Main als Wald, zum Weißen Main hin wie die Rücken und flacheren Nordosthänge landwirtschaftlich genutzt. Von den Hochpunkten der Schollen aus bieten sich weite Ausblicke über das Tal des Roten Mains, die Frankenalb und den Frankenwald mit seinem mächtigen Anstieg.
Generell ist dieser Landschaftszug gut mit strukturierenden Elementen ausgestattet, die das Landschaftsbild abwechslungsreich und vielgestaltig wirken lassen. Sie sollen in ihrer jetzigen Form erhalten und gepflegt werden.
Die Auenbereiche der Fließgewässer sind von Grünland geprägt. Die Ufer begleitenden Auengehölze markieren den Verlauf der Gewässer.
Das Gebiet weist historische Landnutzungsformen auf, die für Oberfranken (Ködnitzer Weinleite) oder den Freistaat Bayern (Lanzendorfer Heckengebiet) eine einzigartige Ausprägung aufweisen. Sie sind als wesentliche Elemente des Landschaftsbildes und der historischen Kulturlandschaft besonders erhaltenswürdig. Dies bedeutet auch den Verzicht auf Erstaufforstungen in diesen Landschaftsteilen sowie deren unmittelbaren Umgriff.
Das Tal des Weißen Mains zwischen Himmelkron und Kauerndorf
sowie das Schorgasttal zwischen Untersteinach und Kauerndorf
sollen in ihrer charakteristischen Erscheinung mit überwiegender
Grünlandnutzung und zahlreichen Uferbegleitgehölzen erhalten
werden. Die Dynamik der Fließgewässer sollte erhalten werden.
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Die relativ engen Täler von Weißem Main bzw. Schorgast zeichnen sich durch überwiegende Grünlandnutzung aus. Erst die steileren Talflanken werden ackerbaulich oder als Wald genutzt und bilden einen abwechslungsreichen Rahmen für die Flusstäler. Der Abfall des Sandsteinrückens ist in Talnähe bei Ebersbach durch zahlreiche Hecken gut gegliedert und abwechslungsreich gestaltet. Die Flüsse mäandrieren größtenteils von einer Talseite zur anderen. Dabei sind sie von Laubgehölzen begleitet, die den Verlauf der Gewässer anzeigen und die Landschaft gliedern.
Der Gesamteindruck ist charakteristisch für Flüsse in flachen Talbereichen und soll mit der ausgeprägten Grünlandnutzung erhalten werden. Die Ufergehölze sollen in ihrem Umfang und ihrer Gestalt erhalten werden. Beeinträchtigungen des naturnahen Flusslaufes sollten vermieden werden.
Die Heckenstrukturen bei Ebersbach sind als wesentliche Elemente des Landschaftsbildes und der historischen Kulturlandschaft besonders erhaltenswürdig. Für deren Erhaltung sind auch Erstaufforstungen in diesen Landschaftsteilen sowie in deren unmittelbarem Umgriff zu vermeiden.
Der Muschelkalkrücken westlich Neuenmarkt soll mit seiner Dichte an gliedernden Strukturen erhalten und gepflegt werden. Am flacheren Nordostabfall und auf dem Rücken sollte die Ausstattung mit Hecken oder gliedernden Kleinstrukturen, wie Rainen oder Einzelgehölzen in Anknüpfung an den Südwestanstieg entwickelt werden. Die ehemalige Weinleite bei Ködnitz soll erhalten und gesichert werden. |
Der Höhenzug wird hauptsächlich ackerbaulich genutzt. Er ist kleinräumig strukturiert. Auf der Hochfläche finden sich kleinere und größere Wälder sowie Alleen und Hecken als gliedernde Elemente. Der Südwestanstieg des Rückens ist kleinräumig durch Hecken strukturiert, die bei Ködnitz in ehemalige Weinleiten, sogenannte Reuten, übergehen. Deren Strukturen sind in Form von senkrecht zum Hang verlaufenden Hecken noch heute deutlich zu erkennen. Über den weiteren Anstieg ziehen sich Heckenstrukturen, welche die natürliche Terrassierung des Hanges unterstützen.
Diese
landschaftsbildprägende Strukturvielfalt auf engstem Raum soll
nachhaltig gesichert werden. Am flacheren Nordostabfall und auf
dem Rücken ist jedoch die Vielfalt an gliedernden Elementen für
das Gebiet zu niedrig. Der sonst im Muschelkalk charakteristische
Strukturreichtum sollte zu Erhöhung der Eigenart auch hier wieder
entwickelt werden.
Zur Erhaltung der für das Landschaftsbild und die historische Kulturlandschaft bedeutsamen Strukturen sind Erstaufforstungen in diesen Landschaftsteilen sowie in deren unmittelbaren Umgriff zu vermeiden.
Im Bereich um Neuenmarkt soll die Aue des Weißen Mains wie auch die landwirtschaftlich genutzten Flächen am Anstieg zur Münchberger Hochfläche, die über ein gutes Inventar an strukturierenden Elementen verfügen, erhalten und gepflegt werden. Am Abfall des Muschelkalkrückens westlich Neuenmarkt sollen dagegen Kleinstrukturen, wie z.B. Raine, Ranken, Hecken oder Einzelgehölze, entwickelt werden, die die Landschaft gliedern. Die z. T. noch historischen Flurgrenzen der Waldhufensiedlung Hegnabrunn sollten ebenfalls durch gliedernde Elemente wieder kenntlich gemacht werden. |
Die Flächen um Neuenmarkt sind überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Grünland und Ackernutzung sind kleinräumig verzahnt. Die Ausstattung mit Hecken, kleinen Baumgruppen und Einzelbäumen am Anstieg zur Münchberger Hochfläche ist landschaftsbildprägend. Das Tal des Weißen Mains zieht sich durch das Gebiet. Die flache Aue ist von Grünland dominiert und durch zahlreiche Auengehölze gut strukturiert. Dabei lassen sich die vielen Grabenläufe und mäandrierenden Flussarme sehr gut verfolgen.
Die schön ausgestatteten Bereiche der Landschaftsbildeinheit, der Hang des Anstiegs zur Münchberger Hochfläche und die Aue des Weißen Mains sollen in ihrem derzeitigen Bestand erhalten und gepflegt werden. Der strukturärmere Hang des Muschelkalkrückens soll hingegen durch gliedernde Elemente optisch aufgewertet werden. Die traditionellen Hufen der Ortschaft Hegnabrunn sind für das Landschaftsbild und die historische Kulturlandschaft von besonderem Wert und sollten deswegen wieder erkennbar gestaltet werden.
Der Bereich ist durch die größeren Siedlungen Neuenmarkt und Ludwigschorgast sowie die Bundesstraße B 303 und die Eisenbahnverbindung erheblich vorbelastet. Weitere Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sollten deshalb vermieden werden.
Die landwirtschaftlich genutzten Flächen auf dem Sandsteinrücken südöstlich Kulmbach und dessen Nordostabfall sollten durch die Entwicklung von Heckenstrukturen gegliedert werden. Im Bereich der Wälder, v. a. des steilen Anstiegs im Südwesten, soll darauf hingewirkt werden, dass der Laubwaldanteil erhöht wird. Die abwechslungsreichen Grenzlinien der Wälder sind zu erhalten und zu entwickeln. |
Der Sandsteinrücken im Südosten von Kulmbach ist großflächig mit Wald bedeckt. Nur einige Ortschaften auf der Hochfläche sind von landwirtschaftlich genutzten Offenlandbereichen umgeben. Die Strukturierung dieser Flächen erfolgt durch Hecken und Feldgehölze. Landschaftsbild prägend sind die kulissenartigen Waldränder der Anstiege, die unregelmäßig in die Hochfläche hineinragen. Der südwestliche Anstieg ist teils durch Nadel-, bei Kulmbach hauptsächlich durch Misch- und Laubwälder geprägt. Der flachere Nordostabfall ist teilweise landwirtschaftlich geprägt und wird von steilen, bewaldeten Tälern durchzogen. Die landwirtschaftlichen Flächen weisen wenig Strukturen, einige Einzelbäume und kleine Wälder, zu ihrer optischen Gliederung auf. Vom Rand und von den Kuppen der Hochfläche bieten sich weite Ausblicke, z.B. über das Trebgasttal Richtung Bayreuth und über den Muschelkalkzug auf den Frankenwaldanstieg.
Am Nordwestrand des Sandsteinrückens liegt hoch über dem Maintal die mächtige Festungsanlage der Plassenburg.
Zahlreiche Orts- und Flurnamen deuten auf einen früheren Bestand an Eichen hin (vgl. Spitzeichen oder Eichholz).
Das Trebgasttal
soll weiterhin überwiegend als Grünland genutzt werden.
Dabei sollen vorhandene Ufergehölze erhalten sowie in Teilbereichen
entwickelt werden. Es ist anzustreben, die Hangwälder in
den Nadelwald dominierten Bereichen zu standortheimischen
Mischwäldern umzuwandeln. |
Das Tal wird durch die teilweise hohen Flanken des Sandsteinrückens im Norden und des Hohenbergs im Westen eingerahmt. Die meist sehr steilen Anstiege sind mit Nadelwald bestanden und bilden eine markante Kulisse für den Talraum. Westlich von Trebgast befindet sich auf dem Anstieg eine reich ausgestattete Heckenlandschaft, die in Teilbereichen aufgeforstet wurde. Der Auebereich ist grünlandgeprägt. Vor allem zu den Hängen hin, findet sich aber auch Ackernutzung, die mit Hecken und kleinen Wäldchen durchwirkt ist. Das Gewässer und teilweise auch die zahlreichen Bewässerungsgräben lassen sich anhand der begleitenden Gehölze über weite Strecken gut nachvollziehen. Konfliktträchtig ist die Querung des Tals durch zwei Autobahnen (BAB A 9 und BAB A 70), was zu einer optischen, akustischen und teilweise geruchlichen Beeinträchtigung des Landschaftserlebens führt. Zusätzlich beeinträchtigen Abbaustellen den Eindruck des Tals.
Im Talraum des Trebgasttals soll die landschaftsprägende Grünlandnutzung erhalten und gefördert werden. Das vorhandene Ufergehölz soll als optische Markierung des Gewässerlaufs erhalten werden, auf Flussabschnitten ohne Auengehölzen sollen diese entwickelt werden. Es sollte zur Aufbesserung des Landschaftsbildes darauf hingewirkt werden, die Anstiege in den nadelwalddominierten Standorten zu Mischwäldern zu entwickeln. Die Heckenlandschaft westlich Trebgast ist wegen ihrer landschaftsbildprägenden Wirkung zu erhalten. Aufforstungen sind in diesen landschaftlich sehr wertvollen Bereichen zu vermeiden. An Hand von Rainen, Ranken oder schmalen Heckenstreifen lassen sich z. T. noch die traditionellen Flurgrenzen in der Landschaft um das Waldhufendorf ablesen. Sie sind daher erhaltenswürdig und ggf. wieder zu entwickeln.
Das Lanzendorfer Heckengebiet ist in seiner landschaftlichen Eigenart und Schönheit zu erhalten und zu pflegen. |
Am Nordosthang des Muschelkalkzugs im Westen der Ortschaft Lanzendorf liegt das ausgeprägte Heckengebiet. Es wird überwiegend als Ackerland genutzt. Dabei zeichnen die Hecken sanft das Relief des Hanges nach. Zusätzlich gliedern Strukturen senkrecht zum Hang das Gebiet. An den Flurgrenzen wurden im Mittelalter Lesesteinhaufen angelegt, einerseits um den Hang zu terrassieren und andererseits, um die störenden Steine aus den Feldern zu entfernen. Auf diese Riegel wurden Hecken zur Brennholzgewinnung und als zusätzlicher Erosionsschutz gesetzt.
Über das Jahr verteilt bieten sich dem Betrachter immer wieder neue Aspekte, von der Blüte über die Reife bis zur Herbstfärbung. Zwischen den Hecken entstehen durch die Kleinräumigkeit des Hanges immer wieder neue Blickbezüge. Aus dem Heckengebiet heraus bieten sich vielerorts schöne Ausblicke über das Trebgasttal und den Anstieg zur Münchberger Hochfläche. Das Heckengebiet von Lanzendorf war in seiner Form typisch für den gesamten Muschelkalkzug des Obermainischen Hügellandes bei Kulmbach. Durch flurbereinigende Maßnahmen sind die Heckenlandschaften andernorts jedoch weitestgehend verloren gegangen.
Dieses kulturhistorisch wertvolle Gebiet ist aufgrund seiner Eigenart und Schönheit zu erhalten und zu pflegen. Besonderer Wert soll dabei auf die Erhaltung der zum Teil aus dem Mittelalter stammenden Flurformen gelegt werden. Beeinträchtigungen, insbesondere durch Aufforstung sind zu vermeiden, bereits bestehende sollen behoben werden.
Kulmbacher Hügellandschaft (IX) |
Die Kulmbacher Hügellandschaft soll in ihrer Kleinräumigkeit erhalten und gepflegt werden. Die Erhaltung und Pflege der kulturhistorisch bedeutenden Heckenlandschaften soll besonders beachtet werden. |
Das Keuper-Lias-Gebiet bildet eine charakteristisch kleinräumige Kulturlandschaft, wie sie im Kulmbacher Raum vorkommt. Kleine Flüsse schneiden sich in den anstehenden Kalk ein und bilden eine reizvolle Kuppenlandschaft, die dem Betrachter ständig neue Aspekte und Aussichten bietet. Nur um Rugendorf, bei flacherem abfallendem Relief, bietet sich die Möglichkeit für die Bewirtschaftung großer Schläge. Heckenlandschaften wie das kulturhistorisch hoch bedeutsame Bergfeld oder bei Kirchleus prägen das Landschaftsbild und die landeskulturelle Identität.
Dieses hoch bedeutsame Landschaftsbild soll in seiner Kleinräumigkeit erhalten und gepflegt werden. Speziell die Heckengebiete bestimmen den Gesamteindruck und sind als wesentliche Elemente des Landschaftsbildes und der historischen Kulturlandschaft besonders erhaltenswürdig. Zu deren Erhaltung sind Erstauforstungen in diesen Landschaftsteilen sowie in deren unmittelbarem Umgriff zu vermeiden.
Im Bereich nördlich Kulmbach um den Patersberg sollen im Gebiet der Malmhochfläche von Kirchleus die ortsnahen Heckenstrukturen erhalten, gepflegt und auf der übrigen Hochfläche entwickelt werden. Im kuppigen Südteil soll das Landschaftsbild in seiner Kleinräumigkeit erhalten und gepflegt werden. Bei Höferänger sollen die Heckenstrukturen in Anbindung an das übrige Gebiet entwickelt werden. |
Die Kirchleuser Platte im Norden des Gebiets ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. In Ortsnähe Kirchleus liegen kleinräumig strukturierende Hecken, die meist auf Lesesteinriegeln angelegt wurden. Sie vermitteln einen Einblick in die historische Landschaft des Kulmbacher Raums und bieten ein abwechslungsreiches Landschaftsbild.
Außerhalb der Kirchleuser Platte findet sich ein kleinräumiges Nutzungsgeflecht aus Laub-, Misch- und Nadelwäldern, das von Grünland und Acker durchzogen ist. Zusätzlich gliedern Hecken und Fließgewässer mit begleitenden Gehölzstreifen die Landschaft. In Kombination mit dem stark kuppigen Relief bieten sich immer neue Eindrücke der Landschaft. An den Süd- und Nordrändern und zahlreichen Aussichtspunkten bieten sich reizvolle Aussichten über die bewegte Landschaft, den Anstieg zum Frankenwald, das Obermaintal und den Anstieg zur Frankenalb.
Der Bereich südwestlich Stadtsteinach soll in seiner Form erhalten werden. In den Talräumen von Steinach und Zaubach soll die Grünlandnutzung erhalten und gefördert werden. Die Auengehölze sollen erhalten und gepflegt werden. Das einzigartige Heckengebiet um das Bergfeld ist in seiner Vielfalt und Schönheit zu erhalten und zu pflegen. |
Der Raum südwestlich Stadtsteinach gliedert sich in das Untere Steinachtal und den Nordostabfall des Muschelkalkzugs. Der Talraum ist von Grünland dominiert und durch die Siedlungen Stadtsteinach und Untersteinach bzw. die B 303 geprägt. Die Steinach bzw. der Zaubach fließen am Anstieg des Muschelkalkzugs nach Südosten. Die Flüsse sind von Gehölzsäumen umrahmt und gliedern in ihrem Verlauf den Talraum.
Der Anstieg des Rückens ist geprägt von dem großen Heckengebiet des Bergfelds. An den Flurgrenzen wurden bereits im Mittelalter Lesesteinhaufen angelegt, einerseits um den Hang zu terrassieren und andererseits um die störenden Steine aus den Feldern zu entfernen. Auf diese Riegel wurden Hecken zur Brennholzgewinnung und als zusätzlicher Erosionsschutz gesetzt. Die hauptsächlich hangparallelen Strukturen unterteilen den Hang und spiegeln die Landschaftsentwicklung und Flureinteilung seit dem Mittelalter wieder. Senkrecht zum Hang verlaufen an Einschnitten die ehemaligen Viehtriften (sogenannte Allmende), die zur Hochfläche führen und ebenfalls von Hecken begleitet werden. Z. T. werden sie heute noch als Äcker genutzt, teilweise sind sie verbuscht. Dadurch entstand eine sehr hohe Strukturvielfalt, welche die vorhandene Topographie markant nachzeichnet und dadurch betont. Aufgrund der kleinräumigen Gliederung bieten sich dem Betrachter immer wieder neue Ausblicke auf den Hang. Jahreszeitlich differiert der Anblick von Blüte, Reife und Herbstfärbung zusammen mit der kleinräumigen Nutzung und liefert somit ständig wechselnde Aspekte. Das Bergfeld ist in seiner Form typisch für den früheren Landschaftscharakter des gesamten Muschelkalkzuges bei Kulmbach. Durch flurbereinigende Maßnahmen sind die Heckenlandschaften andernorts jedoch weitestgehend verloren gegangen.
Das Heckengebiet des Bergfelds ist in seiner einmaligen Struktur sowie in seiner Schönheit und Vielfalt zu erhalten und zu pflegen. Besonderer Wert soll dabei auf die zum Teil aus dem Mittelalter stammenden Flurformen gelegt werden. Für Erhaltung der Heckenlandschaft sind Erstaufforstungen in diesen Landschaftsteilen sowie in deren unmittelbarem Umgriff zu vermeiden.
Die Grünlandnutzung im Talraum soll erhalten und gefördert werden. Die begleitenden Gehölze sollen erhalten und gepflegt werden, um die Gliederung des Talraums beizubehalten. Damit weitere anthropogene Einflüsse das Tal nicht überlagern, sollte das Landschaftsbild v. a. auch wegen der Nähe zum Bergfeld bei weiteren Planungen verstärkt berücksichtigt werden.
Region des Roten Mains (X) |
In
der Region des Roten Mains soll in den Talauen der
Grünlandanteil und die begleitenden Gehölzstrukturen in
ihrem Umfang erhalten und gepflegt werden.
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In der Region des Roten Mains dominiert die Grünlandnutzung in den Auenbereichen des Roten Mains, des Obermains sowie deren Zuflüsse. Diese charakteristische Nutzung der flachen Auen prägt die Täler über weite Flächen. Um dieses typische Landschaftsbild zu erhalten und zu entwickeln, soll diese Nutzung erhalten und wo möglich erweitert werden.
Die begleitenden Gehölze unterstreichen den Flussverlauf und die Charakteristik der Landschaft und gliedern die weiten Talräume. Sie sollen erhalten und gepflegt, in Teilbereichen auch entwickelt werden, damit das reizvolle Landschaftsbild erhalten wird.
Die Hangbereiche und höhergelegenen Flächen werden überwiegend landwirtschaftlich in einem oft kleinräumigen Wirtschaftsmosaik genutzt und besitzen eine Vielfalt an gliedernden Elementen, was der Landschaft ein abwechslungsreiches und ansprechendes Gesicht gibt. Dieses Nutzungsgeflecht gilt es daher zu erhalten und zu pflegen, in einigen großflächigeren Bereichen zu entwickeln.
Ländlich geprägte Ortschaften sowie deren Eingrünung aus Hecken, Einzelbäumen und Obstwiesen runden das Gesamtbild ab und unterstreichen die Charakteristik der Landschaft.
Das
charakteristische Landschaftsbild der Mainaue ab dem
Zusammenfluss von Rotem und Weißen Main bei Steinhausen
und der Aue des Roten Mains sollen erhalten und gepflegt
werden. Der Grünlandanteil und die Gehölzstrukturen in der
Aue sollen in ihrem Umfang erhalten und gefördert werden. |
Die Auebereiche des Roten Mains zwischen Bayreuth und Kulmbach und des Mains bei Kulmbach sind deutlich von Grünland geprägt. Der Fluss mäandriert durch den fast ebenen Talgrund und wird dabei häufig von Gehölzen begleitet. Kleine Wäldchen oder Obstwiesen bereichern das Landschaftsbild. Die leicht ansteigenden Talflanken werden landwirtschaftlich, häufig als Grünland genutzt. Weiter entfernt ragen im Südwesten die Kulissen des Keuper-Lias-Anstiegs mit ihren teilweise bewaldeten Hängen (Limmersdorfer Forst) auf und runden die harmonische Tallandschaft ab. Dieses Bild prägt die eigene Charakteristik des Maintals und wird durch die Blickbezüge zur Plassenburg oder das Schloss Steinenhausen bei Melkendorf aufgewertet.
Im Talraum verlaufen die Bundesstraßen 85 und 289 abschnittsweise parallel zum Tal. Zudem queren die BAB A 70 und mehrere Freileitungen die Landschaftsbildeinheit, was verstärkt zu einer optischen Beeinträchtigung des Talraums führt und eine erhöhte akustische Beeinträchtigung des Landschaftsempfindens zur Folge hat. Daher sollen weitere Störungen vermieden werden bzw. besonders im Hinblick auf das empfindliche Landschaftsbild geprüft werden.
Das
Keuper-Lias Hügelland südwestlich Kulmbach soll in
seiner Kleinräumigkeit erhalten und gepflegt sowie in Teilbereichen
entwickelt werden. Die kulturhistorischen Elemente der Landschaft
sollen erhalten und in ihrer Erlebbarkeit gefördert werden.
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Der Raum südwestlich Kulmbach besticht durch die Strukturen an den Hängen und in den Tälern. Die landwirtschaftlichen Flächen an den sanften Hügeln, die durch das Relief kleinräumig gestaltet sind, werden oft von Hecken oder Gehölzen begleitet. In den Talauen markiert Uferbegleitvegetation den Lauf der Bäche. Kleine Wälder, meist Laubwälder, gliedern die Kulturlandschaft zusätzlich. Die Landschaftsbildeinheit wird im Südwesten von der reizvollen Kulisse des z. T. steilen Albanstiegs und im Süden vom Limmersdorfer Forst abgerundet. Als kulturhistorische Zeugen beeindrucken vor allem die Schlösser in Peesten, Buchau und Thurnau. Blickbezüge hierzu sind wertvoll und sollen weiterhin unbeeinträchtigt bleiben. Für den Wert des Landschaftsbildes ist die Erhaltung von Verteilung und Umfang der Waldinseln, Feldgehölze, Gebüsche, Hecken und Raine essenziell. In Teilbereichen, v. a. auf den höhergelegenen, ebenen Flächen, sollte die Landschaft durch Anreicherung mit Grünstrukturen der Qualität im Rest des Gebietes angepasst werden.
Nachteilig wirken sich eine kreuzende Freileitung sowie die BAB A 70 und die Staatsstraße 2190 auf das visuelle und akustische Landschaftsempfinden aus. Weitere Maßnahmen, die eine zusätzliche Einschränkung des Landschaftserlebens zur Folge haben, sollten deswegen vermieden werden.
Die
flachwellige, z. T. hügelige Kulturlandschaft zwischen
Bayreuth und Kulmbach soll mit ihren charakteristischen
Wiesen (häufig Feuchtgebiete) erhalten und gepflegt werden,
in den Talauen und Niederungen sollte der gebietstypische
Grünlandanteil und an den Hängen der Anteil gliedernder,
naturnaher Gehölzstrukturen erhöht werden. |
Das Hügelland zwischen Bayreuth und Kulmbach ist durch einen oftmals kleinräumigen Wechsel zwischen Acker- und Grünland geprägt. Die ausgedehnten, oft feuchten Wiesengebiete (z.B. Wehelitzer Au, Donnersreuth, Unterkodach, Schwingen, Igelsweiher) offenbaren die Landschaft als Brücke zwischen dem westlich liegenden Tal des Roten Mains (vgl. L X 1) und dem östlichen Trebgastgrund
(vgl. L VIII 5), ein reich von Gewässern durchzogenes Wiesental mit größeren Feuchtgebieten (z.B. Lindauer Moor). Talauen und Niederungen, die ackerbaulich genutzt werden, sollten langfristig wieder der charakteristischen Grünlandnutzung zugeführt werden, um den Landschaftscharakter zu wahren.
Einige eingesprengte Wälder und seltener Streuobstbereiche wechseln sich mit der offenen Kulturlandschaft ab. Oft säumen Obstwiesen, alte Laubbäume oder naturnahe Hecken und Gebüsche die Siedlungsränder und bilden besonders in strukturärmeren Gebieten eine wertvolle Bereicherung der Landschaft. Ihre Erhaltung ist dort deswegen von besonderer Bedeutung. Im Bereich der offenen Flur sollen gliedernde Elemente, wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc., entwickelt werden.
Das Landschaftsbild ist durch menschliche Einflüsse örtlich deutlich gestört. So verläuft die Bundesstraße B 85 streckenweise weithin sichtbar im Talraum, und eine Freileitung quert in exponierter Lage von Norden nach Süden das Gebiet. Zu diesen optischen Beeinträchtigungen kommen die akustischen durch die stark befahrene Bundesstraße sowie die BAB A 70. Aus diesen Gründen sind weitere Eingriffe, die zu einer Beeinträchtigung des Landschaftserlebens führen, weitgehend zu vermeiden.
Der
Limmersdorfer Forst soll in seiner Größe und Unzerschnittenheit
erhalten und langfristig durch einen höheren Laubholzanteil
zu einem standortheimischen und abwechslungsreichen Wald
entwickelt werden. |
Der Limmersdorfer Forst liegt als unzerschnittene Waldfläche mit einer Größe von ca. 38 km2 zwischen den Städten Bayreuth und Kulmbach. Er ist überwiegend mit Nadelwald bestockt, jedoch von einigen kleineren Laubwaldinseln (z.B. Teufelsloch, Hänge bei Forstleithen) durchzogen. Diese Zusammensetzung soll zu Gunsten eines abwechslungsreicheren und vielfältigen Laubmischwaldes weiterentwickelt werden, denn die Kulisse des Limmersdorfer Forstes wirkt weit über das gesamte Tal des Roten Mains (vgl. L X 1) und das nördlich angrenzende Obermainische Hügelland. Auch die Blickbezüge von der Nord-Ost-Kante des Albtraufes werden durch diesen Wald bestimmt. Seine große Bedeutung für den Charakter der Landschaft unterstreicht die Wichtigkeit einer weiteren Aufwertung.
Wesentlich für ein positives Landschaftsempfinden ist v. a. der weithin sichtbare Waldrand. Lebendig ausgebildete Grenzstrukturen mit gebuchteten Rändern und naturnaher Zonierung schaffen ein wesentlich harmonischeres Bild als strenge und übergangslose Waldgrenzen.
Im Norden führt die BAB A 70 durch den Limmersdorfer Forst, was zu einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes aus der Ferne und im Wald selbst führt. Weitere zerschneidungswirksame Eingriffe sollten daher vermieden werden.
Die Waldfläche der Herzogleiter soll erhalten und
durch einen höheren Laubholzanteil zu einem standortheimischen
und abwechslungsreichen Wald entwickelt werden.
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Die Herzogsleiter ist ein Nadelwald-dominierter Keuper-Lias-Anstieg mit Laub- und Mischwaldbereichen v. a. an der Grenze zu Bayreuth. Er bestimmt dort die Kulisse von Bayreuths Norden. Die Strukturvielfalt wird durch kleine Laubwaldinseln und Lichtungen etwas aufgewertet.
Dieser Hangwald liegt dem Limmersdorfer Forst gegenüber und säumt den Roten Main an der nordöstlichen Talflanke. Die teilweise steilen Anstiege (z.B. Kühnleite) wirken weithin als visuelle Leitstruktur und prägen dadurch nicht nur Bayreuths Norden, sondern das Tal bis Neudrossenfeld und darüber hinaus. Vergleichbar zum Limmersdorfer Forst besitzt auch die Herzogsleiter eine hohe Bedeutung für den Charakter der Landschaft. Ihre Aufwertung sollte daher vorrangig betrieben werden.
Wesentlich für ein positives Landschaftsempfinden ist auch der weithin sichtbare Waldrand, v. a. der oberen Kammlagen. Lebendig ausgebildete Grenzstrukturen mit gebuchteten Rändern und naturnaher Zonierung erschaffen ein wesentlich harmonischeres Bild als strenge und übergangslose Waldgrenzen.
Eine Freileitung durchzieht in einem schmalen Tal nach Norden den sonst unzerschnittenen Wald und trennt das einheitliche Erscheinungsbild. Weitere Beeinträchtigungen dieses Hangwaldes als stadtbildprägende Kulisse und fernwirksame visuelle Leitstruktur sollen vermieden werden.
Wiesentalb (XI) |
Die
reich strukturierte und sehr vielgestaltige Kulturlandschaft
der Wiesentalb soll erhalten und gepflegt werden.
Die wertgebenden Blickbezüge zu reizvollen Panoramen wie
Felsformationen, weithin sichtbaren Wacholderhängen oder
Burgen sollen möglichst waldfrei und damit erlebbar gehalten
werden. |
Die Wiesentalb ist reich an herausragenden Landschaftsformen, die z. T. bayernweit einzigartig sind und den Zug des Frankenjura unverwechselbar prägen. Auf Grund des landschaftlichen Reizes ist sie Teil eines traditionsträchtigen Erholungsgebietes, der „Fränkischen Schweiz“, die weit über die Region hinaus bekannt ist. Idyllische, tief eingeschnittene Wiesentäler mit Mühlen, Halbtrockenrasen und Wacholderheiden an den Hängen, pittoresk aufragende Felsen, auf denen zahlreiche Burgen oder Ruinen thronen, geben der Landschaft ihren abwechslungsreichen Charakter.
Dazu bildet die oftmals karge Karsthochfläche einen spannungsgeladenen Kontrast. Auf Grund der fränkischen Erbteilung und der nur teilweise erfolgten Flurneuordnung hat sich gebietsweise ein kleinteiliges Nutzungsgeflecht erhalten, das zu der Strukturvielfalt beiträgt. An den vielen Grenzen der vergleichsweise kleinen Schläge wurden die Kalksteine aus den skelettreichen Böden („Kalkscherbenäcker“) als Lesesteinriegel angehäuft. Dieses Kulturland ist von hoher bis sehr hoher Eigenart. Seine prägenden Elemente sind daher zu erhalten und zu pflegen.
Der Wald und die Feldflur der Hochflächen wird an vielen Stellen von Dolinen, den Einsturzkegeln unterirdischer Karsthöhlen, gezeichnet. Diese typischen Hohlformen sind für das Landschaftsbild ebenso bedeutsam und erhaltenswert wie die sogenannten Hüllweiher, die auf der sehr wasserarmen Hochfläche, nur vom Regen gespeist (daher auch „Himmelsweiher“ genannt), oft die einzigen dauerhaften Gewässer darstellen. Aus diesem Grund wurden diese Stellen schon sehr früh für die Gründung erster Siedlungen genutzt. Heute sind diese kulturhistorischen und geomorphologischen Besonderheiten als landschaftsbildbereichernde Objekte oft durch Verlandung oder Verfüllung bedroht oder schon verschwunden.
Eine weitere Besonderheit der Wiesentalb bilden die zahlreichen Trockentäler, die auf Grund des Karstuntergrundes nur temporär, z.B. nach starken Niederschlägen oder nach der Schneeschmelze Wasser führen. Um das typische Erscheinungsbild der Trockentäler als extensiv genutzte Grünlandstandorte zu erhalten, sollten Erstaufforstungen vermieden und die traditionelle Nutzung gefördert werden.
Die heute noch historisch geprägten Ortschaften auf der Hochfläche weisen deutlich ihre ursprüngliche Siedlungsstruktur auf. Viele besitzen einen Gürtel von Streuobstwiesen, der sie in die ackerbaulich geprägte Landschaft eingliedert. Siedlungserweiterungen sind daher unter besonderer Berücksichtigung des Landschaftsbildes und des bestehenden Ortsbildes zu planen, damit der ursprüngliche Landschaftscharakter erhalten bleibt.
Die oft weiträumigen, landwirtschaftlich genutzten Flächen der weniger reliefierten Gebiete, wie z.B. um Hollfeld, haben zumeist ihre traditionell gliedernden Elemente der ursprünglichen Kulturlandschaft verloren. Das Landschaftsbild ist deutlich einförmiger geworden. Die Intensivnutzung überprägt den ehemals eigenen Charakter. Neben dem Verlust an Eigenart führt dies auch zu erhöhten Belastungen des sehr empfindlichen Grundwassers in dieser Karstregion (vgl. Kap. 6.2), zum Rückgang der Biotopvielfalt, also allgemein zu einer Beeinträchtigung von Natur und Landschaft. Dieser sollte möglichst durch Einbringung von naturnahen Strukturelementen, wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc., entgegengewirkt werden. Hierbei ist autochthones Pflanzmaterial zu verwenden. In den übrigen Landschaftsbildeinheiten steht die Erhaltung und die Pflege vorhandener Strukturen im Vordergrund.
Der Anteil der Fichte in den Wäldern sollte zugunsten standortgerechter Baumarten (Buche oder Kiefer) reduziert werden, da das Landschaftsbild teilweise erheblich von der nicht standortgerechten Fichte dominiert wird.
In der Romantik erhielt der Landschaftszug, wie viele bergige, wilde und urtümliche Gegenden den Beinamen “Schweiz”. Ein Hauptgrund dafür waren die bizarren Felsformationen an den Hängen der Flusstäler. Durch die Aufforstungen im letzten Jahrhundert und die fehlende Pflege der Wacholderheiden verdeckt heute teilweise der Wald diese Felsen, was für die Landschaft entscheidende Verluste an Eigenart bedeutet. Die Blickbeziehungen auf die Steingebilde selbst sowie die Burgen, Burgruinen und Schlösser, die auf einigen Felsen errichtet wurden, sollen daher erhalten oder wiederhergestellt werden. Die Heiden und Trockenhänge sollten gemäß ihrer ursprünglichen Nutzung als Schafweiden gepflegt werden. Die Tiere tragen zudem zu einer Steigerung des Landschaftsempfindens und des Traditionsbewusstseins bei.
Die visuelle Leitlinie des Albtraufes soll in ihrer Ausprägung erhalten bleiben. Weitere Zerschneidungen der Struktur durch Anlagen linearer Infrastrukturmaßnahmen oder Störungen durch fernwirksame Bauten an exponierten Orten (z.B. Windenergieanlagen) sollen hier vermieden oder in besonderer Weise auf ihre Landschaftsbildverträglichkeit hin geprüft werden. Ein verstärkter Anteil von Laubbaumarten soll den Aspekt der Hangwälder bereichern. |
Der Albtrauf trennt den Naturraum Fränkische Schweiz vom Obermainischen Hügelland. Der weithin sichtbare, steile Geländesprung ist nördlich Menchau meist mit Laub- und Mischwald bestanden, nach Süden hin nimmt der Nadelanteil immer mehr zu. Der Wald ist meist gut strukturiert und in mehreren Altersschichten ausgebildet. Vom Obermainischen Hügelland her wirkt der Anstieg auf Grund der geschlossenen, standortgerechten Laubmischwälder sehr positiv als visuelle Leitlinie und gibt großen Gebieten ihren unverwechselbaren Charakter. Seine Erhaltung und gebietsweise Weiterentwicklung durch Laubholzanreicherung ist daher für die Gegend von hoher Bedeutung.
Unterbrochen wird diese Struktur durch Freileitungen bei Kasendorf und Melkendorf und einigen Staats- und Kreisstraßen sowie dem Anstieg der BAB A 70 bei Menchau und der B 22 bei Melkendorf. Neben der optischen Zerschneidung kommt es in einigen Bereichen des Albanstiegs zu einem beeinträchtigten Landschaftsempfinden durch die Lärmbelastung entlang dieser Straßen. Weitere Beeinträchtigungen sollen aus landschaftsästhetischer Sicht gut abgewogen werden, da davon weite Bereiche des Obermainischen Hügellandes betroffen wären.
Die
Kulturlandschaft der Hochfläche bei Hollfeld soll
mit naturnahen, strukturierenden Elementen, wie z.B. Hecken,
Rainen, Ranken, Baumreihen, Feldgehölzen, Einzelbäumen etc.,
angereichert werden. |
Weite Teile der Hochfläche um Hollfeld werden ackerbaulich genutzt und sind nur durch kleinere Wälder durchbrochen. Dem Verlust an Eigenart durch die vereinheitlichende Intensivnutzung sollte daher in umsichtiger Weise durch die Einbringung von naturnahen, gliedernden Elementen entgegengewirkt werden. Dabei ist autochthones Pflanzmaterial zu verwenden. Die überaus zahlreichen Hüllweiher (z.B. in Feulersdorf, Gelbsreuth Großenhüll, Kleinhüll, Leesau, Lochau, Sanspareil, Tannfeld) zeugen von der Wasserknappheit in diesem Raum und geben ebenso wie die Dolinen als geomorphologische Besonderheiten der Landschaft ihren Reiz. Sie sind deshalb für das Orts- und Landschaftsbild erhaltenswert, sollen gepflegt und gegebenenfalls renaturiert werden.
Eine weitere Besonderheit bilden die zahlreichen Trockentäler, die auf Grund des Karstuntergrundes nur temporär, z.B. nach starken Niederschlägen oder nach der Schneeschmelze Wasser führen. Um das typische Erscheinungsbild der Trockentäler als extensiv genutzte Grünlandstandorte zu erhalten, sollten Erstaufforstungen vermieden und die traditionelle Nutzung gefördert werden. Die Anlagen um die Sommerresidenz der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth inklusive Europas erstem Landschaftsgarten mit bizarren Felsgruppen und Ruinentheater sowie die Burg Zwernitz stellen eine Bereicherung des umgebenden Landschaftsbildes dar. Blickbeziehungen zu der Burg sollen freigehalten werden. Relikte einer Altstraße aus karolingischer Zeit zwischen Alladorf und Sanspareil sind noch erkennbar. Der historische Straßenverlauf, Wegmarken oder weitere Zeugnisse der alten Verkehrsverbindung bereichern das Landschaftserleben und sind daher besonders erhaltenswert.
Durch die BAB A 70, die Bundesstraße 22 sowie teilweise durch die Staatsstraße 2191, durch eine Freileitung bei Kasendorf, eine Windenergieanlage bei Fernreuth sowie Fernmeldemasten kommt es in der Landschaftsbildeinheit zu optischen und akustischen Beeinträchtigungen des Landschaftserlebens. Die Auswirkungen dieser Beeinträchtigungen sollten minimiert werden und weitere Infrastrukturplanungen mit den Belangen des Landschaftsbildes abgewogen werden.
Das Schwalbachtal bei Schirradorf ist in seinem Charakter
einer ursprünglichen Tallandschaft der Fränkischen Schweiz
zu erhalten und zu optimieren. |
Das Schwalbachtal bei Schirradorf wird durch waldbestandene Hänge eingerahmt. Die Trockenhänge, wie sie noch bei Wonsees vorkommen, werden immer seltener. Im Grund des Tals, das nördlich von Schirradorf zum Trockental wird, wechseln sich Acker und Grünlandnutzung ab. Der junge Schwalbach wird von einigen Gehölzen betont. Der noch deutlich prägnantere Charakter des Unterlaufs (vgl. L XI 4) sollte sich auch in dieser Landschaftsbildeinheit fortsetzen. Dazu sollten Felsen freigestellt werden und die vorhanden Kalktrockenrasen offengehalten und gepflegt werden.
Der Anteil der Fichte in den Wäldern sollte zugunsten standortgerechter Baumarten (z.B. Buche oder v. a. auf Trockenstandorten Kiefer) reduziert werden, da diese den charakteristischen Eindruck trockener Karstgebiete besser repräsentieren.
Das Kainach-, Kaiserbach- und das Schwalbachtal sind
in ihrem Charakter einer ursprünglichen Tallandschaft der
Fränkischen Schweiz zu erhalten und zu optimieren. |
Das Kainach-, Kaiserbach- und das Schwalbachtal können als ursprüngliche Täler der Fränkischen Schweiz angesehen werden, die wesentlich zum Beinamen „Schweiz“ beigetragen haben dürften. Ihre Flüsse schnitten sich in das anstehende Kalkgestein ein. Dadurch spülten sie heute bizarr aussehende Steinformationen und Höhlen frei, die von den Menschen bis ins letzte Jahrhundert genutzt worden sind, wie z.B. in Krögelstein. Zwischen den Felsen an den Talrändern bildeten sich durch Schafbeweidung Kalktrockenrasen aus, die den Blick auf die Felsen eröffnen. Wacholderbüsche runden den Anblick dieser ursprünglichen, traditionellen Weidelandschaft ab. An unzugänglicheren Stellen bildete sich trockener Kiefernwald aus. Der Talgrund wird fast ausschließlich als Grünland genutzt. Vorhandene Infrastruktureinrichtungen gliedern sich gut in den Talraum ein.
Dieser Charakter ist in allen Aspekten erhaltenswert und ggf. noch zu optimieren. Dabei ist besonderer Wert auf den Erhalt der Sichtlinien zu den prägenden Felsformationen zu legen. Die bestehenden Kalktrockenrasen sollen durch die ursprüngliche Nutzung als Schafweide gepflegt werden, was dem Gesamteindruck der Landschaft zusätzlich belebt. Zur Erhaltung dieses typischen Charakters ist auch der generelle Verzicht auf Erstaufforstungen erforderlich.
Der Anteil der Fichte in den Wäldern sollte zugunsten standortgerechter Baumarten (z.B. Buche oder v. a. auf Trockenstandorten Kiefer) reduziert werden, da diese den charakteristischen Eindruck trockener Karstgebiete besser repräsentieren.
Siedlungserweiterungen sind unter besonderer Berücksichtigung des Landschaftsbildes und des bestehenden Ortsbildes zu planen, damit der ursprüngliche Landschaftscharakter erhalten bleibt.
Das Wiesenttal soll in seinem Charakter erhalten, gesichert und gepflegt werden. Besonders die offenen Wacholderheiden und die naturnahen landschaftsbildprägenden Laubwälder sind dabei zu erhalten, zu pflegen bzw. zu entwickeln. Die Grünlandnutzung im Tal soll erhalten werden. Die Blickbezüge zu den Felsformationen und Burgen sollen erhalten bzw. wiederhergestellt werden. Maßnahmen in den bewaldeten Hangbereichen (v. a. Felsfreistellungen) sollen unter enger fachlicher Abstimmung mit den Zielen von Naturschutz und Landschaftspflege erfolgen:
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Das Wiesenttal erstreckt sich von der westlichen Regionsgrenze bei Wiesentfels bis zur Mündung der Aufseß bei Doos und verlässt dort die Region. Das beschauliche Tal verläuft teilweise zwischen bewaldeten, steilen Hängen, teilweise weiten sich die Flanken und öffnen sich zu den traditionellen Wacholderheiden und Halbtrockenrasen, wie z.B. bei Hollfeld oder Waischenfeld. Durch das gesamte Tal ziehen sich die für die Fränkische Schweiz typischen Felsformationen und -nadeln, die mancherorts von Wald umgeben sind. Zahlreiche Burgen liegen entlang des Tales (u. a. Schloss Wiesentfels, Burg Neidenstein, Burg Wadendorf, Burg Plankenfels, Burg Rabeneck) und bereichern das Landschaftsbild. Ebenso wie die Burgen zeugen viele Mühlen im Talgrund von der historischen Nutzung und tragen zur Schönheit des Tales bei.
Das typische Landschaftsbild des Hauptflusses der Fränkischen Schweiz soll daher erhalten, gesichert und gepflegt werden. Dafür sind Wacholderheiden an den trockenen Hängen offen zu halten, und möglichst gemäß ihrer ursprünglichen Nutzung mit Schafen zu beweiden. Darüber hinaus soll die vorhandene, charakteristische Grünlandnutzung der Talauen erhalten werden. Die Sichtlinien auf die pittoresken Felsen und Burgen sollen erhalten bleiben und gegebenenfalls wiederhergestellt werden. Dabei sind jedoch die Ansprüche vegetationskundlicher Besonderheiten wie z.B. der endemischen Fränkischen Mehlbeere zu berücksichtigen und insbesondere artenreiche und auf Grund des Wuchses am steilen Hang sehr strukturreiche und naturnahe Laubwälder zu erhalten.
Bei der Erweiterung von Siedlungen sollte das Landschaftsbild und das vorhandene Ortsbild, das oft für ganze Talabschnitte prägend ist, besondere Berücksichtigung erhalten. Entlang der Landschaftsbildeinheit verläuft von Waischenfeld bis Hollfeld die Staatsstraße St 2191, die sich sowohl optisch als auch akustisch auf das Landschaftserleben auswirkt. Darüber hinaus quert bei Stechendorf eine Freileitung das Tal. Auf Grund der vorhandenen Beeinträchtigungen sollten weitere Anlagen bzw. Ausbauten unter besonderer Berücksichtigung des Landschaftsbildes geplant werden, damit der Charakter des Talraums nachhaltig gesichert werden kann.
Der ursprüngliche und harmonische Charakter des Aufseßtals soll erhalten, und gepflegt werden. |
Eingerahmt von Laub- und Mischwäldern durchzieht das Aufseßtal die Wiesentalb. Durch das wenig gestörte Tal führt im Bereich zwischen Doos und der Regionsgrenze bei Siegritzberg nur ein leicht befestigter Feldweg. Der Talraum wird ausschließlich als Grünland genutzt. Einzelbäume begleiten den geschlungenen Bachlauf. Beides verleiht dem Tal einen ursprünglichen, für die Fränkische Schweiz typischen Charakter. Dieser wird durch Mühlen und die für den Naturraum prägende wasserwirtschaftliche Nutzung durch Wässerwehre unterstützt. An den Hängen runden zahlreiche bizarr geformten Felsnadeln das überaus reizvolle Bild ab.
Über der Ortschaft Aufseß thront malerisch das gleichnamige Schloss.
Dieses typische und reizvolle Landschaftsbild ist als Ganzes zu erhalten, zu sichern und zu pflegen. Maßnahmen, die den Charakter des ursprünglichen Tals verändern, sind zu vermeiden.
Die Oberläufe und Einzugsgebiete der Bäche der östlichen
Wiesentalb sollen als typische Landschaft der Fränkischen
Schweiz erhalten und gepflegt werden. Die vorhandenen Strukturelemente
sollen erhalten und gepflegt, in Teilbereichen auch entwickelt
werden. |
Die Landschaftsbildeinheit wird aus den Bächen Lochau, Truppach, Schmierbach, Zeubach, Püttlach und Fichtenohe gebildet. Sie umfasst die Oberläufe der tief eingeschnittenen Täler, deren Gewässer von charakteristischen Ufergehölzen und Grünlandauen gesäumt werden, die Hänge, die von naturnahen Laubwäldern bewachsen sind sowie die überwiegend ackerbaulich genutzten Hochflächen der Einzugsgebiete. Diese höhenzonierte Nutzungsänderung ist typisch und landschaftsbildprägend für den gesamten Naturraum Fränkische Schweiz. Die Ortsbilder sind meist noch traditionell von Häusern im hiesigen Baustil geprägt. Um die kleinen Siedlungen findet man teilweise einen gut ausgeprägten Gürtel mit Obstwiesen und sehr klein strukturierten Bereichen. Die Landwirtschaft auf den Hochflächen wird durch die geringe Mächtigkeit des Bodens (Kalkscherbenäcker) beeinträchtigt. Oft finden sich, besonders an stärker reliefierten Stellen Hecken, Ranken oder Feldgehölze. Die Ruine Plankenstein sowie die Schlösser Adlitz und Trockau ermöglichen den Bezug zur Geschichte in der Landschaft, die daher insgesamt einen hohen Eigenarts- und Erlebniswert besitzt.
Im Bereich der offenen Flur sollen zur Strukturierung und weiteren Verbesserung des Allgemeineindrucks der Landschaft gliedernde Elemente, wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc., entwickelt werden. Dabei ist autochthones Pflanzmaterial zu verwenden.
Durch die BAB A 9, die Bundesstraßen B 2, B 22 und die Staatsstraße ST 2186 kommt es in der Einheit zu optischen und akustischen Beeinträchtigungen des Landschaftserlebens, die den Raum beeinflussen. Weitere Störungen sollten vermieden werden.
Das Ahorntal soll als überwiegend von Grünlandnutzung geprägte, weite Tonsenke erhalten bleiben. Es soll dabei in seinem Charakter, insbesondere durch zurückhaltende Siedlungserweiterung und behutsame Einbindung der neuen Siedlungen in das Landschaftsbild, erhalten und gepflegt werden. |
Der Ursprungsbereich des Ailsbaches liegt flach eingebettet in die Albhochfläche und bildet einen deutlichen Kontrast zum üblichen Erscheinungsbild der steil und eng eingeschnittenen Täler der Fränkischen Alb. Die überwiegend durch Grünland geprägte Senke ist verhältnismäßig reich an Fließgewässern, die sich deutlich in der Landschaft abzeichnen. Einige Strukturen, kleine Siedlungen und Einzelhäuser lockern die großräumig erscheinende Flur auf. Der runde Talraum wird von Wäldern unterschiedlicher Ausprägung eingefasst.
Der spezielle Charakter dieses für die Fränkische Schweiz besonderen Talraums ist auf Grund seiner Eigenart erhaltenswert.
Jedoch ist er durch Siedlungsneubauten in teilweise exponierten Lagen, die manchmal austauschbaren Charakter besitzen, bedroht. Es soll im Rahmen der Bauleitplanung verstärkt durch örtliche Baumaterialien und -stile sowie Beachtung der Proportionen des herkömmlichen Baustils darauf geachtet werden, dass zukünftig ein negativer Einfluss auf das Landschaftsbild vermieden wird und der Charakter des Tales erhalten bleibt.
Der trockene Charakter der Albhochfläche zwischen Pottenstein
und Pegnitz soll erhalten und gepflegt werden. |
Die Hochflächen zwischen Pottenstein und Pegnitz erhalten ihren landschaftlichen Reiz hauptsächlich durch den kalkhaltigen Untergrund und der damit verbundenen Wasserknappheit sowie der Bewegung des Reliefs. Sie geben der Hochfläche ihr markantes, karges Gesicht: Kalkscherbenäcker wechseln sich auf kleinem Raum mit Grünlandflächen ab, dabei sind vor allem östlich von Pottenstein noch zahlreiche Heckenstrukturen erhalten. Dieser für die Hochfläche typische Landschaftsbildeindruck soll erhalten und gepflegt werden. Im übrigen Raum soll die Strukturdichte durch die Entwicklung von Hecken, Rainen, Baumreihen, Feldgehölzen, Einzelbäumen etc. verbessert und dadurch das Landschaftsbild attraktiver gestaltet werden. Dabei ist autochthones Pflanzmaterial zu verwenden. Die überaus zahlreichen Hüllweiher (z.B. in Arnleithen, Eichenbirkig, Haßlach, Kleinlesau, Langenloh, Mandlau, Pfaffenberg, Rabenstein, Schönhof, Weidmannsgesees, Willenberg) zeugen von der Wasserknappheit in diesem Raum und der Nutzung dieser knappen Ressource in früheren Zeiten. Sie sollen deshalb und als bereichernde Landschaftselemente erhalten, gepflegt und gegebenenfalls renaturiert werden. Um den trockenen Charakter der umgebendenden Landschaft zu unterstützen und das Landschaftsbild zu bereichern, sollte der Fichtenanteil einiger Wälder zugunsten der standortgerechteren Kiefer oder von Laubbaumarten reduziert werden.
Die BAB A 9 tangiert den Raum im Osten und die Bundesstraße B 470 quert einen Teil des Raumes. Beides hat eine Beeinträchtigung des Landschaftserlebens. Die Ansiedlung größerer und kleinerer Gewerbegebiete entlang dieser Verkehrswege stellt ebenfalls eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes dar. Planungen, die das Landschaftsbild, vor allem im Osten der Landschaftsbildeinheit beeinflussen, sollen daher mit den Anforderungen des Landschaftsbildes und -erlebens abgewogen und ggf. wirksame Maßnahmen zur Einbindung in die Landschaft ergriffen werden.
Die Hohenmirsberger Platte soll mit strukturierenden Elementen zur Gliederung der Landschaft entwickelt werden. Der offene Charakter der Hochfläche soll dabei erhalten bleiben und Aufforstungen vermieden werden. |
Die schiefe Ebene der Hohenmirsberger Platte ragt als höchste Erhebung der Fränkischen Schweiz im Untersuchungsgebiet über die Albhochfläche hinaus. Sie wird in erster Linie ackerbaulich, teilweise im Wechsel mit Grünland, genutzt. Die Hochfläche wird durch einige Hecken und Baumreihen durchzogen. Typisch für das Erscheinungsbild der Hochflächen in der Fränkischen Schweiz sind auch im Gebiet der Hohenmirsberger Platte die Kalkscherbenäcker, bei denen die flachgründigen Böden bis auf das anstehende Gestein umgepflügt werden.
Der Aussichtspunkt an der höchsten Stelle zieht die Blicke des Betrachters an sich und dient der Orientierung auf der Hochebene.
Zur besseren Gliederung der Landschaft soll die Dichte an Strukturelementen, wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölzen, Einzelbäumen etc. erhöht werden. Dabei ist autochthones Pflanzmaterial anzuwenden. Der offene Charakter der rauen Hochfläche soll dabei jedoch erhalten werden. Wegen dieses Charakters und der weiten Ausblicke über die Hochfläche der Fränkischen Schweiz, das Obermainische Hügelland bis auf das Fichtelgebirge sollen Aufforstungen vermieden werden.
Die Tallandschaft um Pottenstein soll erhalten und
optimiert werden. Dabei sollen insbesondere die Wacholderheiden
und die Blickbeziehungen auf die Felsformationen erhalten
werden. |
Die Landschaft um Pottenstein umfasst die Täler von Weihersbach und der Püttlach von Pottenstein bis Tüchersfeld. Die Bäche fließen durch eng eingeschnittene Täler, an deren Rändern pittoreske Felsformationen aus den Hangwäldern herausragen. An den nicht bewaldeten Hängen sind bis heute Wacholderheiden als historische Nutzungsform erhalten und ermöglichen schöne Aussichten auf die Felsbänder sowie die Burgen Pottenstein und Tüchersfeld. Die Täler werden als Grünland genutzt. Die Gewässer lassen sich anhand ihrer Gehölze gut nachvollziehen.
Die Püttlach fließt flussaufwärts von Pottenstein durch ein bewaldetes Tal, dessen steile Hänge ebenfalls Felsformationen zieren. Die Wälder besitzen durch ihren hohen Laubanteil großen landschaftlichen Wert.
Dieser Gesamteindruck, der als typisch für das ursprüngliche Bild der Fränkischen Schweiz angesehen werden kann, ist zu erhalten und zu optimieren. Dazu sollen die Heiden von einer Bewaldung freigehalten und in ihrer ursprünglichen Form als Schafweide gepflegt werden. Auch die Felsgebilde sollen freigehalten werden. Siedlungserweiterungen sollen in die Landschaft und die bestehenden Ortsbilder eingepasst werden.
Die touristische Nutzung in dem engen Talraum mit zwei Campingplätzen, einem für Erholungszwecke genutzten See, einer Sommerrodelbahn und der bekannten Teufelshöhle überprägt das Tal nachhaltig. Daher sollten weitere touristische Nutzungen nur unter besonderer Berücksichtigung des Landschaftsbildes erfolgen, damit das hohe Potenzial auch langfristig erhalten bleibt.
Ebenso optisch wie akustisch prägend ist die Trasse der B 470, die durch große Teile des Tales führt. Weitere lineare Maßnahmen zur Infrastruktur, die mit entsprechenden Beeinträchtigungen verbunden sind, sollen zur Erhaltung der hervorragenden Bedeutung vermieden werden.
Hummelgau (XII) |
Der Hummelgau soll als grünlandgeprägte Agrarlandschaft
erhalten und gepflegt werden. Dabei sollen vor allem gliedernde
Elemente in der Landschaft entwickelt und die Obstwiesen
erhalten und gepflegt werden.
Der
Grünlandaspekt ist charakteristisch für den Hummelgau und soll
daher in seiner Form erhalten werden. Generell soll eine Belebung
der weiträumigeren Landschaften mit strukturierenden Elementen
erfolgen. Prägend und daher erhaltungswürdig sind die Obstwiesen
im Umfeld der Siedlungen oder in der offenen Flur. Die Nähe zur
Stadt Bayreuth führt z. T. zu deutlicher Suburbanisierung im Hummelgau.
Hier sollte auf eine bedarfsorientierte Siedlungsentwicklung geachtet
werden, die harmonisch in die Landschaft eingebunden wird und
das vorhandene Ortsbild berücksichtigt. Zur Eingrünung der neuen
Ortsränder sind z.B. gebietstypische Obstwiesen anzulegen.
Die Landschaft um Mistelbach soll unter Beibehaltung
des hohen Grünlandanteils entwickelt werden. Im Rahmen der
Bauleitplanung soll auf eine landschafts- und ortsbildorientierte
Siedlungserweiterung geachtet werden. Die Grünlandnutzung prägt
auffällig die Landschaft um Mistelgau. Zwischen den weiten Schlägen
gliedern einige Strukturen, hauptsächlich Baumreihen und auch
Einzelbäume den Raum. Die Gehölze werden zu den Fließgewässern
hin dichter und wechseln sich teilweise mit Obstwiesen ab. Die
Dörfer um die teilweise historischen Kerne, wie z.B. Mistelbach
oder den Schlössern Fantasie in Eckersdorf oder Schloss Thiergarten,
haben oft ihren ländlichen Charakter, v. a. in den Randlagen,
verloren. Kaum regionstypische, „austauschbare“ Wohngebiete umgeben
teilweise die alten Ortskerne. Fast durch die ganze Landschaftsbildeinheit
spannen sich Freileitungen und stören das Landschaftsbild in großen
Bereichen. Weitere Beeinträchtigungen sollen daher vermieden werden. Das Bild der offenen Kulturlandschaft
soll allgemein durch die Anreicherung mit strukturierenden Elementen,
wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc.,
in den weiträumigen Offenlandbereichen entwickelt werden. Dabei
ist autochthones Pflanzmaterial zu verwenden. Der charakteristisch
hohe Grünlandanteil soll dabei erhalten bleiben. Die Erweiterungen
von Siedlungen sollen an das bestehende Landschafts- und Ortsbild
in Bauweise und Materialien angepasst werden, damit der ländliche,
regionstypische Charakter nicht verloren geht.
Der Hummelgau soll in seinem Landschaftscharakter
erhalten und gepflegt werden. Zur Gliederung der Landschaft
sollen strukturierende Elemente, wie z.B. Hecken, Raine,
Ranken, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc., entwickelt
werden. Der kleine Bereich des
westlichen Hummelgaus hebt sich durch sein stark bewegtes Relief
vom restlichen Hummelgau ab. Die überwiegend großflächige Grünlandnutzung
wird von einigen wenigen Hecken, Obstbaumstreifen oder Einzelbäumen
gegliedert. Einzelhöfe und Siedlungen – meist mit einem Gürtel
von Obstwiesen umgeben – liegen verstreut in der Landschaft. Einige
stehende Gewässer runden das Landschaftsbild ab. Der sehr ursprüngliche
und unverbaute Charakter ist erhaltenswert und teilweise durch
eine Anreicherung mit Grünstrukturen verbesserungsfähig. Gebiet der Steinach
und des Roten Mains ( XIII )
Die offene Landschaft des Roter Main-Steinach-Gebiets
soll erhalten, gepflegt und in den großräumigeren Bereichen
durch das Einbringen
von strukturierenden Elementen, wie z.B. Hecken,
Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc., entwickelt
werden. Überwiegend der nördliche
Bereich des Landschaftsbildraumes verfügt über eine große Zahl
an visuellen Leitstrukturen entlang von Geländekanten mit Waldrändern,
wie z.B. am Oschenberg, an der Bocksleite und insbesondere am
Fichtelgebirgsanstieg. Diese prägnanten Anstiege und Wald-Offenland-Grenzen
bilden für den Betrachter wichtige Leitlinien und beeinflussen
den Identifikationswert der Landschaft maßgeblich. Sie wirken
oft weit über den Raum hinaus. Sie sind daher in hohem Maße erhaltenswert
und sollen in ihrer Wirkung nicht beeinträchtigt werden. Entlang der Täler von
Rotem Main und Pegnitz liegen Auenbereiche mit ausgeprägter Grünlandnutzung
und reichhaltigem Uferbewuchs. Dieser für die Täler typisch hohe
Grünlandanteil ist für das Landschaftsbild von herausragendem
Wert. Die Waldsäume an den Talhängen sind oft buchtenreich ausgebildet
und bilden so eine erlebnisreiche Kulisse mit ebenfalls hohem
Wert für das Landschaftsbild. Vor allem flachere Landschaftsteile
sind großräumiger und von intensiver Landwirtschaft geprägt. In
diesen Bereichen, wie z.B. östlich von Weidenberg, um Seulbitz,
von Seybothenreuth bis Prebitz und zwischen Creußen und Haag wirkt
die Landschaft leer und besitzt wenig Eigencharakter. Dort sollen
gliedernde Grünstrukturen das Landschaftsbild aufwerten. Generell wirkt sich der
oft hohe Nadelholzanteil der Wälder negativ auf das Landschaftsempfinden
aus, da er einen einheitlichen und über Jahreszeiten hinweg gleichbleibenden
Eindruck hervorruft. Teilweise befinden sich standortfremde Nadelwälder
in den Auenbereichen, was die ursprüngliche Zonierung der Landschaft
künstlich überprägt. Daher sollte der Anteil der Nadelgehölze
zugunsten standortheimischer Laubbaumarten reduziert werden und
vor allem in den Auen ein Waldumbau in standortheimische Wälder
angestrebt werden.
Der Gesamteindruck des Unterlaufs des Steinachtals
soll erhalten und gepflegt, sowie in Teilbereichen durch
die Ergänzung strukturierender Elemente, wie z.B. Hecken,
Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc., entwickelt
werden. Die Steinach tritt aus
dem südlichen Rand des Fichtelgebirges aus und fließt in ihrem
Unterlauf nach Westen in Richtung Bayreuth. An beiden Flanken
des Tals ziehen sich Heckenstrukturen oder Obstwiesen durch die
freie Flur. Die Steinach mäandriert im Talgrund und wird dicht
von Gehölzen begleitet. Einige kleine Wälder sind eingestreut.
Die Strukturdichte nimmt östlich von Weidenberg jedoch ab und
die Landschaft wird großräumiger. Daher ist dort die Landschaft
durch die Entwicklung von strukturierenden Grünelementen verbesserungswürdig.
In den gut strukturierten Bereichen ist sie dagegen erhaltenswürdig.
Über der Landschaftsbildeinheit
ragt im Norden die Kulisse des Fichtelgebirges, die ein positives
Landschaftserleben bewirkt. Die offenen Hänge am Fuße des Fichtelgebirges
sowie die Blicke auf die monumentalen, bewaldeten Anstiege dahinter
wirken weithin als Panorama sind daher nicht durch Bebauung oder
andere Maßnahmen zu beeinträchtigen. Die Säume der Wälder am Oschenberg
und der Bocksleite bilden visuelle Leitlinien, die ebenfalls die
Landschaft prägen und den Blick des Betrachters auf sich ziehen.
Sie sollen daher in ihrer Fernwirksamkeit und ihren landschaftsbildprägenden
Eigenschaften nicht durch zerschneidungswirksame Eingriffe beeinträchtigt
werden. Vorhandene Störungen stellen
eine Freileitung dar, die auf der ganzen Länge das Gebiet quert,
sowie Straßen, die durch das Gebiet verlaufen. Die Abbaufläche
nördlich von Görschnitz führt ebenfalls zu einer Schmälerung des
Landschaftserlebens.
Die Landschaft südöstlich von Bayreuth soll in den
struktureichen, von Grünland geprägten Tälern erhalten werden.
Der Laubholzanteil der Wälder sollte langfristig standortgerecht
erhöht werden. Die offene Kulturlandschaft soll durch strukturierende
Elemente, wie z.B. Hecken, Raine, Ranken, Baumreihen, Feldgehölze,
Einzelbäume etc., entwickelt werden. Die Landschaft südöstlich
von Bayreuth wird durch die Täler von Rotem Main, Ölschnitz und
Gereutbach gebildet. In den Talräumen, die durch flachere Hügel
voneinander getrennt sind, begleiten breite Waldstreifen die Gewässer
und gliedern neben den größeren Nadelforsten die Landschaft. Diese
Strukturen sind prägend für die Landschaft südöstlich von Bayreuth
und dominieren das Landschaftsbild. Sie sollen daher erhalten
werden. Teilweise befinden sich standortfremde Nadelwälder in
den Auenbereichen, was die ursprüngliche Zonierung der Landschaft
künstlich überprägt. Daher sollte der Anteil der Nadelgehölze
zugunsten standortheimischer Laubbaumarten reduziert werden und
vor allem in den Auen ein Waldumbau in standortheimische Wälder
angestrebt werden. Die landwirtschaftlich
genutzten Flächen der Landschaftsbildeinheit ziehen sich weiträumig
über die Kuppen hin. Sie vermitteln einen großräumigen Eindruck,
der das Landschaftserleben schmälert. Dem Verlust an Eigenart
durch die vereinheitlichende Intensivnutzung sollte daher in umsichtiger
Weise durch die Einbringung von naturnahen, gliedernden Elementen
entgegengewirkt werden. Im Westen der Landschaftsbildeinheit,
am Rand der Stadt Bayreuth liegt die Eremitage. Dieser großräumige
Landschaftsgarten stammt aus der Zeit der Markgräfin Wilhelmine
und gilt als Musterbeispiel für die höfische Gartenkultur des
18. Jahrhunderts. Die Anlagen, bestehend aus dem alten Schloss
und dem Hofgarten mit Wasserspielen, sowie ihre Sichtbeziehungen
zur freien Landschaft sind als Zeugnisse dieser Kulturepoche von
besonderem Wert und daher erhaltenswürdig.
Die Landschaft um Creußen soll mit dem hohen Grünlandanteil
in den Tälern des Roten Mains und seiner Nebenbäche erhalten
und in Teilbereichen durch strukturierende Elemente, wie
z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume
etc., entwickelt werden.
Der Raum um Creußen ist
stark von Wäldern geprägt, die mit ihrer Kulisse das engere Tal
des Roten Mains einbetten. Der Talgrund selbst wie auch der Einzugsbereich
des Gossenbachtals um Haag sowie das Tal des Roten Maines bei
Wasserkraut werden von Grünland mit einzelnen Äckern gekennzeichnet.
Zentral liegt die Stadt Creußen mit ihrem historischen Stadtkern.
Die Hauptachse bildet der Rote Main. Dessen Tal ist reich an Uferbegleitgehölzen
und Heckenstrukturen. Diese dünnen jedoch zu den höhergelegenen
Flächen aus und die Landschaft wird weiträumiger. Die Tallandschaft
wirkt durch ihre ausgeprägte Grünlandnutzung in der Aue im Gegensatz
zu den umgebenden Kulturlandschaften üppig und wasserreich und
soll in dieser Ausprägung erhalten und gepflegt werden. Dabei
soll der Grünlandanteil beibehalten werden. Die strukturierenden
Elemente, wie Begleitgehölze und Hecken sollen erhalten und gepflegt
werden. Die höhergelegenen, ebenfalls grünlandgeprägten Flächen
sollen durch die Anlage von strukturierenden Elementen, wie z.B.
Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc., bereichert
werden. Die buchtenartigen Waldränder
und die häufigen kleinen Wäldchen bewirken eine abwechslungsreiche
Kulisse und eine hohe Dichte an Grenzstrukturen, die zu der besonderen
Aufenthaltsqualität beitragen. Sie sind daher erhaltenswert. Aufforstungen,
die zu einer Nivellierung der Wald-Offenland-Grenzen und damit
zu Beeinträchtigungen der Kulissenwirkung und des gesamten Landschaftsbildes
führen, sollen vermieden werden. Eine Beeinträchtigung
der Landschaft geht von den Freileitungen aus, die die Landschaftsbildeinheit
queren. Ebenso beeinträchtigt die Bundesstraße 2 das Landschaftsbild.
Sie begleitet das Tal des Roten Mains und wirkt über fast den
gesamten Talverlauf als sichtbarer Eingriff des Menschen. Weitere
Störungen der Landschaftsbildeinheit durch Infrastrukturmaßnahmen
sollen daher vermieden werden. Die geplanten Windenergieanlagen
am Ostrand der Landschaftsbildeinheit werden v. a. in die
östlich anschließende Einheit L XIII 4 “östlich Creußen” (vgl.
unten) wirken und dort die zusammenhängenden optischen Leitlinien
beeinträchtigen. Bei der Standortwahl ist zu prüfen, ob relativ
wenig einsehbare Bereiche gefunden werden können, die über eine
ausreichende Windhöffigkeit verfügen. Durch entsprechende Farbgebung
sind die Umrisse und Dimensionen der Anlagen soweit möglich aufzulösen.
Die Kulturlandschaft östlich Creußen soll in ihrer
charakteristischen Weite erhalten und durch die örtliche
Einbringung von Strukturelementen, wie z.B. Hecken, Raine,
Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume etc., belebt und entwickelt
werden. Dabei sollen vorrangig Altgrasstreifen auf Rainen
ausgebildet werden, die vorhandene Nutzungsgrenzen charakteristisch
hervorheben. Die Landschaft östlich Creußen vermittelt einen
weiten, offenen Eindruck innerhalb der flach ausladenden Talsenke.
Auf großen Schlägen wechselt Acker und Grünland ab. Einige kleinere
Laub- und Nadelwälder sowie einige Baumreihen unterbrechen die
offene Flur vor allem zu den Hängen hin. Durch diese Weite in
der Landschaft bieten sich schöne Aussichten auf die teilweise
bewaldeten, kulissenartigen Einfassungen der Anhöhen des Obermainischen
Hügellandes. Die Gewässer sind tief in die seichte Ebene eingegraben,
so dass sie kaum mehr wahrgenommen werden können. Die traditionell
geprägten Dörfer entlang dieser Achsen sind gut in die Umgebung
eingefügt. Der Charakter ist in seiner jetzigen Ungestörtheit
und ländlichen Prägung erhaltenswert und durch die Entwicklung
von Grünstrukturen örtlich verbesserungsfähig. Dabei können Altgrasstreifen
die Nutzungsgrenzen wieder erlebbar gestalten ohne den Eindruck
der Weite zu beeinträchtigen. Vor allem an den fernwirksamen Hängen
sind diese Maßnahmen vordringlich durchzuführen. Beim Bau der Windenergieanlagen der im Westen
benachbarten Landschaftsbildeinheit L XIII 3
“Creußen” (siehe oben) sollen z.B. durch angepasste Farbgebung
und die Standortwahl landschaftsbildbeeinträchtigende Fernwirkungen
auf das Landschaftsbild der Senke und deren einfassenden Hänge
vermieden werden.
Der Charakter der Kulturlandschaft am Oberlauf der Pegnitz
soll mit den hohen Grünlandanteilen erhalten, gepflegt und
entwickelt werden. In der Aue ist der Grünlandanteil wieder
zu erhöhen. Die offene Feldflur soll durch örtliche Einbringung
von Strukturelementen, wie z.B. Hecken, Raine, Ranken, Baumreihen,
Feldgehölze, Einzelbäume etc., belebt und entwickelt werden. Der Oberlauf der Pegnitz
liegt in einer flachen Senke um Schnabelwaid mit den sanft ansteigenden,
überwiegend mit Nadelwald bestandenen Hängen. Die hauptsächlich
als Grünland genutzte Aue lässt teilweise ihren ursprünglichen,
sehr feuchten Charakter erahnen und hebt diesen Landschaftsteil
deutlich von der übrigen trockenen Alb ab. Der Verlauf der verhältnismäßig
zahlreichen kleinen Gewässer lässt sich anhand ihrer Ufergehölze
oft gut nachvollziehen. Zusätzliche Eigenart erhält der Raum durch
die kulturellen Einflüsse der angrenzenden Oberpfalz auf den Baustil
der Siedlungen. Untypisch und daher für
das Landschaftsbild beeinträchtigend ist die abschnittsweise bis
in die Auenbereiche reichende ackerbauliche Nutzung. Deshalb sollen
der Grünlandanteil der Aue beibehalten und Ackerflächen in der
Aue in Grünland umgewandelt werden. Von einer Entwässerung der
feuchten Flächen sollte im Hinblick auf die Charakteristik der
Auenlandschaft abgesehen werden. Zur Auflockerung der teilweise
sehr großflächig wirkenden Fluren, v. a. an den flacheren
Hängen, sollen Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze oder Einzelbäume
entwickelt werden. Dabei ist autochthones Pflanzmaterial einzusetzen. Zu einer optischen Störung
des Tals kommt es durch eine Freileitung, welche die Landschaftsbildeinheit
kreuzt, sowie die Bundesstraße 2, die zudem zu einer Lärmbelastung
innerhalb des Großteils der Einheit führt. Weitere Maßnahmen,
die das Landschaftserleben beeinträchtigen, sollen daher vermieden
werden. Oberpfälzer Hügelland
(XIV)
Die offene Kulturlandschaft des Oberpfälzer Hügellands
soll im Bereich des Fichtelgebirgsanstiegs bei Kirchenpingarten
erhalten und gepflegt, in den übrigen Bereichen durch die
Einbringung von Strukturelementen, wie z.B. Hecken, Rainen,
Baumreihen, Feldgehölzen, Einzelbäumen etc., belebt und
entwickelt werden. Intensive
landwirtschaftliche Nutzung prägt weite Teile des Oberpfälzer
Hügellandes. Die Ausstattung mit strukturierenden Elementen ist
bis auf den Anstieg zum Fichtelgebirge bei Kirchenpingarten eher
gering. Das Landschaftsbild wirkt daher teilweise leer und die
ursprünglich charakteristischen Flurformen und Nutzungsgrenzen
sind in der Landschaft nicht mehr nachzuvollziehen. Sie ist deshalb
in diesen Bereichen verbesserungsfähig. In den steileren Bereichen
bei Kirchenpingarten soll die kleinräumig strukturierte Kulturlandschaft
dagegen möglichst erhalten und gepflegt werden. Die typische Teichlandschaft
der Haidenaab-Niederung bildet eine Besonderheit in der Region
und soll daher erhalten werden. Der hohe Anteil an Nadelbäumen
in den großflächigen Wäldern des Seybothenreuther Forstes und
des Waldes nördlich von Haidenaab wirkt sich durch eine einheitliche
und über die Jahreszeiten hin gleichbleibende Kulisse negativ
auf das Landschaftsbild des Raumes aus und ist damit verbesserungsbedürftig. In
der Landschaftsbildeinheit verlaufen mehrere Straßen und eine
Stromleitung, die störend wirken. Darüber hinaus führt die Bautätigkeit
mit ortsuntypischen Baumaterialien und -stilen auf teilweise exponierten
Lagen, z.B. bei Speichersdorf, zu Störungen des Landschaftserlebens.
Neue Baugebiete sind möglichst gebietstypisch zu planen und zur
Landschaft hin einzugrünen.
Die Landschaft am Fichtelgebirgsanstieg bei Kirchenpingarten
soll erhalten und entwickelt werden.
Die offene Flur des Fichtelgebirgsanstiegs bei
Kirchenpingarten gestaltet sich kleinräumig zwischen zahlreichen
Wäldern, Hecken und Baumreihen. Dieser Strukturreichtum vor der
imposanten Kulisse des Fichtelgebirges ist charakteristisch für
den Anstieg zu dem Mittelgebirge und daher erhaltenswert. Das landschaftlich reizvolle Gebiet sollte nicht
durch weitere Störungen visueller oder akustischer Art beeinträchtigt
werden, da in dem ansteigenden Gelände störende Elemente, wie
z.B. die Staatsstraße 2177 oder die Freileitung im Süden
weit über die Landschaftsbildeinheit hinaus wirken.
Die Landschaft der Teichgebiete bei Haidenaab und Tauritzmühle
soll erhalten und in Teilbereichen durch gliedernde Strukturen,
wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume,
etc. belebt und entwickelt werden. Eine naturnahe Entwicklung
der Teiche soll gefördert werden. Extensiv genutzte Auen
und Wiesenlandschaften sollen erhalten und gefördert werden. Der Tauritzbach verläuft
in einem durch Acker- und Grünlandnutzung geprägten Tal und speist
dabei auf seinem Weg zahlreiche Teiche. Sie sind mit Baumreihen
oder von Laubwäldern umgeben und passen sich daher gut in die
Landschaft ein. Diese typische Teichlandschaft
in der Haidenaab-Niederung findet ihre Fortsetzung im Regierungsbezirk
Oberpfalz und stellt eine Besonderheit in der Region dar. Sie
ist dadurch überwiegend erhaltenswert und durch die Entwicklung
von Grünstrukturen örtlich verbesserungsfähig. Artenreiche Teiche
mit, naturnah zonierten Uferbereichen, Auengehölzen, Wasserpflanzen
und einer reichhaltigen Tierwelt (Wasservögel, Amphibien, etc.)
werten das Landschaftserlebnis sowohl optisch als auch akustisch
auf und führen zu einem intensiven und damit attraktiven Naturerlebnis.
Sind daher als wertvolle Elemente des Landschaftsbildes zu erhalten
und ggf. wieder zu entwickeln. In den Wiesenlandschaften
der Auen ist die traditionell extensive Grünlandnutzung prägend
für diesen Raum und soll zur Erhaltung und Verbesserung der Eigenart
gefördert werden. Östliche Albabdachung
(XV)
Die großflächigen Waldbereiche der Östlichen Albabdachung
sollen in ihrer Ausdehnung erhalten werden. Langfristig
soll eine Entwicklung zu einem standortheimischen Mischwald
erfolgen. Die
Waldgebiete des östlichen Albtraufes, v. a. der Lindenhardter
Forst und der Schnabelwaider Kütschenrain, sollen als unzerschnittene
großflächige Wälder mit einer hohen Kulissenwirkung erhalten werden.
Die Nadelforste überprägen jedoch den ursprünglichen Landschaftscharakter
und sind daher langfristig unter Beachtung naturschutzfachlicher
Ziele (z.B. Flachbärlapp) zu standortgerechten Laub- und Mischwäldern
umzustrukturieren. Die offene landwirtschaftlich
genutzten Flur um Pegnitz und Troschenreuth ist teilweise durch
strukturierende Elemente gegliedert und reizvoll. In großflächigeren
Teilbereichen verliert das Landschaftsbild durch Wegfall dieser
Strukturen jedoch an Eignart und ist durch die örtliche Entwicklung
von Grünstrukturen verbesserungsfähig. Teilweise werden die Ortschaften
durch traditionelle Obstwiesen eingefasst, wie es für das Landschaftbild
der Nördlichen Frankenalb prägend ist. Sie sollen aus diesem Grunde
erhalten, gepflegt und ggf. durch Ausgleichsmaßnahmen wieder entwickelt
werden.
Die Landschaft in der Umgebung von Pegnitz soll erhalten
und in Teilbereichen durch strukturierende Elemente, wie
z.B. Hecken, Raine, Baumreihen, Feldgehölze, Einzelbäume
etc., belebt und entwickelt werden. Typische und historische
Nutzungsformen sollen erhalten und gepflegt werden. Extensiv
genutztes Grünland soll erhalten bzw. wieder hergestellt
werden. Die Umgebung von Pegnitz
ist feuchter als der restliche Naturraum der Frankenalb und der
östlichen Albabdachung zuzuordnen. Sie zeichnet sich durch ein
bewegtes und auf den Höhenlagen stark kuppiges Relief mit bewachsenen
Knocks aus, was schon durch die Topographie zu einer Gliederung
des Raumes und einer Steigerung des perspektivischen Empfindens
führt. Zu dem strukturieren Hecken und Raine die Landschaft, die
auf den Hochflächen auch ackerbaulich genutzt wird. Teilweise
finden sich die typischen Obstwiesen, was den traditionell ländlichen
Charakter unterstreicht. Allgemein besitzt die Landschaft einen
hohen Identifikationswert. Die Landschaft, am Übergang von Fränkischer
Schweiz zur Oberpfalz ist daher erhaltenswert. In weniger gut
strukturierten, intensiver landwirtschaftlich genutzten Bereichen
ist sie durch die örtliche Entwicklung von Grünstrukturen verbesserungsfähig. Historische Landschaftsbestandteile, wie z.B.
die Spuren des früheren Eisenbergbaus, sind Zeugen der Entwicklung
des Pegnitzer Raumes und sollen erhalten und durch kulturhistorische
Informationen vermittelt werden. Erhalten und geschützt werden soll auch die
Ponorhöhle an der Röschmühle, die eine geohydrologische Besonderheit
der gesamten Region darstellt. Ein Teil des Pegnitzwassers versickert
dort und tritt, nach unterirdischem Durchfluss durch den Wasserberg,
in Pseudobrunnen wieder aus. Kuppenalb (XVI)
Die charakteristische Kulturlandschaft der Kuppenalb
soll in ihrer Kleinräumigkeit erhalten und ihrem Charakter
entsprechend entwickelt werden. Der Bereich der Kuppenalb
ist neben den charakteristischen Kuppen mit Dolomitkiefernwald
durch einen sehr hohen Laubwaldanteil gekennzeichnet. Ihr bewegtes
Relief bewirkt ein kleinräumigeres Landschaftsbild, das im Süden
durch gliedernde Elemente noch unterstützt wird. Die abwechslungsreiche
Landschaft soll dort (L XVI 2) erhalten und
gepflegt werden. Der nicht standortgerechte
Fichtenbewuchs in Teilen des Gebietes überprägt die Landschaft
in untypischer Weise und ist daher verbesserungsbedürftig. Die
Hüllweiher, die in der Vergangenheit auf der Albhochfläche die
Wasserversorgung von Mensch und Vieh sicherstellten, machen die
Kulturgeschichte in der Landschaft erlebbar und bereichern das
Landschaftsbild. Sie sind daher erhaltenswert.
Die offene Kulturlandschaft bei Waidach/Weidenhüll
soll durch Strukturelemente, wie z.B. Hecken, Raine, Baumreihen,
Feldgehölze, Einzelbäume etc., belebt und entwickelt werden.
Die Gehölze, Bäume und Obstwiesen in Ortsrandlage sollen
erhalten, gepflegt und bei Verlust wieder ersetzt werden. Der Feldflur um Waidach/Weidenhüll
ist größtenteils ackerbaulich geprägt. Einige Wälder unterbrechen
die Felder und bewirken eine Gliederung des Raumes. Der für den
Standort ungewöhnlich hohe Fichtenanteil wirkt sich beeinträchtigend
auf das Landschaftbild aus und sollte langfristig den umgebenden,
standortheimischen Laub- und Mischwälder (z.B. in der Betzensteiner
Kuppenalb) angepasst werden. Die freie Flur wirkt z. T. durch
die Intensivnutzung verarmt und ist durch die Entwicklung von
Grünstrukturen verbesserungsfähig. Die Ortseingrünungen, die zumeist
aus Streuobstwiesen, Heckenstrukturen oder Bäumen bestehen, unterstützen
den traditionell ländlichen Charakter des Raumes und sind daher
erhaltenswert. Die kulturhistorisch wertvollen
Hüllweiher, wie z.B. bei Betzenstein, Höchstädt, Leupoldstein,
Münchs, Siegmannsbrunn, Trägweis, Waidach, Weidenhüll und im Waldgebiet
des Waidacher Forstes sind erlebbare Zeugnisse der kulturellen
Entwicklung und stellen eine Bereicherung des Landschaftsbildes
dar. Sie sollen daher erhalten und gepflegt werden.
Die Kultur- und Waldlandschaft der Kuppenalb um Betzenstein/Klausberg
soll in ihrem kleinräumigen Charakter erhalten und gepflegt
werden. Dabei soll der hohe Laubwaldanteil sowie die Dolomitkiefernwälder
auf den Kuppen erhalten bleiben und weiter entwickelt werden.
Das Gebiet um Betzenstein
zeichnet sich durch seine extreme Kleinteiligkeit aus. Zahlreiche
kleine Wälder auf den sanften Kuppen durchziehen die Flur. Sehr
charakteristisch ist deren hoher Laubholzanteil sowie die trockenen
Dolomitkiefernwälder auf den Kuppen. Das Offenland zeigt einen
kleinräumigen Wechsel von Acker und Grünland. Die prägende Kleinräumigkeit
und Ursprünglichkeit der Landschaft besitzt einen hohen Identifikationswert
und soll daher erhalten und gepflegt werden. Vor allem die charakteristischen
kleinen Kiefernwälder auf Kuppen oder Reliefsprüngen sollen zu
diesem Zweck erhalten werden. Der prägnante hohe Laubwaldanteil
in der ganzen Landschaftsbildeinheit gibt ihr zudem die besondere
Eigenart und ist daher von hoher Bedeutung. Auf der Hochfläche liegen
kleine Ortschaften mit historischer Siedlungsstruktur, die sich
oft um Hüllweiher herum entwickelt haben. Sie werden zumeist durch
einen Obstwiesengürtel in die umgebende Landschaft integriert.
Weitere Hüllweiher finden sich auch noch in der offenen Flur. Die Hüllweiher, die in
dieser Landschaftsbildeinheit besonders häufig vertreten sind,
sind erlebbare Zeugnisse der kulturellen Entwicklung und stellen
eine Bereicherung des Landschaftsbildes dar, die es zu erhalten
gilt. Veldensteiner Forst
(XVII)
Die großflächige, unzerschnittene Waldfläche des
Veldensteiner Forstes ist zu erhalten.
Die
großräumig unzerschnittene Waldfläche des Veldensteiner Forstes
ist eine der größten Waldflächen der Region und die größte im
Naturraum der Nördlichen Frankenalb. Seine jetzige Ausdehnung
beruht auf der früheren Nutzung als Jagdgebiet der Bamberger Fürstbischöfe.
Er stellt daher eine Besonderheit im Süden der Region dar, die
es in ihrer jetzigen Größe und Ausdehnung zu erhalten gilt. Die überwiegenden Fichten-
und Kiefernforste auf sandigen bis tonigen Böden werden stellenweise
durch Laubwaldinseln unterbrochen. Die Fichte hat die eigentlich
typischen Baumarten wie z.B. Kiefer oder Eiche in den Nadelwaldbereichen
weitestgehend verdrängt. Um dem Standort gerecht zu werden, sollte
eine Entwicklung zu naturnahen, standortheimischen Mischwäldern
mit entsprechendem Kiefernanteil angestrebt werden. Der
Veldensteiner Forst hat durch das fehlende Relief keine besondere
landschaftliche Wirkung. Jedoch werten die Zeugnisse der geologischen
Entwicklung der Frankenalb, der altkreidezeitlichen Verkarstung,
wie z.B. zahlreiche Dolinen, Höhlen und Felsbildungen (z.B. der
große Lochstein) sowie die vom Menschen angelegten Hüllweiher
in Teilbereichen das Landschaftsbild auf. Diese Landschaftselemente
sollen daher auf Grund ihrer positiven Wirkung auf das Landschaftsbild
und ihrer geologischen Bedeutung erhalten und – unter Berücksichtigung
der Belange des Natur- und Artenschutzes – erlebbar gemacht werden.
Hierbei sind jedoch hinsichtlich der Dolinen Ziele und Maßnahmen
zum Schutz des Grund- und Trinkwassers abzuwägen.
Im Rahmen der Bauleitplanung soll auf eine bedarfsorientierte
Siedlungsentwicklung geachtet werden, die durch Eingrünungen
in die Landschaft eingebunden wird und sich an den vorhandenen
Baustilen sowie Siedlungsstrukturen orientiert.
Eingriffe, die das Landschaftsbild beeinträchtigen können,
sollen vermieden werden.
Die Kulissenwirkung des Fichtelgebirgsanstiegs und die visuellen
Leitstrukturen sollen erhalten werden.
Die Grünlandbereiche entlang von Rotem Main und Pegnitz
sollen erhalten und wo möglich ausgedehnt werden.
Die markante, buchtenreiche Wald-Offenlandgrenze im Süden
soll erhalten werden.
Der Nadelwaldanteil sollte vor allem in den Tälern zugunsten
standortgerechter Gehölze reduziert werden.
Die prägende Kulisse des Fichtelgebirgsanstiegs sollte in
ihrer Wirkung nicht geschmälert werden. Die visuellen Leitstrukturen
sollen erhalten werden.
Weitere Eingriffe, welche die Qualität des Landschaftsbildes
mindern, sollen vermieden werden.
Die Eremitage soll als eine der herausragensten Gartenanlagen
des 18. Jahrhunderts mit den typischen Gestaltungselementen
dieser Kulturepoche erhalten und gepflegt werden. Die reizvollen
Blickbezüge in die umgebende Landschaft sind zu erhalten.
Die Waldsäume sollen in ihrer gebuchteten Ausprägung erhalten
werden.
Weitere Maßnahmen, die zu einer Vermehrung der optischen
und akustischen Beeinträchtigungen des Landschaftserlebens
(z.B. durch besonders fernwirksame Windenergieanlagen) führen,
sollen vermieden werden.
Der Nadelholzanteil in den Wäldern soll zugunsten standortgerechter
Baumarten reduziert werden.
Weitere Störungen, die das Landschaftsbild beeinträchtigen
können, sollen vermieden werden.
Die charakteristischen Teichgebiete sollen erhalten werden.
Weitere Störungen, die das Landschaftsempfinden beeinträchtigen
können, sollten vermieden werden.
Die offene Feldflur soll durch strukturierende Elemente,
wie z.B. Hecken, Raine, Ranken, Baumreihen, Feldgehölze,
Einzelbäume etc., belebt und entwickelt werden.
Die Obstwiesen in Ortsrandlage sollen erhalten, gepflegt
und im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen wieder entwickelt
werden.
Die geohydrologische Besonderheit „Ponorhöhle“ am Wasserberg
ist in ihrer hydrologischen Funktion langfristig zu erhalten
und vor Beeinträchtigungen zu schützen.
Die nicht standortgerechten Fichtenbestände im nördlichen
Teilbereich sollen langfristig zu standortheimischen Laub-
und Mischwäldern entwickelt werden.
Die kulturhistorisch wertvollen Hüllweiher, die in dem Landschaftsbildraum
gehäuft auftreten, sollen erhalten, gepflegt und ggf. saniert
werden.
Der Fichtenanteil in einigen Wäldern der Hochfläche soll
zu Gunsten standortheimischer Laub- und Mischwälder verringert
werden.
Die vielen, hier noch erhaltenen Hüllweiher sind als regionale
Besonderheit zu schützen, zu pflegen und ggf. zu sanieren.
Die Bauleitplanung soll eine landschaftsgebundene und an
das vorhandene Siedlungsbild angepasste Bautätigkeit sichern.
Die historischen Hüllweiher sollen erhalten, gepflegt und
gegebenenfalls wiederhergestellt werden.
Eine Entwicklung zu einem naturnahen, standortheimischen
Wald soll angestrebt werden.
Die Felsformationen, Dolinen und Höhlen sowie die Hüllweiher
sollen als Zeugnisse der geologischen und kulturhistorischen
Entwicklung der Frankenalb erhalten werden. Hinsichtlich
des Erhaltes der Dolinen in Wasserschutzgebieten sind Maßnahmen
zum Trinkwasserschutz abzuwägen.