![]() |
![]() |
Entsprechend der unterschiedlichen Ausgangsgesteine lassen sich innerhalb des Untersuchungsgebietes die folgenden drei Boden-Großlandschaften unterscheiden (vgl. GLA 1991):
Die Ton- und Sandsteinlandschaft des Obermainischen Schollenlandes (Naturräume Obermainisches und Oberpfälzisches Hügelland) ist durch das enge Nebeneinander der tonigen, mergeligen, sandigen und kalkigen Gesteine der Trias und des Unteren Jura geprägt. Dieser Bereich weist daher innerhalb der Region Oberfranken-Ost die höchste Vielfalt an Bodenarten und -typen mit unterschiedlichen Standorteigenschaften auf. Dies reicht von relativ nährstoffarmen Sandböden wie Podsolen oder Podsol-Braunerden auf den Buntsandsteinrücken über Braunerden mittlerer Entwicklungstiefe auf lehmigeren Deckschichten, bis zu nährstoffreichen, tiefgründigen Böden auf den mergeligen, tonigen Gesteinen des Unteren Jura bzw. Lias im Albvorland. In staunässegefährdeten Muldenlagen mit schwer wasserdurchlässigen Lehm- oder Tonhorizonten treten Pseudogleye auf. Auf steilhängigen Muschelkalkrücken sind flachgründige Rendzinen verbreitet. In den Talniederungen können Gleye auftreten. Die Bodenlandschaft der Fränkischen Alb wird durch die als Ausgangsgestein der Bodenbildung anstehenden Dolomit- und Kalkgesteine des Oberen Jura (Malm) geprägt. In lößlehmbeeinflussten Bereichen haben sich über diesen Gesteinen Parabraunerden, sonst (Kalk)-Braunerden, vereinzelt Terrae Fuscae und in steileren Lagen Rendzinen gebildet. Als Bodenarten dominieren tonige und schluffige Lehme. In Teilbereichen, wie dem Veldensteiner Forst, sind über den Kalkgesteinen des Oberen Jura noch sandige und tonig-mergelige Ablagerungen aus der Kreidezeit erhalten geblieben. Hier sind vorwiegend podsolige Parabraunerden und Braunerden entstanden, wobei lehmige Sande und sandiger Lehm vorherrschen. Im Talgrund größerer Täler sind kleinflächig Kolluvien, Gleye oder Braune Auenböden zu finden. Der Sockel der Fränkischen Alb wird von den Gesteinen des mittleren Jura, insbesondere den Eisensandsteinen gebildet. Soweit diese am Albtrauf ausstreichen, haben sich Regosole, Braunerden oder Podsole gebildet. Die Bodenlandschaft aus den Gesteinen des Grundgebirges umfasst in der Region Oberfranken-Ost die Naturräume Nordwestlicher Frankenwald (Thüringisches Schiefergebirge), Münchberger Hochfläche, Hohes Fichtelgebirge, Selb-Wunsiedler Hochfläche, Mittelvogtländisches Kuppenland und Oberes Vogtland. Gemeinsam ist diesen Naturräumen die Dominanz basenarmer und oftmals flachgründiger Braunerden und Podsol-Braunerden, welche sich aus den silikatischen Ausgangsgesteinen gebildet haben. Im Einzelnen ergeben sich jedoch auf Grund der geologisch-geomorphologischen Unterschiede weitere Differenzierungen. Die Gesteinseinheiten des Westlichen Frankenwaldes reichen innerhalb der Region Oberfranken-Ost vom Mittelkambrium bis zum Unterkarbon, wobei es sich überwiegend um Tonschiefer, Sandsteine, quarzitische Grauwacken und Konglomerate sowie Kieselschiefereinlagerungen handelt. Aus diesen Gesteinen entwickelten sich zumeist nährstoffarme und saure, beziehungsweise podsolige Braunerden. Über basischen Gesteinen wie Diabasen oder Amphiboliten sind auch nährstoffreichere Braunerden entstanden. Auf Kuppen und an steileren Hängen sind Regosole oder Ranker zu finden. Im Bereich der Münchberger Hochfläche stehen metamorphe Gesteine, insbesondere Gneise und Amphibolite an der Oberfläche an. Die lehmigen Verwitterungsprodukte dieser Gesteine sind auf der gesamten Hochfläche verbreitet und haben vor allem in Senken zur Herausbildung von staunassen Böden, das heißt Pseudogleyen beigetragen. Auf den Kuppen und in stärker geneigten Bereichen entwickelten sich mittel- bis flachgründige Braunerden mit mittlerem bis geringem Basengehalt aus steinig-grusigem, schluffigem bis lehmigem Sand, sandig-lehmigem Schluff oder sandig-schluffigem Lehm. Im Mittelvogtländischen Kuppenland sind Diabase und Diabastuffe die vorherrschenden Ausgangsgesteine der Bodenbildung. Hier haben sich an Kuppen und Hängen mittelbasische Braunerden herausgebildet. Wo Schiefer oder Grauwacken an der Oberfläche anstehen, dominieren basenärmere Braunerden. Staunasse Bereiche sind auf Grund lehmiger Verwitterungsprodukte weit verbreitet. Im Fichtelgebirge sind die wesentlichen Ausgangsgesteine der Bodenbildung der Granit, aus welchem die zentralen Höhenzüge aufgebaut sind, sowie die metamorphen Gesteine des Gebirgsrahmens wie insbesondere Phyllite und Glimmerschiefer. Aus diesen basenarmen Ausgangsgesteinen bildeten sich entsprechend basenarme, häufig flachgründige Braunerde-Podsole und Podsole. Als Bodenart herrschen dabei steinig-grusige, schluffige bis lehmige Sande vor. In tieferen Lagen finden sich podsolige Braunerden und auf Fließerden an flachen Unterhängen und in Talmulden auch Pseudogleye und Hanggleye. Den geologischen Untergrund der Selb-Wunsiedler Hochfläche bilden im zentralen Bereich Granite und insbesondere bei Wunsiedel auch Gneise. Als geologische Besonderheit sind die magmatischen Gesteine nordöstlich von Marktredwitz zu erwähnen, welche als Redwitzite bezeichnet werden. Zu den Gebirgsrändern hin findet sich ein enges Nebeneinander von Metasedimenten des Kambrium und Ordovizium wie Glimmerschiefer, Phyllite, Quarzite, Kalk- und Dolomitmarmor sowie Kalksilikatfels. Auf Granit und Gneis haben sich mäßig fruchtbare lehmig-sandige Böden herausgebildet. Auf Phyllit sind schwerere, lehmige Braunerden verbreitet, welche zu Staunässe neigen. Auf Grund der geringen Basenversorgung dieser Böden und der hohen Niederschläge sind Podsolierungserscheinungen weit verbreitet. Nur kleinflächig können über den Kalk- und Dolomitmarmorzügen basenreichere Böden auftreten.
|