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8.2 Vorschläge für regionale Grünzüge
Aufgrund der weiterhin anhaltenden Inanspruchnahme des Freiraums durch Siedlungsaktivitäten besteht insbesondere in Gebieten mit einem erhöhten Siedlungsdruck, wie den Stadt- und Umlandbereichen von Bayreuth, Hof, Kulmbach und Marktredwitz/Wunsiedel die Notwendigkeit, größere zusammenhängende Freiräume auf regionaler Ebene zu erhalten und miteinander zu vernetzen. Von besonderer Bedeutung sind hier zumeist die Niederungen größerer Fließgewässer, welche zum einen die Zufuhr von Kalt- und Frischluft in die Siedlungsbereiche ermöglichen und zum anderen für Erholungssuchende attraktive Freiräume in Verbindung zwischen den Siedlungsbereichen und der freien Landschaft darstellen. Nachstehend werden die o. g. regionale Grünzüge beschrieben und die Gründe für den Ausweisungsvorschlag benannt. Niederung des Oberen Mains und des Roten Mains zwischen Kulmbach und Bayreuth (GZ 1) Die Niederung des Mains stellt für Kulmbach eine wichtige Frischlufttransportbahn dar. Zusammen mit der Niederung des Roten Mains ist sie zudem von hervorragender Bedeutung für die stadtnahe Erholung. Der Rote Main verläuft im Bereich einer Entwicklungsachse von überregionaler Bedeutung zwischen den Siedlungszentren Bayreuth und Kulmbach, in der mit einer erhöhten Siedlungsdynamik zu rechnen ist. Die Sicherung zusammenhängender Freiräume für die stadtnahe Erholung ist daher von besonderer Bedeutung. Die in weiten Teilen noch relativ naturnahe und landschaftlich attraktive Niederung des Roten MainesMains soll daher vordringlich gegenüber weiteren Flächeninanspruchnahmen durch Bebauung gesichert werden. Niederungen von Ölschnitz und Teilen des Roten Mains südöstlich von Bayreuth (GZ 2) Die Talniederung der Ölschnitz und Teile des Roten Mains südöstlich Bayreuth sind von hervorragender Bedeutung für die Kalt und Frischluftzufuhr in die Stadt Bayreuth. Darüber hinaus weisen sie in weiten Teilen eine hervorragende Bedeutung für die stadtnahe Erholung auf. Sie sollen daher als zusammenhängende Freiräume erhalten und gegenüber Bebauung gesichert werden. Zusammen mit dem Grünzug zwischen Bayreuth und Kulmbach bilden sie die zentrale Achse für den Freiraumverbund im Obermainisch/Oberpfälzischen Hügelland. Tal der Warmen Steinach im Raum Bayreuth / Weidenberg (GZ 3) Das Tal der Warmen Steinach ist von hervorragender Bedeutung für die Kalt- und Frischluftzufuhr in die Stadt Bayreuth. Zugleich weist das Tal einschließlich der angrenzenden Höhenzüge wie Bocksleite und Weinberg eine hervorragende Eignung für die stadtnahe und ruhige naturbezogene Erholung auf und verbindet die Stadt Bayreuth mit den Erholungsgebieten des Fichtelgebirges. Aufgrund dieser Qualitäten soll es vordringlich gegenüber weiterer Bebauung gesichert werden, was insbesondere am Ortsrand von Bayreuth sowie bei Weidenberg zu berücksichtigen ist. Tal der Fichtenohe bei Pegnitz (GZ 4) Das Tal der Fichtenohe ist von hervorragender Bedeutung für die Kalt- und Frischluftzufuhr in die Stadt Pegnitz. Zudem weist das Tal eine hervorragende Eignung für die ruhige naturbezogene Erholung auf. Aufgrund dieser Qualitäten soll es vordringlich gegenüber weiterer Bebauung gesichert werden. Niederungen von Zaubach und Teilen des Weißen Mains im Raum Kulmbach / Stadtsteinach (GZ 5) Die Niederung der Zaubach und ihre Weiterführung im Tal der Schorgast und des Weißen MainesMains unterhalb von Kauerndorf sind von hervorragender Bedeutung für die Kalt- und Frischluftzufuhr aus dem Frankenwald in die Stadt Kulmbach. Bereits derzeit sind diese Täler durch Bebauung und Verkehrsinfrastrukturen vorbelastet. Um die Kaltluftabflüsse in die Stadt Kulmbach zu gewährleisten ist eine weitere Bebauung dieser Täler insbesondere in den Randbereichen von Kulmbach sowie bei Untersteinach und Stadtsteinach zu vermeiden. Die genannten Niederungen einschließlich ihres Umlandes sind zudem zu großen Teilen von hervorragender Bedeutung für die stadtnahe und ruhige naturbezogene Erholung und verbinden die Stadt Kulmbach mit den Erholungsgebieten des Frankenwaldes. Tal der Selbitz zwischen Helmbrechts und Naila (GZ 6) Das Tal der Selbitz ist von hervorragender Bedeutung für die Kalt- und Frischluftzufuhr in die Erholungsorte Selbitz und Naila. Zudem weist es eine besondere bis hervorragende Eignung für die naturbezogene Erholung auf und verbindet Siedlungsschwerpunkte der Münchberger Hochfläche wie insbesondere die Stadt Helmbrechts mit den Erholungsgebieten des Frankenwaldes. Um diese Funktionen als Kaltluftleitbahn und erholungswirksamer Freiraumverbund zwischen Münchberger Hochfläche und Frankenwald zu erhalten, soll das Tal der Selbitz insbesondere auch im Umfeld der Stadt Helmbrechts von weiterer Bebauung freigehalten werden. Tal der Sächsischen Saale südwestlich von Hof (GZ 7) Das Tal der Sächsischen Saale mit den Nebentälern von Pulschnitz und Lamitz ist von hervorragender Bedeutung für die Kalt und Frischluftzufuhr in die Stadt Hof. Zudem weist es durchgehend eine besondere Bedeutung für die ruhige naturbezogene und im Umfeld von Hof eine hervorragende Bedeutung für die stadtnahe Erholung auf. Über die Niederung der Sächsischen Saale lässt sich ein zusammenhängender Freiraumverbund für die Erholung zwischen den Orten Münchberg, Schwarzenbach a. d. Saale, Oberkotzau und Hof herstellen. Eine weitere Flächeninanspruchnahme durch Bebauung soll daher innerhalb des dargestellten Grünzuges vermieden werden, wobei insbesondere im nahen Umland von Hof, d. h. in der Achse Hof – Schwarzenbach a. d. Saale erhöhter Steuerungsbedarf besteht. Tal der Südlichen Regnitz bei Hof (GZ 8) Das Tal der Südlichen Regnitz ist von hervorragender Bedeutung für die Kalt- und Frischluftzufuhr in die Stadt Hof. Zudem weist es eine besondere Eignung für die ruhige naturbezogene Erholung und im Umland von Hof eine hervorragende Bedeutung für die stadtnahe Erholung auf. Aufgrund dieser Qualitäten soll es vordringlich gegenüber weiterer Bebauung gesichert werden. Niederungen von Röslau und Kösseine im Raum Wunsiedel, Marktredwitz, Arzberg (GZ 9) Die Niederungen von Röslau und Kösseine sind von hervorragender Bedeutung für die Kalt- und Frischluftzufuhr in die Städte Wunsiedel, Marktredwitz und Arzberg, welche z. T. Vorbelastungen durch bedeutsame Einzelemittenten aufweisen. Die Niederungen liegen zudem im Bereich der überregionalen Entwicklungsachse Wunsiedel / Marktredwitz – Schirnding, so dass hier mit weiteren Siedlungsentwicklungen zu rechnen ist, die im Sinne der Erhaltung und Förderung zusammenhängender Freiraumsysteme gesteuert werden sollen. Die Niederungen von Röslau und Kösseine sollen daher vordringlich gegenüber weiterer Bebauung gesichert werden.
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