|
9.1 Naturschutzgebiete
und Natura 2000-Gebiete
9.1.1 Bestehende Naturschutzgebiete
Festgesetzte Naturschutzgebiete sollen weiterhin gesichert
bleiben.
In Naturschutzgebieten besitzen die Belange von Natur
und Landschaft absoluten Vorrang. Alle Handlungen, die zu einer Zerstörung,
Beschädigung oder Veränderung des Naturschutzgebietes oder seiner Bestandteile
oder zu einer nachhaltigen Störung führen könnten, sind deshalb zu unterbinden.
Nutzungen, die dem Schutzziel entgegenstehen, sind zu unterlassen (vgl.
Art. 7 BayNatSchG).
In
der Region Oberfranken-Ost sind insgesamt ca. 1.528,9 ha als Naturschutzgebiet
ausgewiesen. Dies entspricht einem Flächenanteil von ca. 0,4 % (zum
Vergleich die entsprechenden Werte der vorausgehenden Landschaftsentwicklungskonzepte:
Region Main-Rhön 3,4 %, Region Landshut ebenfalls 0,4 %). Die
Region Oberfranken-Ost weist damit den gleichen Flächenanteil an Naturschutzgebieten
auf, wie die Region Landshut, die jedoch einen geringeren Anteil ökologisch
bedeutsamer Gebiete besitzt.
Innerhalb der naturräumlichen Haupteinheiten verteilen
sich die Naturschutzgebietsflächen wie folgt (Tabelle 21):
Tab. 21: Flächenanteile
von Naturschutzgebieten an den Hauptnaturräumen
Naturraum
|
Fläche NSG (ha)
|
Anteil am Naturraum (%)
|
Oberpfälzisches Hügelland (070)
|
74,0
|
0,9
|
Obermainisches Hügelland (071)
|
86,7
|
0,1
|
Nördliche Frankenalb (080)
|
118,7
|
0,2
|
Nordwestlicher Frankenwald (392)
|
235,4
|
0,7
|
Münchberger Hochfläche (393)
|
25,0
|
0,1
|
Hohes Fichtelgebirge (394)
|
342,6
|
0,7
|
Selb-Wunsiedler Hochfläche (395)
|
503,5
|
1,1
|
Mittelvogtländisches Kuppenland (411)
|
114,0
|
0,5
|
Oberes Vogtland (412)
|
29,0
|
0,8
|
Summe
|
1.528,9
|
|
In der Region Oberfranken-Ost sind die nachfolgend in Tabelle 22 aufgeführten
Gebiete als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Lage und Umgriff sind der
Karte 7b zu entnehmen.
Tab. 22: Bestehende Naturschutzgebiete
Naturraum Oberpfälzisches Hügelland (070)
Nummer
|
Schutzgebietsbezeichnung
|
Kurzbeschreibung
|
Fläche
|
400.009
|
Teufelsloch
|
Beeindruckende bachdurchflossene Rhätschlucht mit
interessanter Flora und Vegetation. Montane Pflanzenarten. Interessante
Felsmoosflora. Verwitterungsformen im Rhätsandstein. Kleiner Wasserfall
an der "Teufelsbrücke" (d. i. im Westen querende Waldstraße).
|
6,2 ha
|
400.019
|
Weinberg bei Untersteinach
|
Muschelkalkhang des Steinachtales östlich Bayreuth
mit Halbtrockenrasen. Im Naturraum seltene, durch Schafbeweidung
entstandene Pflanzengesellschaften mit seltenen Pflanzen- und Tierarten.
|
12,8 ha
|
400.036
|
Mainaltwasser bei Mainleus
|
Einer der letzten naturnahen Altarme im Maintal mit
artenreicher Tier- und Pflanzenwelt sowie reichem Ufergehölzbestand
und Auenwaldresten.
|
4,2 ha
|
400.037
|
Craimoosweiher Schnabelwaid
|
Großes und an Pflanzen- und Tierarten außergewöhnlich
reiches Stillgewässer. Breite Röhricht- und Verlandungszonen und
Ufergehölzbestand. Wichtiger Rastplatz für durchziehende Wasservogelarten.
|
19,0 ha
|
400.040
|
Steinachtal mit Deichselhölzchen
|
Naturnahe Laubmischwälder (einschließlich Auwälder)
und naturnahes Fließgewässer der Steinach als Lebensräume typischer
Pflanzen- und Tierarten.
|
11,5 ha
|
400.044
|
Ködnitzer Weinleite
|
Südexponierte Hanglange im Muschelkalk vom Unteren
(obere Grenze des Wellenkalkes) über den Mittleren bis hinaus zum
Oberen Muschelkalk (Hauptmuschelkalk). Ehemaliger Weinberg (bis
vor ca. 135 Jahren) mit Geröllfluren, Halbtrockenrasen und unterschiedlichen
Sukzessionsstadien bis hin zum Laubwald. Typische Tier- und Pflanzenwelt
dieser Lebensräume.
|
33,0 ha
|
Naturraum Nördliche Frankenalb (080)
Nummer
|
Schutzgebietsbezeichnung
|
Kurzbeschreibung
|
Fläche
|
400.017
|
Wacholderhänge bei Wonsees
|
Talhänge der Kainach südlich Wonsees mit den Landschaftsteilen
"Pfaffental", "Schlötzmühle" und "Pflasterberg".
Halbtrockenrasen mit Dolomitfelsen und Wacholderbeständen als Reste
eines ehemals häufigen und charakteristischen Vegetationstyps, durch
Schafbeweidung entstanden, mit seltenen und gefährdeten Pflanzen-
und Tiergemeinschaften.
|
13,2 ha
|
400.049
|
Laubmischwald im oberen Aufseßtal
|
Naturnahe und artenreiche Laubmischwaldbestände,
die für diesen Lebensraum typische Tier- und Pflanzenwelt und deren
Lebensraum.
|
19,5 ha
|
400.085
|
Knock bei Obernsees
|
Laubmischwald mit wärmeliebenden Magerrasenbereichen.
|
14,0 ha
|
400.088
|
Pegnitzaue zwischen Ranna und Michelfeld
|
Naturnahes Flusstal der Pegnitz
Feuchtwiesenkomplex
|
Gesamtfläche: 198,0 ha
Teilfläche im Gebiet: 22,2 ha
|
Naturraum Nordwestlicher Frankenwald (392)
Nummer
|
Schutzgebietsbezeichnung
|
Kurzbeschreibung
|
Fläche
|
400.016
|
Thronbachtal
|
Tal mit typischen Pflanzengesellschaften der Wiesentäler
des Frankenwaldes mit seiner durch die natürliche Eigenart des Gebietes
bestimmten Tier- und Pflanzenarten.
|
25,1 ha
|
400.022
|
Naturwaldreservat Kühberg,
|
Seltene und charakteristische
Hang-, Schlucht- und Auwaldgesellschaften sowie Quellfluren und
äußerst seltene Kalkfelsheiden des Frankenwaldes. Lebensraum typischer
Tier- und Pflanzenarten.
|
28,3 ha
|
400.067
|
Thüringische Muschwitz
|
Naturnaher Bachlauf mit angrenzenden Hochstauden-
und Altgrasfluren sowie Wiesen- und Auwaldbereichen. Lebensraum,
Brut- und Nahrungsraum für bedrohte Vogelarten und Gewässerorganismen.
|
Gesamtfläche: 22,0 ha
Großteil der Fläche in der Region
|
400.086
|
Höllental
|
Naturnahe Waldgesellschaften, wertvolle Blockhalden
und Felsheidenvegetation, Durchbruchstal der Selbitz.
|
160,0 ha
|
Naturraum Münchberger Hochfläche (393)
Nummer
|
Schutzgebietsbezeichnung
|
Kurzbeschreibung
|
Fläche
|
400.013
|
Wojaleite
|
Ausgedehntes durch Gesteinsabbau gefährdetes Serpentinitvorkommen.
Reizvolles Landschaftsbild. Seltene Pflanzengesellschaften sowie
Pflanzenarten mit relikthaftem Charakter (Endemiten).
Landesweite Bedeutung.
|
25,0 ha
|
Naturraum Hohes Fichtelgebirge (394)
Nummer
|
Schutzgebietsbezeichnung
|
Kurzbeschreibung
|
Fläche
|
400.001
|
Luisenburg Wunsiedel
|
Felsenlabyrinth der Luisenburg
Landschaftlich besonders hervorragend, vielfältige
Abtragungs- und Verwitterungsformen des Granit. Besonders für den
Granit typische Wollsackverwitterung.
|
36,5 ha
|
400.003
|
Naturwaldreservat Fichtelseemoor
|
Ehemaliges Hochmoor mit Spirken-Fichten-Moorwald.
Nördlicher Teil des Fichtelsees mit Verlandungszonen
und Schwingrasen. Faunistische Glazialrelikte.
|
139,2 ha
|
400.005
|
Haberstein
|
Granitgipfel mit 927 m Höhe im Schneebergmassiv.
Blockmeer und Granittürme mit Verwitterungsformen.
Reiche Felsflechtenflora, Bergreitgras-Fichtenwälder.
|
12,9 ha
|
400.006
|
Plattengipfel
|
Granitgipfel mit 885 m Höhe und besonders schöner
Aussicht.
Felsflechtenflora auf Granitblöcken des Blockmeeres.
|
4,1 ha
|
400.008
|
Gipfel der Großen Kösseine
|
Granitgipfel mit 939 m Höhe mit deutlich ausgeprägtem
Doppelgipfel. Sehr schöner Aussichtsberg. Granitturm mit mächtigen
Blockfeldern. Gesteinsflechten und -moose auf Granitblöcken.
|
15,8 ha
|
400.010
|
Schneeberggipfel
|
Höchster Granitgipfel des Fichtelgebirges mit 1051
m Höhe. Felsenwildnis. Flechten- und Moosflora mit besonders schützenswerten
hochmontan bis alpin verbreiteten Arten.
|
40,1 ha
|
400.011
|
Waldsteingipfel
|
Höchster Granitgipfel des nördlichen Fichtelgebirges
mit 877 m Höhe. Besonders interessante Verwitterungsformen. Felstürme
und Felsblöcke. Naturwaldreservat. Übergangsbereich von Bergmischwald-
und Fichtenstufe.
|
20,2 ha
|
400.027
|
Hahnenfilz bei Mehlmeisel
|
Abgetorftes Hochmoor mit Hochmoorresten. Lebensstätte
für moorbewohnende Pflanzenarten.
|
12,3 ha
|
400.034
|
Kleines Labyrinth
|
Blockmeer der Luisenburg war bereits von 1935 bis
1943 Naturschutzgebiet. Typisches Blockmeer mit Verwitterungsformen
des Granit mit typischer Vegetation um die Felsen und Flechten an
den Felsblöcken.
|
16,0 ha
|
400.041
|
Moosbachaue
|
Großes Feuchtgebiet mit dem einzigen fossilen Pingo
Nordbayerns (eiszeitlich entstandene Geländehohlform). Lebensräume
typischer Tier- und Pflanzenarten.
|
12,0 ha
|
400.094
|
Ruhberg südlich Arzberg
|
Naturnaher Laubmischwald auf Basalt mit seltenen
und gefährdeten Arten.
|
28,0 ha
|
Naturraum Selb-Wunsiedler
Hochfläche (395)
Nummer
|
Schutzgebietsbezeichnung
|
Kurzbeschreibung
|
Fläche
|
400.002
|
Häuselloh
|
Ehemaliges Hochmoor mit Spirken-Moorwald und spezialisierten
Pflanzen- und Tierarten.
Teil-Renaturierung vorgesehen.
|
66,5 ha
|
400.023
|
Naturwaldreservat Hengstberg
|
Für Naturraum äußerst seltener naturnaher Laubmischwald.
Lebensraum typischer Pflanzen- und Tierarten.
|
40,0 ha
|
400.038
|
Moorgebiet Wunsiedler Weiher
|
Ehemaliges Hochmoor mit Reliktbestockung (Moorbirkenwald)
und seinen Regenerationsstadien (Flachmoor, Übergangsmoor) sowie
Nutzungsformen (Pfeifengras-Streuwiese, Borstgrasrasen, Fadenbinsenwiese
sowie oligotrophes Gewässer) mit typischer Tier- und Pflanzenwelt.
|
59,0 ha
|
400.055
|
Zeitelmoos
|
Ehemaliges Hochmoor mit vielfältigen Regenerationsstadien.
Oligotrophe und dystrophe Gewässer. Spezialisierte Tier- und Pflanzenwelt.
|
78,0 ha
|
400.078
|
Brutteich und Brutwiesen bei Neuhaus a.d. Eger
|
Naturnaher Teich mit ausgedehnten Verlandungszonen
mit umgebenden Gehölz- und Wiesenbereichen.
|
10,0 ha
|
Naturraum Mittelvogtländisches Kuppenland (411)
Nummer
|
Schutzgebietsbezeichnung
|
Kurzbeschreibung
|
Fläche
|
400.060
|
Tannbach bei Mödlareuth
|
Naturnaher Bachlauf mit dichtem Gehölzsaum, angrenzenden
Hochstauden- und Altgrasfluren sowie Talwiesenbereichen. Lebensraum
für bedrohte Vogelarten.
|
20,0 ha
|
400.096 |
Südliche
Regnitz und Zinnbach |
Naturnaher
Gewässerlauf der Südlichen Regnitz und des Zinnbaches sowie ihrer
Seitenbäche und Talräume mit Auenwiesen, Auwaldresten, Ufersäumen
und Hochstaudenfluren. Flussperl- und Bachmuschelbestände. Autochthoner
Wirtsfischbestand. Durchgängige, strukturreiche und unbelastete kalk-
und nährstoffarme Fließgewässer mit ihren charakteristischen Lebensgemeinschaften.
Feuchte Hochstaudensäume, uferbegleitende Erlen- und Weidenbestände
sowie feuchte, extensive flussbegleitende Wiesen. |
Gesamtfläche: 133,0
ha
Großteil im Naturraum:
94,0 ha
|
Naturraum Oberes Vogtland (412)
Nummer
|
Schutzgebietsbezeichnung
|
Kurzbeschreibung
|
Fläche
|
400.096
|
Südliche Regnitz und Zinnbach
|
Naturnaher Gewässerlauf. der Südlichen Regnitz und
des Zinnbaches sowie ihrer Seitenbäche und Talräume mit Auenwiesen,
Auwaldresten, Ufersäumen und Hochstaudenfluren. Flussperl- und Bachmuschelbestände.
Autochthoner Wirtsfischbestand. Durchgängige, strukturreiche und
unbelastete kalk- und nährstoffarme Fließgewässer mit ihren charakteristischen
Lebensgemeinschaften. Feuchte Hochstaudensäume, uferbegleitende
Erlen- und Weidenbestände sowie feuchte, extensive flussbegleitende
Wiesen.
|
Gesamtfläche: 133,0 ha
Teilfläche im Naturraum: 39,0 ha
|
Gebietserweiterungen bestehender
Naturschutzgebiete sollen vorrangig in Angriff genommen werden. Hierbei
soll auch auf die Bereitstellung geeigneter Entwicklungs- und Pufferflächen
geachtet werden.
Prioritär sollten Schutzgebiete in großflächig ungestörten und unzerschnittenen
Lebensräumen mit überwiegend sehr hoher Lebensraumqualität, wie dem
Hohen Fichtelgebirge erweitert werden. |
|
|
Um beeinträchtigende Einflüsse auf bestehende Naturschutzgebiete
gering zu halten und genügend große Areale für gefährdete Arten bereitzustellen,
sollte die Flächengröße von Naturschutzgebieten möglichst großflächig
angesetzt werden. Gebietserweiterungen zu bestehenden Naturschutzgebieten
sollten deshalb vorrangig in Angriff genommen werden.
Zu den wenigen Naturschutzgebieten mit dem Schutzzweck
der Erhaltung natürlicher Klimaxstadien zählen auch einige Gipfellagen
und Moore des Hohen Fichtelgebirges. Sie liegen in einem Gebiet, das z.
T. noch großflächig ungestört und wenig durch Verkehrswege zerschnitten
ist. Insbesondere die Höhenlagen über 700 m, die montanen Bergwälder,
bilden daher auch Kerngebiete für gefährdete Arten mit großen Arealansprüchen,
wie dem Luchs, dem Auerhuhn oder dem Schwarzstorch. Diese Arten sind gem.
Rudolph & Liegl (2001) Leitarten,
die signifikant an bestimmte Lebensraumtypen, in diesem Fall an großflächig
ungestörte Wälder mit geringem Zerschneidungsgrad und hoher Strukturvielfalt
gebunden sind. Eine Sicherung dieser Habitattypen ist erst durch großflächige
Schutzgebiete möglich, in denen eine naturnahe Dynamik und Entwicklung
möglich ist. In Bayern gibt es außerhalb der Alpen nur wenig Gebiete,
in denen ein Prozessschutz zu Gunsten einer natürlichen Entwicklung möglich
und sinnvoll ist. Neben dem Bayerischen Wald gehört dazu auch das hohe
Fichtelgebirge und der Frankenwald in der Region Oberfranken-Ost.
Auch Kompensationsmaßnahmen, die im Rahmen von Eingriffsvorhaben
zu erbringen sind, sollten schwerpunktmäßig zur Anlage von Pufferzonen
an Naturschutzgebieten oder zur Optimierung von Flächen im Umfeld von
Naturschutzgebieten eingesetzt werden, um Gebietserweiterungen voranzutreiben.
Die Erweiterung eines Naturschutzgebiets ohne gleichzeitige Durchführung
von Maßnahmen zur weiteren Entwicklung und naturschutzfachlichen Aufwertung
der betreffenden Flächen kann allerdings nicht als Kompensationsmaßnahme
geltend gemacht werden.
Beeinträchtigungen von Naturschutzgebieten
durch benachbarte Nutzungen sollen vorrangig gemindert und beseitigt
werden. |
|
|
Häufig sind Lebensgemeinschaften trotz ihrer Unterschutzstellung
durch störende Einflüsse, die von benachbarten Nutzungen ausgehen, oder
Veränderungen der Standortverhältnisse beeinträchtigt. Die naturschutzrechtliche
Sicherung und die Durchführung von Pflegemaßnahmen reichen dann nicht
für den nachhaltigen Fortbestand der wertvollen Lebensgemeinschaften aus.
Solche Beeinträchtigungen, die zu langfristigen Schädigungen der schutzwürdigen
Bestände führen, sind z.B. schleichende Standortveränderungen durch Eingriffe
in den Wasserhaushalt, Eutrophierung, Störungen empfindlicher Arten durch
Besucher, Verkehrslärm oder durch Flugverkehr. Für den erfolgreichen Schutz
hochwertiger Lebensgemeinschaften ist es deshalb notwendig, durch geeignete
Maßnahmen im Umfeld der Vorkommen Störungsquellen zu beseitigen oder zu
vermindern.
Zur Erhaltung der hochwertigen
Lebensraumqualität der Naturschutzgebiete sollen notwendige Pflege-
und Entwicklungsmaßnahmen durchgeführt werden. Hierzu sollen Pflege-
und Entwicklungskonzepte erstellt werden. |
|
|
Nur wenige Naturschutzgebiete haben als Schutzzweck
die Erhaltung des Klimaxstadiums von Ökosystemen (d. h. des Endstadiums
ihrer natürlichen Entwicklung, in Mitteleuropa in der Regel Waldgesellschaften)
zum Inhalt. Häufig werden naturnahe, durch extensive menschliche Nutzung
geprägte Lebensräume unter Schutz gestellt, zu deren Erhaltung regelmäßige
Pflegemaßnahmen notwendig sind. Um die Qualität der geschützten Lebensräume
zu steigern, sind häufig zudem Entwicklungsmaßnahmen und die Ausweisung
von Pufferzonen notwendig (siehe oben). Deshalb sollen für die bestehenden
und die zukünftig geplanten Naturschutzgebiete Pflege- und Entwicklungskonzepte
erstellt werden, in denen Maßnahmen dargestellt werden, die zur dauerhaften
Umsetzung der Schutzziele notwendig sind.
 
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