4.3         Konflikte Luft und Klima (Karte 3.1)

Tab. 17:       Mögliche Beeinträchtigungen des Schutzguts Luft und Klima

Nutzung/
Belastungsfaktor

Kurzbeschreibung des Auftretens in der Region

Landwirtschaft

Einsatz von Düngern und Pflanzenschutzmitteln

Staubentwicklung (bei geringer Bodenbedeckung)

Entsprechende Beeinträchtigungen können in allen vorwiegend ackerbaulich genutzten Gebieten auftreten:

  • Im Mittelvogtländischen Kuppenland sowie in den angrenzenden Bereichen des Frankenwaldes und des Münchberger Hügellandes
  • Auf der Selb-Wunsiedler Hochfläche
  • In der Nördlichen Frankenalb, zwischen Aufseß und Kasendorf

Siedlung/Gewerbe

Flächenversiegelung

Freisetzung von Schadstoffen / stoff­liche Belastungen

Darstellung in Karte 3.1: Beeinträchtigung von Luft und Klima durch Freisetzung von Schadstoffen durch punktuelle Emittenten, klimatisch-lufthygienische Beeinträchtigungen

Klimatisch-lufthygienische Belastungen können in Siedlungsbereichen in Abhängigkeit von der Siedlungsgröße, den Siedlungsstrukturen (Anteil an Gewerbe/Industriegebieten, Kernbereichen etc.), der Verkehrsbelastung und dem Vorhandensein bedeutsamer Einzelemittenten auftreten.

  • Ein hohes Risiko klimatisch-lufthygienischer Belastungen bei austauscharmen Wetterlagen weisen die Städte Bayreuth, Kulmbach und Hof auf.
  • Ein mittleres Risiko ist den Orten Marktredwitz, Selb, Rehau, Münchberg, Pegnitz, Helmbrechts, Schwarzenbach, Arzberg, Oberkotzau, Wunsiedel und Naila zuzuordnen.
  • Die übrigen Orte weisen geringe Risiken auf.

Als punktueller Emittent ist das Braunkohlekraftwerk Arzberg hervorzuheben, welches in den nächsten Jahren stillgelegt wird (vgl. auch Energieversorgung).

Baukörper

Darstellung in Karte 3.1: Beeinträchtigung von Luft und Klima durch bestehende Siedlungen und Straßen als Barrieren in Kaltlufttransportwegen

Die Verminderung oder Unterbrechung von Kaltluftströmen infolge in Talbereichen gele­gener Siedlungen kann in nahezu allen Tälern der Region auftreten, in denen potenzielle Kaltluftströme vorkommen. Dies gilt insbesondere für

  • Hof: Verminderung der Kaltluftströme durch die südlich vorgelagerten Siedlungsbereiche Konradsreuth, Tauperlitz, Neutauperlitz, Kautendorf und Oberkotzau, sowie durch die Bundesstraße B 2 und B 15
  • Marktleuthen und Arzberg: mehrfache Unterbrechungen durch die Autobahn A 93,
    die B 303 und durch Eisenbahntrassen
  • Bayreuth: Beeinträchtigung durch A 9, B 2 und B 22 sowie im Osten durch Eisenbahntrassen

Das genaue Ausmaß der Beeinträchtigung, d. h. der Verminderung der Kaltluftströme ist auf der Ebene der örtlichen Planung abzuschätzen.

Verkehr

Trassenkörper

Darstellung in Karte 3.1: Beeinträchtigung von Luft und Klima durch bestehende Siedlungen und Straßen als Barrieren in Kaltlufttransportwegen

Mit Unterbrechung und/oder Anstau von Kaltluftströmen auf Grund von bestehenden Straßenfüh­rungen in Dammlagen ist in nahezu allen Bereichen zu rechnen, in denen potenzielle Kaltluftströme vorkommen. Das genaue Ausmaß der Beeinträchtigung, d. h. der Verminderung der Kaltluftströme ist auf örtlicher Ebene abzuschätzen.

Schadstoffausstoß

Das dichte Straßennetz im Bereich der Oberzentren Bayreuth und Hof, sowie des möglichen Oberzentrums Kulmbach mit z. T. hohem Verkehrsaufkommen verstärkt die in diesem Raum bestehende lufthygienische Belastung.

Weitere deutliche Beeinträchtigungen bestehen in folgenden stark inversions­gefährdeten Gebieten:

  • Creußen im Bereich der B 2
  • Nähere Umgebung von Bayreuth im Bereich der A 9, B 22, B 85
  • Tal des Roten Main im Bereich der B 85 bis Kulmbach
  • Tal des Roten Main und Tal Lindau / Bindlach im Bereich der A 70
  • Tal des Weißen Main im Bereich der A 9
  • Kulmbach und nähere Umgebung im Bereich der B 289.

Ver-/Entsorgung

Deponien, Kläranlagen

Geruchsbelastung

Die Lage der Deponien und Kläranlagen ist Karte 2.2 zu entnehmen.

Energieversorgung

Schadstoffemissionen

Das einzige größere Kraftwerk (Braunkohlekraftwerk), welches als bedeutsamer Emittent (nach BImSchV) in der Region vorkommt, liegt im Naturraum Selb-Wunsiedler Hochfläche, im Röslautal bei Arzberg. Eine Stilllegung des Braunkohlekraftwerkes ist für die nächsten Jahre vorgesehen.


 

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