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9.1.2
Geplante Naturschutzgebiete
Für
die folgenden Landschaftsteile ist die Ausweisung als Naturschutzgebiete
anzustreben. Die Lage der Gebiete bestimmt sich nach Karte 7b:
Im Naturraum Obermainisches Hügelland (071)
- Feuchtgebiet Blumenau
- Reuthbachtal
Im Naturraum Nördliche Frankenalb (080)
- Püttlachtal
- Schusterleite
Im Naturraum Münchberger Hochfläche (393)
- Mähringsbach, Höllbach und Perlenbach
Im Naturraum Hohes Fichtelgebirge (394)
- Gipfelbereich des Epprechtstein mit
umliegenden Steinbrüchen
- Mähringsbach, Höllbach und Perlenbach
- Torfmoorhölle
Im Naturraum Selb-Wunsiedler Hochfläche (395)
- Oberes Egertal
- Unteres Röslautal und Egertal bei
Hohenberg a. d. Eger
- Paradiesteiche und Buchberg bei Dürnberg
- Schneeheide-Kiefernwald südöstlich
Selb
- Biotopverbund Häuselloh–Wunsiedler
Weiher (Erweiterung NSG)
- Mähringsbach, Höllbach und Perlenbach
- Torfmoorhölle
Im Naturraum Oberes Vogtland (412)
- Mähringsbach, Höllbach und Perlenbach
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Natürliche und naturnahe Gebiete mit naturraumtypischen oder gefährdeten
Lebensgemeinschaften, die bedrohten Arten als Kernlebensräume dienen,
sollen dauerhaft erhalten und naturschutzrechtlich gesichert werden. Als
Naturschutzgebiete sollen in der Region alle größeren, aus naturschutzfachlicher
Sicht hochwertigen Lebensräume unter Schutz gestellt werden. Im einzelnen
bestehen kurz- bis mittelfristig für folgende Gebiete Naturschutzgebietsplanungen
(Tabelle 23):
Tab. 23: Geplante Naturschutzgebiete
Naturraum Obermainisches Hügelland (071)
Schutzgebietsbezeichnung
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Kurzbeschreibung
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Fläche
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Feuchtgebiet Blumenau
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Talaue des Weißen Mains mit Nass- und Feuchtwiesen,
Hochstaudenfluren;
Vorkommen zahlreicher seltener und gefährdeter Tier-
und Pflanzenarten;
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169 ha
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Reuthbachtal
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Auwald, Bruchwald, Großseggensumpf, Flachmoor und
Übergangsmoor, Röhricht, Magerwiesen;
Vorkommen zahlreicher seltener und gefährdeter Tier-
und Pflanzenarten;
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18 ha
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Naturraum Nördliche Frankenalb (080)
Schutzgebietsbezeichnung
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Kurzbeschreibung
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Fläche
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Püttlachtal
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Talaue der Püttlach mit angrenzenden Talhängen;
Ausgedehnte, artenreiche Feuchtwiesen, Hochstaudenfluren
und Flachmoorbereiche;
Quellfluren, Auwälder, Hangbuchenwälder und Felsbereiche
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225 ha
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Schusterleite
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Naturnaher Mischwald mit Vorkommen stark gefährdeter
Pflanzenarten (Frauenschuhstandort)
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17 ha
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Naturraum Münchberger Hochfläche (393)
Schutzgebietsbezeichnung
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Kurzbeschreibung
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Fläche
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Mähringsbach, Höllbach und Perlenbach
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Naturnahe Fließgewässer mit angrenzenden Talauen;
Vorkommen seltener und stark gefährdeter Tier- und
Pflanzenarten
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Gesamtfläche: 219 ha
Anteil im Naturraum: 42 ha
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Naturraum Hohes Fichtelgebirge (394)
Schutzgebietsbezeichnung
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Kurzbeschreibung
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Fläche
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Gipfelbereich des Epprechtstein mit umliegenden Steinbrüchen
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Exponierte, montane Felsbereiche;
Ehemalige Steinbrüche mit Blockhalden und Kleingewässern;
Vorkommen von z. T. stark gefährdeten Tier- und Pflanzenarten; für
Oberfranken einzigartige Kryptogamenvegetation
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19 ha
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Mähringsbach, Höllbach und Perlenbach
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Naturnahe Fließgewässer mit angrenzenden Talauen;
Vorkommen seltener und stark gefährdeter Tier- und
Pflanzenarten
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Gesamtfläche: 219 ha
Anteil im Naturraum: 18 ha
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Torfmoorhölle
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Hochmoorreste, Übergangsmoorbereiche, Lebensraum
seltener Tierarten
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Gesamtfläche: 133 ha
Anteil im Naturraum: ca. 95 ha
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Naturraum Selb-Wunsiedler Hochfläche (395)
Schutzgebietsbezeichnung
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Kurzbeschreibung
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Fläche
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Oberes Egertal
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Naturnaher Flusslauf der Eger zwischen Weißenstadt
und Hendelhammer mit angrenzender Talaue;
Vorkommen einer Vielzahl stark gefährdeter und vom
Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten
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525 ha
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Unteres Röslautal und Egertal bei Hohenberg a. d.
Eger
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Talaue der unteren Röslau und der Eger als Lebensraum
für stark gefährdete Tierarten, wie Fischotter, Weißstorch, Graureiher,
Wiesenbrüter, Greifvögel, Fledermäuse;
Vorkommen stark gefährdeter Pflanzenarten wie Buschnelke
und Himmelsleiter
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151 ha
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Paradiesteiche und Buchberg bei Dürnberg
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Feuchtgebietskomplex mit naturnahen Kleingewässern,
Verlandungsbereichen mit Hochstaudenfluren, Röhricht, Flachmooren
und Feuchtwäldern, Übergänge zu Buchenaltbeständen und Felsbiotopen
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56 ha
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Schneeheide-Kiefernwald südöstlich Selb
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Weißmoos-Kiefernwald mit ausgedehntem Vorkommen von
Schneeheide, z. T. Reliktbestockung mit Selber Höhenkiefer
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73 ha
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Biotopverbund Häuselloh – Wunsiedler Weiher (Erweiterung
NSG Häuselloh)
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Feuchtwiesen, extensiv bewirtschaftete Teiche mit
Vermoorungen, naturnaher Bachlauf
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34 ha
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Mähringsbach, Höllbach und Perlenbach
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Naturnahe Fließgewässer mit angrenzenden Talauen;
Vorkommen seltener und stark gefährdeter Tier- und
Pflanzenarten;
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Gesamtfläche: 219 ha
Anteil im Naturraum: 18 ha
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Torfmoorhölle
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Hochmoorreste, Übergangsmoorbereiche, Lebensraum
seltener Tierarten
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Gesamtfläche: 133 ha
Anteil im Naturraum: ca. 38 ha
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Naturraum Oberes Vogtland (412)
Schutzgebietsbezeichnung
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Kurzbeschreibung
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Fläche
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Mähringsbach, Höllbach und Perlenbach
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Naturnahe Fließgewässer mit angrenzenden Talauen;
Vorkommen seltener und stark gefährdeter Tier- und
Pflanzenarten
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Gesamtfläche: 219 ha
Anteil im Naturraum: 140 ha
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Zur Erhaltung,
Sicherung und Pflege der geplanten Naturschutzgebiete sollen folgende
Grundsätze beachtet werden:
- Bis zur naturschutzrechtlichen Sicherung
der Gebiete soll auf die Erhaltung der Gebiete und deren hochwertigen
Zustand geachtet werden.
- Zusätzliche Flächeninanspruchnahmen durch
andere Nutzungen sowie beeinträchtigende Nutzungen der Gebiete
oder benachbarter Gebiete sollen grundsätzlich unterbleiben.
- Insbesondere sollen nachteilige Veränderungen
des Standortes, vor allem Eingriffe in den Bodenwasserhaushalt
unterbleiben.
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Um die hohe Lebensraumfunktion der vorgeschlagenen Naturschutzgebiete
bis zu ihrer Unterschutzstellung zu erhalten, sollten bestandserhaltende
und -fördernde Maßnahmen durchgeführt werden. So können durch den gezielten
Einsatz von Fördermitteln und Pflegeprogrammen, Bewirtschaftungsvereinbarungen
und naturschutzfachliche Beratungen wichtige Erhaltungsziele bereits vor
dem Ausweisungsverfahren gesichert werden. Die notwendigen Pflegemaßnahmen
sind mit den Naturschutzbehörden abzustimmen. Hierzu sollen Pflege- und
Entwicklungskonzepte für die vorgeschlagenen Gebiete erarbeitet werden.
Langfristig sollen die Maßnahmen in die rechtliche Sicherung der vorgeschlagenen
Gebiete münden.
Zusätzliche Flächeninanspruchnahmen durch andere Nutzungen sowie problematische
Nutzungsumwidmungen (Eingriffe) führen unmittelbar zu einer starken Minderung
der hohen Lebensraumqualität der vorgeschlagenen Schutzgebiete. Deshalb
sollen in diesen Gebieten und in ausreichend großen, benachbarten Pufferflächen
Eingriffe wie Abbau, Bebauung, Verkehrstrassierungen, Zerschneidungen
durch Ver- und Entsorgungsleitungen sowie Aufforstungen nicht erfolgen.
Lebensräume seltener Arten zeichnen sich häufig durch extreme Standortbedingungen
aus. Wertvolle Lebensgemeinschaften befinden sich vor allem auf trockenen,
feuchten bis nassen oder nährstoffarmen Standorten. Durch Veränderungen
ihrer Standortbedingungen sind sie deshalb stark gefährdet. Deshalb sollen
die Standorte der schutzwürdigen Bestände keine Veränderung durch Nährstoffeinträge,
Veränderungen des Bodenprofils, Entwässerungen oder Grundwasserabsenkungen
erfahren. In beeinträchtigten Gebieten sollen geeignete Maßnahmen ergriffen
werden, um die ursprünglichen Standortvoraussetzungen wiederherzustellen.
 
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