Die drei Landschaftstypen, in die sich die Region grob
gliedern lässt, Albhochfläche, Obermainisches/Oberpfälzisches Hügelland
und das Grundgebirge wurden in die nachfolgend erläuterten Untereinheiten
aufgeteilt. Sie ähneln zwangsläufig in ihrer Abgrenzung und Einteilung
den Naturräumen, können aber auf Grund optischer und physiognomischer
Kriterien abschnittsweise weiter untergliedert und differenziert werden.
Sie sind der Inselkarte auf Karte 1.5 zu entnehmen.
Die Wiesentalb (XI) ist die eher flachwellige
Hochebene der Fränkischen Schweiz, die durch tief eingeschnittene Täler
von Wiesent, Aufseß und Ailsbach durchschnitten ist. Die typische Nutzungsabfolge
beginnt mit grünlandgeprägten Tälern, die häufig noch einer natürlichen
Überschwemmungs- und Grundwasserdynamik unterliegen. Sie gehen über in
steile Hänge, die teils mit Nadelwald, teils aber auch mit wertvollen
Laub- oder Mischwaldbeständen bestanden sind. Teilweise finden sich an
den Hängen Halbtrockenrasen oder Magerrasen mit Wacholderheiden in Kombination
mit bizarren Felsformationen. Auf der wasserarmen Hochfläche liegen zumeist
karge Äcker (Kalkscherbenäcker) und eingestreut kleinere Wälder oder Feldgehölze.
Als Übergang zum Obermainischen Hügelland zieht sich die östliche Albabdachung
in Nordwest-Südost-Ausrichtung durch die Region. Ihre steilen Hänge sind
mit Misch- und Nadelwald bestanden und bilden die markante Grenzlinie
der Wiesentalb. In weiten Teilen des Obermainischen Hügellandes kann sie
als eindrucksvolle Kulisse erlebt werden.
Die südlich angrenzende Kuppenalb (XVI) ist
auf der Hochfläche stärker reliefiert. Die zahlreichen Kuppen sind meist
mit Laubwald bestanden und oft von Grünland umgeben. In flacheren Bereichen
wechseln sich Ackernutzung und Wiesennutzung ab. Tief eingeschnittene
Täler wie im Bereich der Wiesentalb bzw. nennenswerte Fließgewässer finden
sich im Bereich der Region 5 auf der Kuppenalb nicht.
Der Veldensteiner Forst (XVII) im Osten
der Fränkischen Schweiz gelegen, bildet einen der großen unzerschnittenen
Räume in der Region. Die sandigen bis tonigen Böden in diesem Bereich
und die bereits historische Nutzung als Jagdgebiet bedingen die heutige
Erscheinung als ausgedehnter Kiefern- bzw. Fichtenforst, in dem sich auch
Laub- und Mischwaldinseln finden.
Im Bereich der östlichen Albabdachung (XV) im
Raum Pegnitz verändert sich die Landschaft im Gegensatz zur Hochfläche
der Wiesentalb. Der Grünlandanteil, die Strukturdichte und die Höhenunterschiede
nehmen zu. Östlich von Pegnitz lässt dieser Eindruck jedoch wieder nach.
Der Gewässeranteil steigt, was sich in Feuchtgebieten um die Quellbäche
der Pegnitz widerspiegelt.
Das Obermainische Hügelland ist seiner Entstehung und
geologischen Verhältnisse nach sehr unterschiedlich und daher schwer zu
gliedern.
Auffällig ist der stark grünlandbetonte Hummelgau
(XII) am Rand der Albabdachung, der durch diese Kulisse an Reiz
gewinnt. Einige kleine bewaldete Kuppen in dem ansonsten eher flachen
Abschnitt südwestlich von Bayreuth ergänzen das Landschaftsbild. Es bieten
sich weite Ausblicke auf die Bruchschollenzone und das Fichtelgebirge.
Der Hummelgau geht nach Westen über in den Landschaftsbildraum
Roter Main-Steinach-Gebiet (XIII). Die Landschaft ist hier flach
wellig und wird bis auf die Talbereiche meist ackerbaulich genutzt. In
den Auen überwiegt Grünland, die Ufer der Fließgewässer, vor allem des
Roten Mains, sind oft mit Laubbäumen bewachsen. Auf den Geländerücken
zwischen den Fließgewässern wird in der Regel intensive Landwirtschaft
betrieben. In Teilbereichen finden sich dort auch größere Nadelwälder.
Im Osten setzt sich dieser Raum fließend in das Oberpfälzische
Hügelland (XIV) fort, das noch deutlicher ackerbaulich geprägt ist.
Die großräumige, flache Landschaft bietet weite Ausblicke auf die Erhebungen
der Oberpfalz und das nördlich angrenzende Fichtelgebirge. Forstliche
Nutzung beschränkt sich auf einzelne, größere Waldflächen, wie z.B. den
Seybothenreuther Forst oder das Herrenholz. Die Flusstäler sind tiefer
in die Umgebung eingeschnitten.
Von Bayreuth bis Kulmbach zieht sich die Region des
Roten Maines (X). Sie wird durch die breite, von Grünland genutzte
Aue des Roten Maines, durch den Sandsteinrücken mit dem markanten Anstieg
von Kühnleite und Sankt Georgen Forst nordöstlich davon und den Limmersdorfer
Forst auf der südlichen Keuperstufe bestimmt. Der Talgrund unterliegt
ebenfalls einer natürlichen Überschwemmungsdynamik. An den flach ansteigenden
Hängen nimmt die Ackernutzung zu. Die weiter entfernten, zumeist mit Nadelwald
bestandenen Hänge gehen in Hochflächen über, die teils bewaldet sind (Limmersdorfer
Forst) und teilweise ackerbaulich genutzt werden (Hochfläche Pechgraben/Theta).
Parallel dazu, nach Nordosten verschoben, lässt sich
der Raum Schorgasttal und Tal des Weißen Maines (VIII) abgrenzen.
Die Täler sind zumeist tief in die umgebende Landschaft eingeschnitten
und werden überwiegend als Grünland genutzt. Auf den Hängen des zentral
in diesem Landschaftsbildraum gelegenen Muschelkalkrückens sind vereinzelt
noch charakteristische Heckenlandschaften anzutreffen, wie z.B. in Lanzendorf.
Andernorts überwiegt zumeist intensivere Ackernutzung. In steileren Lagen
wurde früher Wein angebaut (Ködnitzer Weinleite). Im Bereich des Kulmbacher
und Trebgaster Forstes dominieren auf den Hängen und Hochflächen Laub-,
Misch- und Nadelwälder.
Die Kulmbacher Hügellandschaft (IX) ist stark
reliefiert, mit ausgeprägten Tälern und einem reich strukturierten Nutzungsgeflecht
aus Acker und Grünland. Die Gewässer werden zumeist von Ufergehölzen begleitet.
Die Fließgewässer liegen überwiegend in grünlandgenutzten Auen. Von einigen
Stellen aus kann die Kulisse der östlichen Albabdachung und des Anstiegs
zum Frankenwald erlebt werden, deren bewaldete Hänge steil aufragen. Auf
dem Muschelkalkrücken westlich und südwestlich von Stadtsteinach existiert
mit dem sogenannten „Bergfeld“ noch ein Rest einer charakteristischen
Heckenlandschaft, wie sie, vergleichbar zum Heckengebiet bei Lanzendorf
(vgl. oben), hier einst weiter verbreitet war. Nach Norden hin überwiegen
intensiver ackerbaulich genutzte Gebiete.
Der Anstieg zum Frankenwald entlang der Fränkischen
Linie mit einem Höhenunterschied von rund 100 bis 200 m auf kurzer
Strecke bildet eine beeindruckende Kulisse. Seine hauptsächlich mit Mischwald
bestandenen Hänge tragen nur in sehr steil eingeschnittenen Tälern (Steinach,
Wolfsbach) Laubwald. Er geht über in die ebenfalls bewaldete Hochfläche
des Frankenwaldes (III), in die viele Rodungsinseln eingestreut sind.
Diese werden hauptsächlich ackerbaulich genutzt. Auf der rauen Hochfläche,
die den Charme des Frankenwaldes ausmacht, bieten sich teilweise weite
Ausblicke über das Obermainische Hügelland und die Fränkische Alb. An
den Hangkanten existieren z. T. große Diabas-Steinbrüche, die sich auf
Grund der Fernwirkung negativ auf das Landschaftsbild auswirken.
Weiter im Norden werden die Waldflächen dichter und
bedecken zusammenhängend über 80 km². Diese Nadelwälder bilden den
Landschaftsbildraum Wälder des Frankenwaldes (I). Sie sind durch
tief eingeschnittene Täler gegliedert, an deren steilen Hängen sich Misch-
und Laubwälder (z.B. Geroldsgrüner Forst) finden. Die Tallagen werden
überwiegend als Grünland genutzt bzw. sind von Hochstaudenfluren bestanden.
Die Bad Stebener Rodungsinsel im Norden ist eine weitläufige Hochebene,
die im Gegensatz zu den südlicheren Rodungsinseln (vgl. oben) den Charakter
einer „Insel“ kaum mehr erkennen lässt. Das im Oberlauf weite Tal der
Selbitz verengt sich im Naturraum des Frankenwaldes zusehends. Im Höllental
hat sich der Fluss in eine beeindruckende Talschlucht eingeschnitten.
Flachwellig zeigt sich die weiträumige Agrarlandschaft
des Mittelvogtländischen Kuppenlandes (II). Kleine Wäldchen bereichern
die ansonsten eher strukturarmen Ackerflächen. Durch diese Landschaft
schlängelt sich die Sächsische Saale in einem immer enger und tiefer eingeschnittenen
Tal nach Norden und knickt schließlich nach Westen. Steilere Hänge sind
von Laubwäldern bedeckt, während das Tal durch Siedlungen und Staustufen
stärker anthropogen geprägt ist. Daneben charakterisieren Hochstaudenfluren
und naturnahe Uferbereiche den überwiegend grünlandgenutzten Talraum.
Im Süden begrenzt der Rehauer Forst im Naturraum Oberes Vogtland als geschlossenes
Waldgebiet die Landschaft zum Fichtelgebirge hin.
Die Münchberger Hochfläche (IV) wird vom Frankenwald
im Nordwesten und dem Fichtelgebirge im Südosten gesäumt. Die Hochfläche
selbst hat im Kontrast zu den Hochlagen der Mittelgebirge nur einen geringen
Waldanteil. Die landwirtschaftliche Nutzung überwiegt deutlich. Zwischen
sanften Bergkuppen und Höhenrücken betten sich weite flache Mulden. Letztere
bedingen durch ihre Staunässe oft Grünlandnutzung. An den meisten Standorten
herrscht jedoch Ackernutzung vor. Die Serpentinhänge (z.B. Haidberg oder
Wojaleite) bilden eine naturkundliche Besonderheit in diesem Bereich.
Saale und Selbitz ziehen sich, gesäumt von Ufergehölzen, in flachen, grünlandgeprägten
Tälern durch diesen Landschaftsbildraum.
Die Berge des Hohen Fichtelgebirges (V) umringen
hufeisenförmig die nach Osten offene Selb-Wunsiedler Hochfläche. Tiefe
Taleinschnitte (z.B. Steinach, Weißer Main) trennen die zahlreichen Gebirgskämme.
Hier kann man von manchem Ort aus weite Fernblicke in die umgebenden Landschaften
genießen. Große geschlossene Waldgebiete, die überwiegend aus Fichtenforsten
bestehen, bedecken die Granitlandschaft. Als Zeugen dieser Geologie treten
Felsgebilde und auf den Gipfeln die Blockmeere oder Felsenlabyrinthe auf,
die eine typische Moos- und Flechtenvegetation kennzeichnet. Wo Rodungsinseln
den Wald unterbrechen, findet man im Umfeld der Siedlungen strukturreiche
Bergwiesen und Magerrasen. Aber auch die Oberläufe der Flüsse, die hier
entspringen, sowie die Moore prägen den Eindruck dieser Hauptwasserscheide
Europas. Das Fichtelgebirge ist mit seinem eigenen Charakter eine ganzjährig
gut besuchte Erholungslandschaft. Kleine und große Abbauflächen (Granitsteinbrüche)
finden sich in dem sonst wenig durch großflächige Nutzungen beanspruchten
Raum.
Die flachwellige Selb-Wunsiedler Hochfläche (VI)
wird vom Hohen Fichtelgebirge eingerahmt, welches die landschaftliche
Kulisse bildet. Waldbedeckte Kuppen werden hier von ackerbaulich geprägten
Landschaften eingefasst. Während man in steileren Lagen der Hochfläche
auf terrassenförmig angelegte Äcker trifft (z.B. bei Schönbrunn und Breitenbrunn),
sind die Talsenken überwiegend von Grünland geprägt. In den Flussauen
bereichern Erlenwälder Natur und Landschaft. Im Nordosten schließt sich
der Selber Forst an. Im Süden bilden der Arzberger Forst und der Reichswald
mit Elmberg und Ruhberg die Landschaftskulisse. Die Nadel- und Laubwälder
bestimmen die Hochfläche, in die im Reichswald Rodungsinseln und Waldwiesen
eingestreut sind.
Der waldbedeckte Granitrücken des Steinwaldes (VII)
erhebt sich südlich des Fichtelgebirges. In diesem relativ lichten Wald
bedeckt eine reiche Kraut- und Moosschicht den Boden. Kiefern und Buchen,
Bergahorn, Eichen und Tannen durchsetzen den Fichtenforst. Auf manchen
Lichtungen trifft man auf schöne Moor- und Waldwiesen. Ortschaften sind
von Acker- und Grünland umgeben. Bäche durchziehen die Landschaft und
prägen mit ihrem Gehölzsaum das Landschaftsbild.
Diese Landschaftsbildräume unterteilen sich nochmals
in die unten aufgeführten Landschaftsbildeinheiten, deren landschaftliche
Eigenart und Reliefdynamik jeweils für die gesamte Einheit bewertet worden
ist.
 
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