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6.3
Zielkonzept Luft und Klima
(Karte 4.3)
Die industrielle und gewerbliche Produktion, der Verbrauch fossiler Energieträger in Energieproduktion und Haushalten sowie die zunehmenden Fahrleistungen im Kraftfahrzeugverkehr sind die wesentlichen Ursachen für die Anreicherung der Atmosphäre mit luftverunreinigenden Stoffen. Trotz der Verbesserungen durch in der Vergangenheit vorgenommene Luftreinhaltemaßnahmen bestehen nach wie vor erhebliche Probleme, welche beispielsweise in der anhaltenden und fortschreitenden Beeinträchtigung der empfindlichen Waldökosysteme des Frankenwaldes und Fichtelgebirges durch Versauerung, in erhöhten bodennahen Ozonbelastungen im Sommer und globalen Effekten wie dem Treibhauseffekt deutlich werden. Während Schwefeldioxidemissionen in den letzten Jahren insbesondere durch Maßnahmen zur Rauchgasentschwefelung stark gesenkt werden konnten, ist bei den NOx-Emissionen aus dem Straßenverkehr noch keine Abnahme erkennbar. Diese Emissionen tragen sowohl zu Versauerungsproblemen und Stickstoffbilanzüberschüssen im Wald als auch zum Ozonsmog bei. Die Entstehung von Luftverunreinigungen kann durch die Möglichkeiten einer rationellen Energieerzeugung wie z.B. Kraft-Wärmekopplung, und die verstärkte Nutzung regenerativer Energiequellen, wie z.B. Wasser- und Windenergie, begrenzt werden. Dabei sind jedoch insbesondere bei Maßnahmen an Gewässern die Anforderungen des Arten- und Biotopschutzes zu berücksichtigen. Die Luftbelastungen aus dem motorisierten Straßenverkehr können insbesondere durch die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs vermindert werden. Zudem kann die Förderung einer ausgewogenen Nutzungsmischung von Wohn-, Arbeits- und Versorgungsfunktionen dazu beitragen das Verkehrsaufkommen zu reduzieren. Besondere Priorität haben Maßnahmen zur Emissionsvermeidung und ‑verminderung in den stärker belasteten Bereichen mit hoher Siedlungsdichte wie Bayreuth, Kulmbach und Hof sowie in inversionsgefährdeten Gebieten.
Lokale klimatische und lufhygienische Belastungen können sich insbesondere in den größeren Siedlungsbereichen wie Hof, Bayreuth oder Kulmbach ergeben. Die hohe Siedlungsdichte, die Häufung gewerblich-industrieller Anlagen und das allgemein hohe Verkehrsaufkommen führen hier zu einem erhöhten Risiko stadtklimatischer Überwärmungserscheinungen sowie zu Luftschadstoffanreicherungen bei Inversionswetterlagen. Ungünstige lokalklimatische Bedingungen herrschen dabei insbesondere in Bayreuth und Kulmbach vor, da diese Städte innerhalb inversionsgefährdeter Talniederungen liegen.
Die klimaausgleichende Wirkung von Wäldern, wie die Dämpfung von Temperaturextremen und die aerosol- und staubarme Luft der Waldbestände, sind von hoher Bedeutung für die Erholung und körperliche Regeneration. Darüber hinaus können die großflächigen Wälder der Region Oberfranken-Ost auf Grund der Deposition von Schadstoffen einen Beitrag zur Verminderung großräumiger Luftverunreinigungen leisten, welcher jedoch im Vergleich zu emissionsmindernden Maßnahmen nicht überschätzt werden darf und immer im Verhältnis zur Belastbarkeit der Wälder zu sehen ist. |