3.4 Luft und Klima (Karte 1.3)

3.4.1      Beschreibung

Die Region Oberfranken-Ost liegt im Übergangsbereich zwischen atlantischem und kontinentalem Klima und weist auf Grund des vielfältigen Reliefs eine relativ kleinteilige Klimadifferenzierung auf. Während das Obermainische Hügelland oder die Selb-Wunsiedler Hochfläche mit ausgeprägten Temperaturdifferenzen zwischen Sommer und Winter und sommerlichen Niederschlagsmaxima als kontinental geprägt gelten, weisen Hochlagen wie die Fränkische Alb, der Frankenwald oder das Fichtelgebirge, mit Niederschlagsmaxima im Winter, stärker atlantisch beeinflusste Klimacharakteristika auf.

Die im Osten der Region Oberfranken-Ost gelegenen Hochflächen wie die Selb-Wunsiedler Hochfläche, die Münchberger Hochfläche und auch das Mittelvogtländische Kuppenland sind mit durchschnittlichen Jahresmitteltemperaturen von kaum mehr als 6°C durch ein relativ kühles Klima gekennzeichnet. Die Winter sind vergleichsweise kalt und lang, da diese Bereiche häufig kalten Ostwinden ausgesetzt sind. Auch der Frankenwald und das Hohe Fichtelgebirge weisen reliefbedingt ein kühles Mittelgebirgsklima auf. Die durchschnittliche Jahresmitteltemperatur im zentralen Fichtelgebirge beträgt sogar nur 5  bis 6°C. Dagegen werden im Bereich der Fränkischen Alb Jahresmitteltemperaturen um die 7°C und im Obermainischen Hügelland von 7 bis 8 °C erreicht. In tieferen Lagen wie dem Maintal, in Kulmbach und in Bayreuth betragen die Jahresmitteltemperaturen sogar 8 bis 9 °C. Bayreuth weist mit einem mittleren Jahresmaximum von 33,2 °C einen Wert auf, der in dieser Höhe kaum von anderen warmen Gebieten in der Bundesrepublik erreicht wird. Demgegenüber werden in diesem Becken aber auch recht tiefe Winterminima gemessen. Die Jahresamplitude ist also stark gespreizt. Diese kalten Wintertemperaturen sind an Ostwindwetterlagen gebunden, welche in den Beckenlandschaften Oberfrankens oft über längere Zeiträume zu äußerst stabilen Inversionslagen führen (Boedeker 1999).

Auch die Niederschlagsverhältnisse innerhalb der Region Oberfranken-Ost werden stark durch das Relief geprägt und weisen erhebliche Unterschiede auf. Besonders niederschlagsreich sind das Hohe Fichtelgebirge und der Frankenwald mit ganzjährig gemessenen 1.000 mm bis 1.400 mm und einem für ein atlantisch geprägtes Mittelgebirgsklima typischen Niederschlagsmaximum im Winter. Ein relativ feuchtes Klima weist auch die Nördliche Frankenalb mit mittleren Jahresniederschlägen zwischen 750 und 950 mm/a auf. Im Osten der Region Oberfranken-Ost nehmen die Niederschläge in der Selb-Wunsiedler Hochfläche im Regenschatten des Fichtelgebirges auf Werte um 750 mm/a, vereinzelt bis 650 mm/a ab. In dem im Regenschatten des Frankenwaldes gelegenen Mittelvogtländischen Kuppenland sinken die jährlichen Niederschläge auf Werte bis 650 mm/a ab. Die im Jahresmittel geringsten Niederschläge finden sich im Obermainischen Hügelland, insbesondere in den Niederungsbereichen des Mains und um Schirnding mit Werten < 650 mm/a


 

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