Die Region Oberfranken-Ost hat Anteil an folgenden naturräumlichen
Haupteinheiten:
08 Fränkische Alb
080 Nördliche Frankenalb
07 Oberpfälzisches-Obermainisches Hügelland
070 Oberpfälzisches Hügelland
071 Obermainisches Hügelland
39 Thüringisch-Fränkisches
Mittelgebirge
392 Nordwestlicher Frankenwald (Thüringisches
Schiefergebirge)
393 Münchberger Hochfläche
394 Hohes Fichtelgebirge
395 Selb-Wunsiedler Hochfläche
41 Sächsisches Mittelgebirge
411 Mittelvogtländisches Kuppenland
412 Oberes Vogtland
Die Region Oberfranken-Ost erstreckt sich über Teile von
zwei geologischen Großregionen und weist entsprechend große naturräumliche
Unterschiede auf. Der Südwesten mit den Naturräumen Nördliche Frankenalb,
Obermainisches Hügelland und Oberpfälzisches Hügelland gehört geologisch
zum Schichtstufenland bzw. Deckgebirge, der Nordosten mit den Naturräumen
Frankenwald, Fichtelgebirge, Münchberger Hochfläche und Selb-Wunsiedler
Hochfläche ist zum Ostbayerischen Grundgebirge zu zählen. Die Grenze
zwischen diesen beiden recht unterschiedlichen Großregionen bildet die
„Fränkische Linie“, eine bedeutende Störung, welche innerhalb des Planungsraumes
entlang der Linie Weidenberg-Goldkronach-Stadtsteinach verläuft (GLA
1999).
Abb. 4: Naturraumgrenzen der Region Oberfranken-Ost
Im
Frankenwald und im Fichtelgebirge verläuft zudem die Europäische Hauptwasserscheide
zwischen den Einzugsgebieten des Rheins, der Elbe und der Donau. Der
größte Teil der Region Oberfranken-Ost entwässert dabei über den Main
mit seinen Zuflüssen Weißer Main, Roter Main und Rodach in den Rhein.
Im Nordosten fließt das Oberflächenwasser über die Sächsische Saale
sowie Eger und Röslau der Elbe zu. Ein kleiner, im Süd-Osten des Landkreises
Bayreuth gelegener Teil der Region Oberfranken-Ost entwässert über Haidenaab
und Fichtelnaab in die Donau.
Die kennzeichnenden Merkmale der wichtigsten Naturräume
der Region sind nachstehend zusammengestellt.
080 Nördliche Frankenalb
Der Westen der Region Oberfranken-Ost wird durch die
markante morphologische Einheit der Nördlichen Frankenalb geprägt. Dieser
aus den Stufenbildnern des Oberen Jura aufgebaute Naturraum lässt sich
in die Albhochflächen Wiesentalb und Kuppenalb sowie den Albtrauf unterteilen.
Die Albhochfläche erreicht Höhen bis zu 600 m. Sie ist im Gebiet
der Kuppenalb durch zahlreiche bewaldete Kuppen geprägt, wogegen sie
im Bereich der Wiesentalb durch die tief eingeschnittenen Täler der
Wiesentzuflüsse gegliedert wird. Während auf der Hochfläche die Ackernutzung
dominiert, werden die Auenbereiche der Täler durch Grünland und die
zumeist steilen Talhänge durch Waldbestände geprägt. Die widerstandsfähigen
Schwammriffgesteine des Malm bilden z. T. auffällige Felsformationen.
Daneben sind typische Karsterscheinungen wie Dolinen und zahlreiche
Höhlen bemerkenswert.
Nach
Osten bildet der Albabfall, welcher insbesondere zwischen Kasendorf
und Eschen in markanter Form ausgeprägt ist, die Grenze zum Obermainischen
Hügelland. Der typische Schichtstufenaufbau bedingt hier ein Nebeneinander
von trockenen Steillagen und feuchten Standorten im Bereich von Schichtquellen.
Diese Standortvielfalt ist stellenweise Grundlage für ein kleinteiliges
Biotopmosaik aus Halbtrocken- und Magerrasen, Streuobstwiesen, trockenen
Hangwäldern und Hangquellbereichen. Große Bereiche des Albabfalls innerhalb
der Region Oberfranken-Ost werden jedoch durch Waldbestände dominiert.
Auf der Albhochfläche haben sich über Kalkgestein Parabraunerden,
(Kalk)-Braunerden, Terrae Fuscae oder in flachgründigen Bereichen Rendzinen
herausgebildet. Der Sockel der Fränkischen Alb wird von den Gesteinen
des mittleren Jura, insbesondere Eisensandsteinen gebildet. Soweit diese
am Albtrauf ausstreichen, haben sich Regosole, Braunerden oder Podsole
gebildet. In Teilbereichen der Albhochfläche, wie dem Veldensteiner
Forst sind über den Kalkgesteinen des Oberen Jura noch sandige und tonig-mergelige
Ablagerungen aus der Kreidezeit erhalten geblieben auf denen sich vorwiegend
podsolige Braunerden und Podsole gebildet haben, welche i. d. R.
als Waldstandorte genutzt werden.
Die mittleren Niederschläge liegen im Bereich der Nördlichen
Frankenalb zwischen 750 und 950 mm/a, die Jahresmitteltemperaturen zwischen
6,5° und 7,5°C. Trotz der relativ hohen Niederschläge ist die Albhochfläche
auf Grund der stark klüftigen und verkarsteten Kalkgesteine als Wassermangelgebiet
anzusehen, was auch an der vergleichsweise geringen Gewässernetzdichte
deutlich wird.
07 Obermainisches und Oberpfälzisches
Hügelland
Nordöstlich der Nördlichen Frankenalb erstreckt sich
über den zentralen Bereich der Landkreise Bayreuth und Kulmbach sowie
der kreisfreien Stadt Bayreuth auf ca. 10 bis 20 km Breite das Obermainische
Hügelland. Es wird im Nordosten an der Fränkischen Linie durch die Höhenzüge
des Fichtelgebirges und des Frankenwaldes begrenzt. Südöstlich schließt
sich das Oberpfälzische Hügelland an. Da es im Planungsgebiet nur geringe
Flächen einnimmt und viele Gemeinsamkeiten mit dem Obermainischen Hügelland
aufweist, wird es mit diesem zusammen betrachtet.
Das Obermainische Hügelland wurde durch die intensiven
tektonischen Prozesse an der Nahtstelle zwischen Grundgebirge und Schichtstufenland
in viele einzelne Schollen zerlegt, so dass dieses Gebiet auch als Bruchschollenland
bezeichnet wird. Durch die zahlreichen Verwerfungen entstand ein vielfältiges
Nebeneinander unterschiedlicher Gesteine, welches vor allem aus Sedimenten
der Trias und des Juras gebildet wird. In Abhängigkeit von der Widerstandsfähigkeit
der Gesteine hat sich ein lebhaftes Relief mit Landstufen und -terrassen
und markanten Höhenzügen wie beispielsweise der Bocksleite herausgebildet.
Die Gewässerläufe des Obermains (Weißer und Roter Main) haben sich z.
T. tief in das Gelände eingeschnitten und die landschaftliche Gestalt
entscheidend beeinflusst. Die Geländehöhen reichen von 250 m im
Maintal bis zu über 550 m im Bereich der Höhenzüge.
Die Böden spiegeln die vielfältige Geologie wieder und
bilden ein Mosaik aus nährstoffarmen Sandböden wie Podsolen oder Podsol-Braunerden
auf den Buntsandsteinrücken, Braunerden mittlerer Entwicklungstiefe
auf lehmigeren Deckschichten, oder Braunerden mit Übergängen zu Pelosolen
über den Tonzwischenlagen des Buntsandsteins. In staunässegefährdeten
Muldenlagen mit schwer wasserdurchlässigen Lehm- oder Tonhorizonten
treten Pseudogleye auf. Auf steilhängigen Muschelkalkrücken sind Rendzinen
verbreitet. In den Talniederungen können Gleye auftreten. Entsprechend
besteht ein Nutzungsmosaik von Wald auf den nährstoffarmen Böden oder
flachgründigen, steilhängigen Lagen, Ackerland auf den Flussterrassen
sowie Grünland auf staunassen Böden und in den Auen.
Das Obermainische Hügelland ist innerhalb des Untersuchungsgebietes
einer der Naturräume mit den geringsten Niederschlägen. Der mittlere
Jahresniederschlag reicht hier von < 650 mm/a im Maintal bei Kulmbach
bis zu 750 bis 850 mm/a in der Nähe des Albtraufs. Die durchschnittliche
Jahresmitteltemperatur liegt bei ca. 8°C.
Der kleine in die Region Oberfranken-Ost hineinreichende
Bereich des Oberpfälzischen Hügellandes liegt südlich der europäischen
Hauptwasserscheide. Haidenaab und Fichtelnaab entwässern dieses Gebiet
in Richtung der Donau. Im Gegensatz zu den steil eingeschnittenen Tälern
des Obermainischen Hügellandes verlaufen die Gewässer des Oberpfälzischen
Hügellandes in weiten flachen Tälern mit geringem Sohlgefälle. Ansonsten
sind die Gegebenheiten im oberfränkischen Teil dieses Naturraums mit
denen des Obermainischen Hügellandes vergleichbar.
392 Nordwestlicher
Frankenwald
Der nordwestliche Frankenwald schließt sich nordöstlich
an das Obermainische Hügelland an und ist Teil des Thüringisch-Fränkischen
Mittelgebirges, welches vor etwa 290 bis 320 Mio. Jahren aufgefaltet
und vor etwa 25 Mio. Jahren in seine heutige Position emporgehoben wurde.
Er ist geprägt durch flachkuppige Hochflächen mit bis über 700 m
Höhe, welche durch tiefe und enge Kerbsohlentäler zerschnitten werden.
Die Gesteinseinheiten des Westlichen Frankenwaldes reichen vom Mittelkambrium
bis zum Unterkarbon, wobei es sich überwiegend um Tonschiefer, Sandsteine,
quarzitische Grauwacken und Konglomerate sowie Kieselschiefereinlagerungen
handelt. Aus diesen Gesteinen entwickelten sich zumeist nährstoffarme
saure bzw. podsolige Braunerden. Auf Kuppen und an steileren Hängen
finden sich Regosole oder Ranker. Auf Grund der ungünstigen Bewirtschaftungsverhältnisse
und ertragsschwachen Böden sind große Teile des Frankenwaldes bewaldet.
An Stelle des natürlichen Mischwaldes aus Tannen und Buchen dominieren
dabei überwiegend forstwirtschaftlich geprägte Fichtenwälder das Erscheinungsbild.
Die engen Talniederungen werden häufig noch relativ extensiv als Grünland
genutzt.
Die Besiedlung des Frankenwaldes begann im 13. Jahrhundert
auf den bewaldeten Hochflächen. In Rodungsinseln entstanden hier die
ersten Siedlungen, deren typische Siedlungsformen des Waldhufen- oder
Rundangerdorfes z. T. noch heute erkennbar sind. Erst später fand die
Besiedlung der Niederungen statt und es entstanden die typischen Wiesentäler.
Das Klima des Frankenwaldes ist als kühl-feuchtes Mittelgebirgsklima
einzustufen. Der mittlere Jahresniederschlag beträgt 850 bis 1.100 mm.
Die mittleren Jahrestemperaturen liegen je nach Höhenlage zwischen 7°C
in den Tälern und 5,5°C auf den Hochflächen.
393 Münchberger Hochfläche
Die Münchberger Hochfläche bildet den Übergang zwischen
Frankenwald und Fichtelgebirge. Es handelt sich um eine flach reliefierte
Hochfläche mit weitgedehnten flachen Mulden und sanften Rücken und Kuppen.
Die Höhenlage beträgt im Mittel rund 600 m, wobei einzelne Kuppen
bis knapp über 700 m erreichen.
Geologisch ist dieser Naturraum durch die „Münchberger
Masse“ geprägt, einem in größerer Krustentiefe geprägten und vor etwa
330 Millionen Jahren aufgeschobenen inversen Deckenstapel. An der Oberfläche
stehen hier insbesondere die Gneise, Amphibolite und Eklogite der Hangend-Serie
sowie die Tonschiefer, Grauwacken und Sandsteine der Liegendserie an.
Die lehmigen Verwitterungsprodukte dieser Gesteine sind auf der gesamten
Hochfläche verbreitet und haben in Senken sowie ebenen und schwach geneigten
Lagen zur Herausbildung von staunassen Böden d. h. Pseudogleyen
beigetragen. Auf den Kuppen und stärker geneigten Bereichen entwickelten
sich mittel- bis flachgründige Braunerden mit mittlerem bis geringem
Basengehalt. Die Münchberger Hochfläche weist im Vergleich zu den angrenzenden
Gebieten des Frankenwaldes und des Fichtelgebirges nur einen geringen
Waldanteil auf. Der größte Teil dieses Naturraumes wird ackerbaulich
genutzt. Grünlandnutzung ist insbesondere noch in staunassen Mulden
verbreitet.
Das Klima der Hochfläche kann insgesamt als feucht und
kühl bezeichnet werden. Die Niederschläge liegen hier im Jahresmittel
größtenteils zwischen 850 und 950 mm. In höheren Lagen sowie in den
Übergangsbereichen zum Frankenwald und zum Fichtelgebirge können sie
auch über 1.000 mm/a erreichen. Nach Osten nehmen die Niederschläge
auf der Hochfläche bis auf Werte um 750 mm/a ab. Die Jahresmitteltemperatur
beträgt auf der Hochfläche 6 bis 7°C, in den Tälern an der Westseite
rund 1°C mehr.
Der östliche Bereich der Münchberger Hochfläche entwässert
zur Sächsischen Saale, der westliche Teil nach Südwesten zum Main.
394 Hohes Fichtelgebirge
Das Hohe Fichtelgebirge umschließt als ein nach Nord-Osten
offener, hufeisenförmiger Gebirgswall die niedrigere, flachwellige Selb-Wunsiedler
Hochfläche. Es besteht aus einer Reihe von Gebirgskämmen, welche durch
tiefere Einschnitte voneinander getrennt sind. Den nördlichen Teil des
Gebirgskranzes bildet das von der Gruppe der jüngeren Fichtelgebirgsgranite
aufgebaute Waldsteingebirge mit dem Großen Waldstein (878 m) und
dem Großen Kornberg (829 m) als nördlichsten Eckpunkt. Weiter nach
Süd-Westen finden sich mit dem Schneeberg (1.051 m) und dem Ochsenkopf
(1.023 m) die höchsten Erhebungen des Hohen Fichtelgebirges. Der
südliche Gebirgsbogen verläuft von den schon außerhalb der Region Oberfranken-Ost
gelegenen Teichelbergen über den aus tertiären Basalten aufgebauten
Ruhe-Berg bis zu dem aus unterordovizischen Quarziten gebildeten Kohlberg.
Die zentralen Höhenzüge des Fichtelgebirges wie Waldstein
und Eprechtsteinhöhenzug, Schneeberg- und Kösseine-Massiv sind aus Granit
aufgebaut, welcher am Ende der variszischen Gebirgsbildung vor ca. 285
bis 326 Millionen Jahren als granitische Schmelze in meist schon metamorphe
Gesteine eindrang und dort auskristallisierte. Das weitere Erscheinungsbild
des Gebirges wurde durch Abtragungsprozesse während des Tertiärs und
insbesondere des Quartärs geprägt. Hierbei entstanden die markanten
Felsbildungen und Blockmeere wie beispielsweise das Luisenburg-Felsenlabyrinth.
Auch die Entstehung zahreicher enger Täler ist auf pleistozäne Abtragungsvorgänge
zurückzuführen.
Aus dem basenarmen Ausgangsgestein bildeten sich entsprechend
basenarme und versauerungsgefährdete Braunerde-Podsole und Podsole.
Als Bodenart herrschen dabei steinig-grusige, schluffige bis lehmige
Sande vor. In tieferen Lagen finden sich podsolige Braunerden und auf
Fließerden an flachen Unterhängen und in Talmulden auch Pseudogleye
und Hanggleye.
Die mittleren Niederschläge erreichen im Fichtelgebirge
je nach Höhenlage 950 bis 1.300 mm/a. Die Jahresmitteltemperaturen reichen
von 4°C in den Hochlagen bis 6,5°C in den Tallagen.
Auf Grund des kühl-feuchten Mittelgebirgsklimas, sowie
der ungünstigen Boden- und Reliefverhältnisse ist das Gebiet überwiegend
forstwirtschaftlich geprägt, wobei Fichtenreinbestände die insbesondere
in den tieferen und mittleren Lagen natürlicherweise vorkommenden Buchen-Fichten-Tannenwälder
fast vollständig verdrängt haben. Im Umfeld der Siedlungen finden sich
zumeist als Grünland genutzte Rodungsinseln. Den hohen Niederschlägen
entspricht eine hohe Gewässernetzdichte mit einer Vielzahl naturnaher
und für den Arten- und Biotopschutz bedeutsamer Mittelgebirgsbäche und
-flüsse. Darüber hinaus haben sie zur Ausbildung von Feuchtgebieten
und Mooren beigetragen.
395 Selb-Wunsiedler Hochfläche
Die von den Höhenzügen des Fichtelgebirges umgebene
Selb-Wunsiedler Hochfläche weist als hügelige Verebnungsfläche mittlere
Höhen von 600 m auf. Dabei werden im Übergang zum Fichtelgebirge
auch noch Höhen von bis zu 675 m erreicht, während am orographisch
tiefsten Punkt in der Röslau-Senke das Relief bis auf 445 m abfällt.
Als geologischer Untergrund dominieren in den zentralen
Bereichen der Hochfläche Gesteinseinheiten der älteren Fichtelgebirgsgranite
und bei Wunsiedel der Gneis. Zu den Gebirgsrändern hin finden sich Metasedimente
des Kambrium und Ordovizium wie Glimmerschiefer, Phyllite, Quarzite
und Marmore. Die widerstandsfähigen Gneise und Granite bilden zumeist
die höher gelegenen Bereiche der Hochfläche, während die Phyllitgebiete
zumeist flachmuldig ausgeräumt sind. Südlich von Selb wird die Hochfläche
von einigen Basaltkuppen wie dem Schlossberg und dem Steinberg überragt.
Auf Granit und Gneis haben sich mäßig fruchtbare lehmig-sandige
Böden herausgebildet. Auf Phyllit sind schwerere, lehmige Braunerden
verbreitet.
Das Klima ist durch einen deutlichen west-östlichen
Wandel gekennzeichnet und ausgesprochen kühl und kontinental geprägt.
So nehmen die mittleren Jahresniederschläge von 1.000 mm am Rande
des Fichtelgebirges nach Süd-Osten hin bis auf durchschnittlich 750 mm,
vereinzelt sogar bis auf 650 mm ab. Die mittleren Jahrestemperaturen
liegen in 600 m Höhe bei 6°C, in den Tallagen um 0,5 bis 1°C höher.
Da die Hochfläche den kalten Ostwinden ausgesetzt ist, sind die Winter
vergleichsweise kalt und lang. Im Durchschnitt ist die Hochfläche nur
4 bis 5 Monate frostfrei.
Die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen sind
auf Grund der klimatischen und standörtlichen Verhältnisse eher ungünstig
einzuschätzen. Intensiver landwirtschaftlich genutzt werden insbesondere
die günstigeren Böden in Muldenlagen. Die steileren Hügelkuppen sind
zumeist bewaldet.
411 Mittelvogtländisches
Kuppenland / 412 Oberes Vogtland
Nord-östlich der Münchberger Hochfläche reicht um die
Stadt Hof herum ein Teilbereich des Mittelvogtländischen Kuppenlandes
in die Region Oberfranken-Ost hinein. Dieser Naturraum ist durch ein
flachwelliges Relief gekennzeichnet, in das sich von Süd-Ost nach Nord-West
verlaufend das zunehmend enger und steiler werdende Tal der Sächsischen
Saale eingeschnitten hat.
Vorherrschende Ausgangsgesteine der Bodenbildung sind
hier Diabase und Diabasstuffe. Daneben treten auch Schiefer und Grauwacken
auf. Aus der Verwitterung der Diabase und Diabasstuffe haben sich an
Kuppen und Hängen mittelbasische Braunerden herausgebildet. Über Grauwacken
dominieren basenärmere Braunerden. Staunasse Bereiche sind auf Grund
lehmiger Verwitterungsprodukte weit verbreitet.
Das
Klima ist vergleichsweise kühl und mit Niederschlägen 650 und 850 mm/a
mäßig feucht.
Die im Vergleich zu den angrenzenden Regionen etwas
günstigeren Bodenverhältnisse bedingen eine intensive ackerbauliche
Nutzung. Größere Wald- und Grünlandbereiche finden sich vor allem in
den steilhängigen oder feuchten Bereichen des Saaletals.
Südlich des Mittelvogtländischen Kuppenlandes bildet
der Rehauer Forst den Übergang zum Fichtelgebirge. Naturräumlich ist
dieses kleinflächige Gebiet dem Oberen Vogtland zuzurechnen. Das Gelände
steigt gegenüber der Münchberger Hochfläche auf Höhen über 600 m
an und weist damit auch ein entsprechend kühleres Klima auf. Die mittleren
Niederschläge umfassen eine Spanne von 950 bis 1.100 mm/a im Westen
und sinken nach Osten hin bis auf unter 850 mm/a. Geologisch ist das
Gebiet durch Phyllite des Ordoviziums geprägt. Die Böden bestehen aus
basenarmem Sand bis lehmigem Sand und weisen ungünstige Ertragsbedingungen
auf. Entsprechend ist das Gebiet vollständig bewaldet.